Studie: Klimawandel könnte Wirtschaft schwer schaden

    Mehrere Milliarden Euro Verluste:Klimawandel könnte Wirtschaft schwer schaden

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    Der Klimawandel bedroht schon länger die Lebensgrundlage vieler Menschen. Eine neue Studie zeigt jetzt, dass auch die deutsche Wirtschaft erhebliche Verluste erleiden könnte.

    Ein Bagger macht ein von der Flut zerstörtes Haus an der Ahr im Ortsteil Altenburg dem Erdboden gleich
    Extremwetterereignisse, wie die Flut im Ahrtal 2021, zerstören Existenzen und verursachen enorme Kosten für die deutsche Wirtschaft. Durch den Klimawandel könnten sie in Zukunft noch häufiger auftreten.
    Quelle: dpa

    Der Klimawandel und seine Folgen könnten der deutschen Wirtschaft langfristig teuer zu stehen kommen. So könnten laut einer aktuellen Studie, die die Bundesministerien für Umwelt sowie Wirtschaft und Klimaschutz vorstellten, bis Mitte des Jahrhunderts Kosten bis zu 900 Milliarden Euro für Deutschland entstehen.
    In der Untersuchung mit dem Titel "Kosten durch Klimawandelfolgen in Deutschland" spielen das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) und die Prognos AG verschiedene Szenarien für den Zeitraum 2022 bis 2050 durch, die sich in ihrer Heftigkeit je nach Ausmaß der Erderhitzung unterscheiden.

    Klimawandel-Kosten variieren je nach Modell

    Im günstigsten Fall entstünden Kosten von 280 Milliarden Euro in diesem Zeitraum. Die Ergebnisse seien allerdings nicht als Vorhersage zu verstehen, sondern sollten einen Eindruck vermitteln, was unter bestimmten Annahmen passieren könnte.
    Nach den Modellen würden sich die durchschnittlichen jährlichen Kosten der Extremereignisse wie Hitze und Hochwasser der letzten 20 Jahre bis 2050 jährlich um das Anderthalb- bis Fünffache erhöhen. Für das Jahr 2050 würde das einen Verlust des Bruttoinlandsprodukts von 0,6 bis 1,8 Prozent bedeuten.
    Damit würde die Wirtschaft selbst im günstigsten Szenario schrumpfen, falls keine Vorkehrungen zur Anpassung an die Erderwärmung getroffen werden. Maßnahmen zur Anpassung wie etwa mehr Grün in Städten könnten demnach die rein ökonomischen Kosten, gemessen als Verlust in der Wirtschaftsleistung, um 60 bis 100 Prozent reduzieren.

    Immaterielle Kosten des Klimawandels bei Studie nicht eingerechnet

    Gleichzeitig stellen die ermittelten Werte nach Darstellung der Autoren Untergrenzen dar, da sich nicht alle Folgen des Klimawandels in Kosten messen und im Modell darstellen lassen. Hinzu kommen beispielsweise der Verlust von Lebensqualität und Artenvielfalt sowie Todesfälle. "Es ist also damit zu rechnen, dass die Kosten des Klimawandels noch wesentlich höher ausfallen können, als durch die Szenarien im Modellzusammenhang ermittelt", heißt es in der Untersuchung.
    Quelle: dpa

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