Hurrikan "Otis" in Mexiko: Zahl der Toten steigt weiter

    Nach Hurrikan "Otis":Mexiko: Zahl der Toten steigt weiter

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    Die Zahl der Todesopfer durch Hurrikan "Otis" in Mexiko ist auf 43 gestiegen. Unterdessen versorgt das Militär betroffene Regionen mit Hilfsgütern und geht gegen Plünderer vor.

    Ein Mann läuft über eine Straße, daneben umgefallene Bäume und zerstörte Häuser.
    In Mexiko ist die Zahl der Toten durch den Wirbelsturm "Otis" auf mindestens 48 gestiegen. Noch immer gibt es Probleme mit der Trinkwasser- und Stromversorgung. 30.10.2023 | 0:20 min
    Nach dem verheerenden Hurrikan "Otis" an der mexikanischen Pazifikküste ist die Zahl der Toten auf mindestens 43 gestiegen. Das teilte die Gouverneurin des schwer getroffenen Bundesstaats Guerrero, Evelyn Salgado, am Sonntag auf X mit. Die Zahl der Vermissten sei auf 36 gestiegen - am Vortag galten noch zehn Personen als vermisst. Die meisten Opfer dürften demnach ertrunken sein.

    Militär liefert über Luftbrücke Hilfsgüter

    Die Streitkräfte verteilten in dem Badeort Acapulco unterdessen Hilfsgüter. Soldaten brachten Lebensmittelpakete und Trinkwasser in die besonders betroffenen Viertel, wie das Verteidigungsministerium mitteilte.
    Das Militär brachte über eine Luftbrücke 40 Tonnen Hilfsgüter in die Katastrophenregion, das Rote Kreuz lieferte weitere 75 Tonnen.
    Ein Man macht ein Foto eines zerstörten Hotels, nach Hurrikan Otis, in Acapulco, Mexiko.
    Hurrikan Otis sorgte insbesondere in Acapulco für Verwüstung. Die versprochene Hilfe seitens der Regierung ließ auf sich warten, währenddessen kommt es zu Plünderungen.27.10.2023 | 1:20 min

    Plünderungen im Katastrophengebiet

    Zuvor war es Medienberichten zufolge zu zahlreichen Plünderungen gekommen. Dabei nahmen Menschen nicht nur Lebensmittel und Trinkwasser mit, sondern auch Elektrogeräte und Luxusgüter. Die Nationalgarde verlegte 1.700 Beamte nach Acapulco, um die öffentliche Ordnung wieder herzustellen.
    Katja Horneffer, Wirbelsturm
    Ob Hurrikan, Taifun oder Zyklon: Wirbelstürme können große Schäden anrichten. Meteorologin Katja Horneffer erklärt, warum sie immer stärker werden.29.09.2022 | 0:40 min

    Hurrikan der höchsten Stufe

    "Otis" war als Hurrikan der höchsten Stufe fünf in der Nacht zum Mittwoch mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von fast 270 Kilometern pro Stunde und Böen von bis zu 330 Stundenkilometern auf die Küste getroffen.
    In nur zwölf Stunden hatte er sich von einem Tropensturm zu einem gefährlichen Hurrikan entwickelt. Über Land verlor er dann an Kraft und löste sich schließlich auf.
    Tropische Wirbelstürme entstehen über Wasser – über Atlantik und Nordostpazifik nennt man sie Hurrikans. Hurrikans haben eine Windgeschwindigkeit von mindestens 118 km/h. Zur höchsten Kategorie 5 gehören sie ab 252 km/h. Hurrikans entstehen ab einer Wassertemperatur von 27 °C, daher geht die Saison von Juni bis November. Die feucht-warme Luft steigt auf, es bildet sich ein Wolkenturm. In der Mitte befindet sich das wolkenfreie Zentrum des Sturms, das sogenannte "Auge". Durch die Erwärmung der Ozeane gibt es mehr starke Hurrikans.

    Otis verursacht Schaden in Milliardenhöhe

    Die touristische Infrastruktur in der Region wurde durch den Sturm hart getroffen. "Otis" verwüstete Hotels, Restaurants, Diskotheken und Einkaufszentren in Acapulco. Ersten Schätzungen zufolge könnte der Sturm wirtschaftliche Schäden in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar (14,2 Milliarden Euro) angerichtet haben.
    Acapulco ist bekannt für seine Klippenspringer und Luxushotels. Auch bei Low-Budget-Touristen ist das Urlaubsziel beliebt. Einst stieg dort der internationale Jetset ab. Wegen der grassierenden Gewaltkriminalität kamen zuletzt allerdings immer weniger Touristen aus dem Ausland.
    Heute verbringen dort vor allem die Bewohner von Mexiko-Stadt ihre Ferien oder langen Wochenenden.
    Quelle: dpa, AP

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