Priorität der Bundeswehr:Pistorius will Ostflanke verstärken

    Ausrüstungsmängel Bundeswehr:Pistorius sieht Nato-Ostflanke als Priorität

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    Bundesverteidigungsminister Pistorius sieht keine Chance, sämtliche Ausrüstungsmängel der Bundeswehr in diesem Jahrzehnt noch zu beheben. Daher will er Prioritäten setzen.

    Verteidigungsminister Boris Pistorius geht nicht von einer baldigen Schließung der Ausrüstungslücken bei der Bundeswehr aus. Das sagte der SPD-Politiker in einem Interview der "Welt am Sonntag". Es fehle an Geld und Produktionskapazitäten der Industrie.

    Wir wissen alle, dass die vorhandenen Lücken bis 2030 nicht vollends geschlossen werden können. Deswegen müssen wir Prioritäten setzen.

    Boris Pistorius, Bundesverteidigungsminster

    Ostflanke der Nato hat Priorität

    Eine dieser Prioritäten sei der Schutz der Ostflanke der Nato. "Für uns heißt das zunächst, bis 2025 eine vollständig ausgerüstete Division aufzubauen und zur Response Force der Nato angemessen beizutragen"
    Pistorius ergänzte: "Die Bundeswehr hat drei Aufgaben zu erfüllen: Landes- und Bündnisverteidigung sowie internationale Kriseneinsätze."
    Dafür brauche es Fähigkeiten, unterlegt mit Material und Personal, erklärte Pistorius im Blick auf den hohen Bedarf der Bundeswehr.

    Keine weitere Waffen und Fahrzeuge abgeben

    Weitere Abgaben aus den Beständen der Bundeswehr über die bisherigen Zusagen hinaus lehnt Pistorius derzeit ab. "Um es klar zu sagen: Wie die anderen Nationen haben auch wir nur einen begrenzten Bestand." Er könne als Bundesverteidigungsminister nicht alles abgeben.

    Eine gewisse Sollgrenze sollte nicht unterschritten werden.

    Boris Pistorius, Bundesverteidigungsminster

    Auch Waffenlieferungen an die Ukraine zur Verteidigung gegen Russland haben Lücken bei der Bundeswehr gerissen. Pistorius hatte Ende Januar angekündigt, dafür Gespräche mit der Rüstungsindustrie zu führen.
    Quelle: dpa, Reuters

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