Pläne der polnischen Regierung:Polen lässt AKW mit Hilfe der USA bauen
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Mit Hilfe der USA baut Polen ein Atomkraftwerk. Damit will das Land mehr Unabhängigkeit in der Energiesicherung erreichen und sich von den veralteten Kohlekraftwerken befreien.
Polen will mit Hilfe der USA ein Atomkraftwerk bauen. (Archivbild)
Quelle: dpa
Die polnische Regierung will ein seit Jahren geplantes Atomkraftwerk mit Hilfe der USA errichten. Polen setze auf die verlässliche und sichere Technik des Unternehmens Westinghouse Electric Company, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am Freitagabend. Das enge Bündnis Polens mit den USA garantiere den Erfolg gemeinsamer Initiativen.
US-Energieministerin Jennifer Granholm sagte, das Projekt koste 40 Milliarden Dollar, begründe Energiesicherheit für künftige Generationen und schaffe oder sichere Arbeitsplätze für mehr als 100.000 Arbeitnehmer in den USA.
Polen: Atomreaktor soll ab 2023 Strom liefern
Das Geschäft betrifft einen von drei Atomreaktoren im Norden Polens. Nach Angaben aus der Regierung soll er ab 2033 Strom liefern. Polen hatte auch Angebote aus Frankreich und Südkorea geprüft. Morawieckis Vize Jacek Sasin deutete an, Südkorea könne auch künftig eine Rolle bei dem Projekt spielen. "Das ist nicht unser letztes Wort", sagte er.
Kommende Woche werde es in Seoul weitere Gespräche über ein großes Energieprojekt geben.
Luftqualität in Polen ist sehr schlecht
Polen hat wegen seiner veralteten Kohlekraftwerke mit die schlimmste Luftverschmutzung in Europa. Diese will es durch Atomkraft ersetzen und zugleich mehr Unabhängigkeit in der Energieversorgung erreichen. Der Krieg Russlands in der Ukraine, in dem Moskau Energieträger als Druckmittel gegen den Westen einsetzt, hat dieses Bestreben Polens noch verstärkt.
Rybnik in Polen. In der Region rund um die Stadt sind 17 Kohleminen und vier Kraftwerke in Betrieb. Die Luftverschmutzung erreicht hier Höchstwerte.01.07.2022 | 43:29 min
Granholm sagte, der Bau eines Atomreaktors in Polen sei auch eine Botschaft an Russland. "Wir werden nicht länger zulassen, dass sie Energie als Waffe einsetzen", sagte Granholm. Der Westen werde die Energieversorgungsketten diversifizieren und die Zusammenarbeit beim Klimaschutz stärken.
Quelle: dpa