Gericht gibt Eilantrag statt: Tesla-Protestcamp darf bleiben

    Gericht gibt Eilantrag statt:Tesla-Protestcamp: Baumhäuser dürfen bleiben

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    Seit Ende Februar protestieren Aktivisten gegen die Erweiterung des Tesla-Werks. Am Freitag ordnete die Polizei eine Räumung der Baumhäuser an. Dies hat ein Gericht nun abgelehnt.

     Blick ins Protest-Camp der Initiative "Tesla stoppen" in einem Kiefernwald nahe der Tesla-Gigafactory Berlin-Brandenburg.
    Ziel der Aktivisten ist es, eine Rodung des Waldstücks im Zuge einer geplanten Erweiterung des Tesla-Geländes zu verhindern.
    Quelle: dpa

    Die gegen das Unternehmen Tesla gerichtete Waldbesetzung in Brandenburg kann fortgesetzt werden. Baurechtliche Bedenken, mit denen die Polizei ihre Auflagen zur Räumung des Camps argumentierte, reichten nicht aus, teilte das Verwaltungsgericht Potsdam mit.
    Auch der Schutz der Versammlungsfreiheit durch das Grundgesetz sei in den Auflagen nicht "im gebotenen Maße" berücksichtigt worden, so das Gericht. Es gab damit der Anmelderin des Camps, die gegen die Polizeiauflagen vor Gericht gezogen war, Recht.
    Eine Räumung des Camps am europaweit einzigen Autowerk von Tesla ist damit vorerst nicht möglich. Gegen die Entscheidung ist noch eine Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg möglich.
    Umweltaktivistinen zeigen ein Banner mit der Aufschrift: "Willkommen in der Utopien Giga Factory" während eines Protestes gegen die Waldrodung zum Ausbau der Tesla Gigafactory in Grünheide.
    Die Polizei Brandenburg legte Beschwerde gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts zugunsten des Tesla-Protestcamps in Grünheide ein. Nun gibt es einen Kompromissvorschlag.21.03.2024 | 1:20 min

    Tesla-Protest: Rund 80 Aktivisten in Baumhäusern

    In dem Wald protestieren seit Ende Februar rund 80 Umweltschützer gegen die geplante Erweiterung des Tesla-Werks und eine damit einhergehende Rodung. Das Polizeipräsidium hatte am Freitag unter anderem einen Abbau der Baumhäuser angeordnet und eine Erweiterung des Camps abgelehnt.
    Die Aktivisten lehnten das ab und gingen gegen die Auflagen mit einem Eilantrag am Verwaltungsgericht vor, das seinerseits die Auflagen bis zur Entscheidung am Dienstag einfror.
    Ursprünglich besetzten die Aktivisten ein Gebiet von rund zehn Fußballfeldern. Weil immer mehr Menschen an den Protesten teilnehmen, sollte die Fläche um rund ein Zehntel erweitert werden. Auch sollten mehr Baumhäuser gebaut werden.
    10.03.2024: Umweltaktivisten halten ein Transparent während eines Protestes gegen den Ausbau der sogenannten Tesla Gigafactory in Grünheide bei Berlin. Auf dem Transparent steht: "Grünheide sagt Tesla nein danke".
    Vergangene Woche waren Protestanten gegen eine Erweiterung des Tesla-Werks auf die Straße gegangen.11.03.2024 | 2:32 min

    Umweltschützer: Baumhäuser elementarer Teil des Protests

    Die Polizei hatte die Aufforderung zum Rückbau der Baumhäuser mit einem hohen Gefährdungspotenzial für die Menschen in dem Camp begründet. Die Aktivisten lehnten das ab, weil die Baumhäuser elementarer Bestandteil ihres Protestes seien.
    Die Aktivisten hatten das Camp wie eine Demonstration als politische Versammlung angemeldet. Solche Veranstaltungen unterliegen dem Versammlungsrecht und müssen von der Polizei nicht extra genehmigt werden. Sie können aber unter bestimmten Umständen untersagt oder mit Auflagen versehen werden.
    dietmar-woidke
    Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) verurteilte den Anschlag auf die Stromversorgung nahe der Tesla-Fabrik bei Berlin Anfang März scharf. 11.03.2024 | 4:28 min
    Quelle: epd, AFP, dpa

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