Abtreibungspille Mifepriston: Supreme Court vertagt Urteil

    Mifepriston weiter erhältlich:Streit um Abtreibungspille: Urteil vertagt

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    Der Supreme Court in den USA hat eine Entscheidung zur Abtreibungspille Mifepriston bis Freitag vertagt. Somit ist der Zugang zu dem Mittel zunächst weiter aufrechterhalten.

    Die Abtreibungspille Mifepriston wurde seit ihrer Zulassung im Jahr 2000 von mehr als 5,6 Millionen Frauen genutzt. (Archiv-Foto)
    Die Abtreibungspille Mifepriston wurde seit ihrer Zulassung im Jahr 2000 von mehr als 5,6 Millionen Frauen genutzt. (Archiv-Foto)
    Quelle: REUTERS/Evelyn Hockstein

    Im Streit um die Zulassung der Abtreibungspille Mifepriston in den USA hat das Oberste Gericht eine Entscheidung vertagt. Bis Freitag will der Supreme Court weiter über den Fall beraten, teilte Richter Samuel Alito am Mittwoch mit.
    Damit ist der Zugang zu Mifepriston bis mindestens Freitag gesichert. Das Gericht hatte ursprünglich für diesen Mittwoch eine Entscheidung dazu in Aussicht gestellt.

    Richter in Texas setzte Zugang zu Mifepriston aus

    Zuvor hatte ein Richter im US-Bundesstaat Texas den Zugang zu Mifepriston ausgesetzt. Ein Berufungsgericht hob diese Entscheidung zum Teil auf. Es urteilte aber, dass die Pille nur mit Einschränkungen erhältlich sein solle und angewendet werden dürfe.
    Die Regierung von Präsident Joe Biden ging dagegen vor und schaltete den Supreme Court ein.

    Neue juristische Schlacht um das Abtreibungsrecht

    Das Urteil des erzkonservativen Bundesrichters aus Texas hatte die USA in eine neue juristische Schlacht um das Abtreibungsrecht gestürzt - zehn Monate, nachdem der Supreme Court mit der Aufhebung des landesweiten Grundrechts auf Schwangerschaftsabbrüche für ein politisches Erdbeben gesorgt hatte.
    Die Verfassungsrichter hatten im vergangenen Juni ein historisches Grundsatzurteil aus dem Jahr 1973 zur Legalisierung von Abtreibungen im ganzen Land gekippt.

    Manche Bundesstaaten verboten Schwangerschaftsabbrüche

    Zahlreiche Bundesstaaten schränkten in der Folge den Zugang zu Abtreibungen ein oder verboten Schwangerschaftsabbrüche. Abtreibungsgegnern ist das aber nicht genug.
    Sie nahmen in der Folge die Abtreibungspille Mifepriston ins Visier und wollen erreichen, dass diese landesweit vom Markt genommen wird - also auch in jenen Bundesstaaten, in denen Abtreibungen noch erlaubt sind.

    Was ist Mifepriston?

    Mifepriston wurde 2000 in den USA zugelassen und wird üblicherweise mit dem Medikament Misoprostol für den Schwangerschaftsabbruch eingesetzt. Es kann aber auch allein verwendet werden.
    Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt das nur, wenn Mifepriston nicht verfügbar ist. Der US-Arzneimittelbehörde FDA zufolge ist Mifepriston ein zuverlässiges Medikament.
    Quelle: dpa, AFP

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