Dokumenten-Affäre: Tonaufnahmen bringen Trump in Bedrängnis

    Dokumenten-Affäre:Tonaufnahmen bringen Trump in Bedrängnis

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    Ex-Präsident Donald Trump steht wegen der Aufbewahrung von Geheimdokumenten vor Gericht. Jetzt wurde eine Tonaufnahme öffentlich, die seine Verteidigung in Frage stellen könnte.

    Donald Trump am 13.06.2023 in Bedminster.
    Donald Trump
    Quelle: AP

    Der US-Sender CNN hat eine Tonaufnahme veröffentlicht, die den angeklagten Ex-US-Präsidenten Donald Trump in der Affäre um geheime Regierungsunterlagen weiter in Erklärungsnot bringen könnte.

    Als Präsident hätte ich sie freigeben können, jetzt kann ich es nicht.

    Donald Trump

    Das sagte Trump in der am Montagabend publik gemachten Aufnahme aus dem Jahr 2021 über Papiere, die er offenbar Gesprächspartnern zeigt.

    Trump spricht von "fortwährender Hexenjagd"

    Auf dem von ihn mitgegründeten Internetportal "Truth Social" bezeichnete Trump die Veröffentlichung der Aufnahme als Wahlbeeinflussung und Teil einer "fortwährenden Hexenjagd".
    Den vom Justizministerium eingesetzten Sonderermittler Jack Smith beschimpfte er als "geistesgestört". Smith, das Justizministerium und das FBI hätten die Aufzeichnung illegal an die Presse durchsickern lassen und die Tatsachen verdreht - tatsächlich stelle die Aufnahme eher eine Entlastung für ihn als Ex-Präsidenten dar.
    Donald Trump auf dem Weg zu einer Rede nach seiner Gerichtsverhandlung.
    Ex-US-Präsident Donald Trump ist wegen der Anklage in der Dokumenten-Affäre vor einem Bundesgericht in Miami erschienen. Er plädierte auf nicht schuldig.14.06.2023 | 1:38 min
    Ex-US-Präsident Donald Trump plädiert in Miami auf nicht schuldig:

    Geheimes Pentagon-Dokument: Aufnahme bisher unveröffentlicht

    Konkret scheint es um ein geheimes Pentagon-Dokument zu einem Angriff auf Iran zu gehen, das Trump herumzeigt.
    Die Existenz der Aufnahme war schon bekannt - ihre Abschrift ist zentraler Bestandteil der Anklageschrift. Auch hatten Medien bereits über die Tonaufnahme berichtet, die bislang aber noch nicht veröffentlicht worden war.

    FBI-Aktion in Mar-a-Lago

    Trump hatte immer wieder behauptet, Verschlusssachen seien nach der Mitnahme in sein Privatanwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida nicht mehr als geheim eingestuft gewesen. Die Aufnahme könnte Trumps Argumentation untergraben.
    Die Bundespolizei FBI hatte im August Trumps Anwesen Mar-a-Lago durchsucht und dort zahlreiche Verschlusssachen aus seiner Amtszeit beschlagnahmt, einige mit höchster Geheimhaltungsstufe.
    Im Sommer 2022 hatte das FBI das Anwesen von Trump in Florida durchsucht:

    Anklage gegen Trump in Miami

    Dadurch, dass Trump vertrauliche Regierungsdokumente nach seiner Amtszeit in privaten Räumen aufbewahrte, könnte er sich strafbar gemacht haben. Er wurde Mitte Juni in der Affäre angeklagt und musste persönlich vor einem Bundesgericht in Miami erscheinen. Trump bekannte sich "nicht schuldig".
    Es war das erste Mal, dass ein früherer US-Präsident vor einem Bundesgericht erscheinen musste, um sich einer Anklage zu stellen.
    Quelle: dpa

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