NBA-Playoffs verpasst - Dallas Mavericks droht Ärger

    Playoffs absichtlich verpasst?:"Tanking"-Vorwurf gegen Dallas Mavericks

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    Das Verpassen der Playoffs hat für die Dallas Mavericks ein Nachspiel. Die NBA erklärte, dass sie die Umstände der 112:115-Niederlage gegen Chicago untersuchen werde.

    Kyrie Irving wurde gegen die Bulls geschont
    Kyrie Irving wurde gegen die Bulls geschont
    Quelle: AP

    Die Dallas Mavericks um Topstar Luka Doncic haben nach einem 112:115 gegen die Chicago Bulls die NBA-Playoffs verpasst. Da die Mavs zahlreiche Spieler in der entscheidenden Partie schonten, machte das Unwort "Tanking" die Runde. Damit gemeint ist das Prinzip, seine Chancen im Talente-Draft durch Niederlagen zu verbessern.

    Etablierte Spieler geschont

    Die Umstände der Niederlage blieben auch der Liga nicht verborgen - deswegen droht nun Ärger. "Die Organisation hat sich für eine Kursänderung entschieden", räumte Dallas-Headcoach Jason Kidd schon vor der Partie ein. Damit erklärte der 50-Jährige die Entscheidung, fünf etablierte Spieler um Nationalspieler Maxi Kleber und Co-Star Kyrie Irving in dieser entscheidenden Begegnung zu schonen.
    Lediglich der slowenische Superstar Doncic bekam ein paar Minuten Einsatzzeit. Die genauen Beweggründe für diese Entscheidung will nun die Liga erforschen und hat eine Untersuchung eingeleitet. Sollte sich der Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung erhärten, drohen heftige Strafen.



    Mavs schon einmal bestraft

    NBA-Commissioner Adam Silver hatte bereits zu Beginn dieser Saison explizit darauf hingewiesen, dass die Liga dem Thema besondere Aufmerksamkeit schenken werde und dabei sogar eine Zwangsrelegation in die D-League, die Entwicklungsliga, ins Spiel gebracht. Auch wenn der Liga-Boss dieses Szenario anschließend als unrealistisch bezeichnete, zeigt es doch, dass die Liga das Problem angehen will.
    Noch dazu wären die Texaner "Wiederholungstäter". Mavs-Besitzer Mark Cuban war bereits 2018 eine Strafe von 600.000 US-Dollar aufgebrummt worden, weil er sich in einem Podcast zu offensichtlich geäußert hatte. MVP-Kandidat Doncic dürfte von der Entscheidung mindestens überrascht gewesen sein, nachdem er am Dienstag noch gesagt hatte: "So lange wir eine Chance haben, werde ich spielen." Nachvollziehbar, war doch spätestens seit dem spektakulären Trade von Kyrie Irving bei den Texanern alles auf den Gewinn der zweiten Meisterschaft nach dem Triumph von Dirk Nowitzki 2011 ausgelegt.

    Riskantes Pokerspiel

    Mit dem umstrittenen Irving gewannen die Mavericks allerdings nur neun von 25 Spielen, rutschten von Platz vier in der Western Conference auf Rang elf ab - und nahmen das Verpassen des Play-in-Turniers letztlich billigend in Kauf. In den Schlusssekunden stand eher die dritte als die zweite Garde auf dem Parkett, vier Dreierversuche in Folge blieben ohne Erfolg, das Spiel ging verloren.
    "In diesem Geschäft sind Entscheidungen manchmal schwierig. Wir versuchen, ein Meisterschaftsteam aufzubauen. Mit dieser Entscheidung ist das vielleicht ein Schritt zurück. Aber hoffentlich führt sie zu einem Schritt nach vorne", kommentierte Kidd die Kehrtwende der Bosse um Cuban. Ein ohnehin riskantes Pokerspiel, dessen Ausgang durch die Liga-Untersuchung noch ungewisser werden könnte. Coach Kidd kündigte jedenfalls schon einmal an, dass "viele Leute nächstes Jahr nicht zurückkommen werden". Welche Leute er dabei im Kopf hatte, bleibt abzuwarten.

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