Frauen-Bundesliga:Bayern - Frankfurt, geschrumpftes Topspiel

    Fußball-Bundesliga der Frauen:Bayern - Frankfurt, das geschrumpfte Topspiel

    von Frank Hellmann
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    Bayern München und Eintracht Frankfurt treffen sich am Samstag, 13 Uhr, zum Top-Spiel der Frauen-Bundesliga. Der Rahmen ist diesmal kleiner als beim Eröffnungsspiel.

    Fußball, Frauen-Bundesliga, Eintracht Frankfurt - Bayern München, 1. Spieltag: Frankfurts Torhüterin Stina Johannes, Carolin Simon (Bayern), Tanja Pawollek, Sophia Kleinherne, Sjoeke Nüsken (alle Frankfurt) und Bayerns Lina Magull (von links) in einer Strafraumszene.
    Vor 23.200 Fans starteten Eintracht Frankfurt und Bayern München in die Frauen-Bundesliga, im Spiel der Rückrunde wird nur etwas mehr als ein Zehntel im Stadion zusehen.
    Quelle: Sebastian Gollnow/dpa

    Niko Arnautis macht aus seiner Vorfreude gar keinen Hehl. "Duelle zwischen Frankfurt und München haben sowohl bei den Männern, als auch bei den Frauen Tradition und sind immer besonders", sagt der Trainer der Eintracht-Fußballerinnen, die am Samstag, 13 Uhr, beim Tabellenzweiten FC Bayern antreten.
    Unangefochten vorn liegt wie all die Jahre Meister VfL Wolfsburg. Die Frankfurterinnen haben sich in der Hierarchie an Position drei eingereiht, wollen sich dauerhaft damit aber nicht begnügen.

    Wir haben im Eröffnungsspiel gezeigt, dass wir mit einer Topleistung mithalten können.

    Eintracht-Trainer Niko Arnautis

    Nationalstürmerin Laura Freigang, die mit Bayern-Kapitänin Lina Magull befreundet ist, sagt: "Gegen solche Gegner haben wir nochmal einen besonderen Spirit, den müssen wir jetzt auspacken."

    Eröffnungsspiel mit Zuschauerrekord

    Zur Erinnerung: Nach der erfolgreichen EM in England pilgerten am 16. September vergangenen Jahres 23.200 Zuschauer in die Arena im Frankfurter Stadtwald. Neuer Besucherrekord. Es war eines von vielen Highlight-Spielen, mit denen die oberste Frauen-Spielklasse deutlich mehr Interesse geweckt hat.
    Neben Frankfurt sind auch der VfL Wolfsburg, SC Freiburg, TSG Hoffenheim oder Werder Bremen in dieser Saison in größeren Stadien gegangen, der Besucherschnitt ist von rund 850 auf knapp 3.000 gestiegen.

    Frauen und Männer des FC Bayern am gleichen Tag daheim

    Das Verfolgerduell findet in München allerdings auf dem nur 2.500 Plätze bietenden Bayern-Campus statt - und dazu noch direkt vor dem Bundesliga-Heimspiel der Männer des FC Bayern gegen den VfL Bochum (Samstag, 15.30 Uhr).

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    Spielansetzungen verantwortet der DFB, der in diesem konkreten Fall auf den Wunsch der Fernsehanstalten verweist. Die Samstagpartie der Frauen-Bundesliga hat ein Alleinstellungsmerkmal für Live-Übertragungen.

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    Klagen gibt es aus München nicht, denn die Heimspielstätte von Klara Bühl und Co. ist trotz der indirekten Konkurrenz durch Thomas Müller und Co. seit einigen Tagen ausverkauft.
    Das Team des norwegischen Trainers Alexander Straus bestreitet im Verfolgerduell einen Kaltstart, weil die für vergangenen Sonntag angesetzte Partie bei Turbine Potsdam wegen eines gefrorenen Rasens kurzfristig ausfiel.

    Große Arenen heiß begehrt

    Die Bayern-Frauen hatte sich eine Vorbereitung mit Trainingslagern in Katar und Mexiko geleistet und einen Test beim mexikanischen Meister Tigres Femenil vor fast 35.000 frenetischen Fans bestritten. International nutzen bekannte Marken immer häufiger die großen Arenen, um mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen.
    Die Benchmark bildet der FC Barcelona, der vor einem Jahr zweimal den Zuschauerweltrekord auf Vereinsebene brach: Erst kamen 91.553 zum Champions-League-Viertelfinale gegen Real Madrid (5:2) ins Camp Nou, dann noch einmal 91.648 zum Halbfinale gegen den VfL Wolfsburg (5:1).
    Diese Saison trugen die Barça-Frauen ihr Gruppenspiel gegen den FC Bayern vor knapp 47.000 Besuchern aus, zwei Wochen später zogen die Bayerinnen mit dem Rückspiel in der WM-Arena vor 24.000 Fans nach.

    13.000 Fans bei Arena-Premiere der Bayerinnen

    Bei der Premiere in Fröttmaning kamen im Frühjahr 2022 gegen Paris St. Germain 13.000 Besucher. Ohne den Umzug wäre der FC Bayern - die bekannteste deutsche Marke - der einzige Klub gewesen, der in der K.o.-Runde der weiblichen Königsklasse nicht den großen Vorhang angeboten hätte.

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    Die Wolfsburgerin Lena Lattwein jubelt nach einem Tor.
    Bei den Bayern heißt es, dass grundsätzlich auch Bundesliga-Spiele in der WM-Arena möglich sind, doch zu bedenken sei immer, dass Organisationskosten von mehreren Hunderttausenden Euro entstehen. Auch der Energiebedarf sei enorm.
    Immerhin: Der nächste Auftritt in der Arena der FCB-Fußballerinnen kündigt sich für das Champions-League-Viertelfinale an. Hier treffen die Münchnerinnen auf den FC Arsenal.

    Die Frauen-Bundesliga war in der vergangenen Saison vor der erfolgreichen EM weiterhin ein Zuschussgeschäft. Die zwölf Vereine machten bei Gesamtausgaben von 35 Millionen infolge der deutlich gestiegenen Gehälter im Schnitt einen Verlust in Höhe von 1,5 Millionen Euro.

    Gleichzeitig wuchsen die Einnahmen auf einen Rekordwert von insgesamt 17 Millionen Euro oder 1,4 Millionen Euro pro Klub.

    Die roten Zahlen bereiten dem DFB aber keine großen Sorgen. Die Liga befinde sich "in keiner wirtschaftlich bedrohlichen Situation. Das negative Saisonergebnis spiegelt vielmehr das immer größer werdende nachhaltige Engagement der Lizenzvereine im Frauenfußball wider", hieß es.

    Man sei bereit, Investitionen zu tätigen, sehe damit aber auch werthaltige Gegenleistungen hinsichtlich Marke und Imagegewinn verbunden.

    Quelle: dpa

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