1:0 im Testspiel:DFB-Frauen mit Prestigesieg gegen Niederlande
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Härtetest bestanden, wenn auch mit einer Portion Glück: Die DFB-Frauen gewinnen das WM-Testspiel gegen die Niederlande mit 1:0.
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Frauen hat einen Prestige-Erfolg gelandet. Gegen Vize-Weltmeister Niederlande feierte die DFB-Elf in Sittrad einen 1:0-Sieg. Das Tor des Abends gelang Sydney Lohmann in der 53. Minute. Davor hatten Merle Frohms und die zur Pause eingewechselte Ann-Katrin Berger im DFB-Tor Schwerstarbeit zu leisten, denn die Niederländerinnen ließen vier Top-Chancen ungenutzt. "Chancentöterinnen", lobte Martina-Voss-Tecklenburg ihre beiden Torhüterinnen nach dem Spiel.
Bundestrainerin lässt rotieren
Die Bundestrainerin nutzte das Testspiel dreieinhalb Monate vor der WM 2023 in Australien und Neuseeland zum Experimentieren. So standen Alexandra Popp, Lina Magull und Laura Freigang nicht in der Startelf.
Im neuen grünen WM-Trikot begann das DFB-Team teils nervös, das hohe Oranje-Pressing zeigte Wirkung vor 10.800 Fans, die für eine stimmungsvolle Kulisse sorgten. So dauerte es eine Viertelstunde bis zur ersten deutschen Torannäherung.
Starke erste Halbzeit der Niederländerinnen
Die Niederländerinnen wirkten eingespielter, Bondscoach Andries Jonker, ehemaliger Bundesliga-Coach der Wolfsburger Männer, setzte unter anderem auf das VfL-Duo Dominique Janssen und Jill Roord.
Nach knapp einer halben Stunde ging es Schlag auf Schlag. Erst scheiterte die Ex-Münchnerin Lineth Beerensteyn an DFB-Keeperin Merle Frohms, im direkten Gegenangriff köpfte Tabea Waßmuth (30.) knapp über das Tor. Kurz vor der Pause klärte erneut die starke Frohms per Fußabwehr gegen Beerensteyn (44.).
Berger hält ihr Tor sauber
Nach der Pause löste Chelsea-Keeperin Berger die Wolfsburgerin Frohms ab - und auch sie musste sofort in höchster Not gegen Beerensteyn und Danielle van de Donk (46.) retten.
Dann aber brachte eine Standardsituation die deutsche Führung. Lohmann köpfte nach einem Eckball der eingewechselten und auffälligen Klara Bühl am zweiten Pfosten ein. Für die 22 Jahre alte Mittelfeldspielerin war es das vierte Tor im 20. Länderspiel.
Freigang verpasst mit Pech das 2:0
In der Schlussphase verhindert mit einer reflexartigen Fußabwehr Berger das 1:1, (86.) erneut eine starke Parade. Im Gegenzug traf Laura Freigang mit einem sehenswerten Direktschuss aus vollem Lauf den Pfosten.
Beide Teams liefen im Fortuna-Stadion mit "BNG"-Emblem auf den Trikotärmeln auf. Damit machten die Nachbarländer auf ihre gemeinsame WM-Bewerbung aufmerksam, zusammen mit Belgien wollen die Verbände die Frauen-Endrunde 2027 ausrichten.
Am Dienstag (18 Uhr/ARD) steht der nächste Gradmesser an: In Nürnberg trifft die deutsche Auswahl auf Brasilien, bei der WM möglicher Gegner im Achtelfinale.
Der DFB befürchtet, dass die Frauen-WM 2027 nicht nach Deutschland, Belgien und in die Niederlande vergeben wird. Grund sei die kritische Position des Verbandes gegenüber der FIFA.