Vor DFB-Test gegen Japan: Havertz ledert gegen deutsche Fans

    Vor DFB-Test gegen Japan:Havertz ledert gegen deutsche Fans

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    Die DFB-Auswahl wird die Geister der Vergangenheit nicht los. Vor dem Neustart gegen Japan beklagte Kai Havertz fehlenden Rückhalt der Fans für die Nationalmannschaft.

    Nationalspieler Kai Havertz
    Nationalspieler Kai Havertz beklagt fehlende Unterstützung der deutschen Fans.
    Quelle: dpa

    Nationalspieler Kai Havertz war am Donnerstag bei der Pressekonferenz der Fußball-Nationalmannschaft in Angriffslaune. Bevor er sich den Sturmproblemen der DFB-Elf und dem brisanten Wiedersehen mit dem WM-Schreck Japan widmete, machte er seinem Ärger über die deutschen Fans Luft:

    Wir hatten keine Unterstützung. Das hatte auch andere Gründe, das verstehen wir. Aber auch fußballerisch war kein Support vorhanden.

    Kai Havertz, Nationalspieler

    Im Rückblick auf die missratene WM in Katar kam er bissig zu dem Schluss: "Da waren wir auf uns allein gestellt." Ohne diesen Rückenwind aus der Heimat seien Erfolge schwierig zu erreichen. "Das ist wichtig, weil das auch Kraft verleiht", sagte der Offensivspieler. "Was andere Mannschaften da für Support hatten - das hat bei uns ein bisschen gefehlt."

    Havertz gelobt für Japan-Spiel Besserung

    Das soll sich beim erneuten Duell am Samstag (20.45 Uhr) in Wolfsburg ändern. Man gehe in das Spiel, "um uns und das Land stolz zu machen", versicherte der 24-Jährige: "Wir wollen damit anfangen, für Euphorie im ganzen Land zu sorgen." Doch wie soll das gelingen ohne echten Mittelstürmer? Hansi Flick schloss für das Tore-Training ohne den abgereisten Niclas Füllkrug die Pforten.
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    Unter den kritischen Blicken des angezählten Bundestrainers Hansi Flick und von Standardcoach Mads Buttgereit übten die Nationalspieler am Donnerstagvormittag abgeschottet von den Medien Ecken und Freistöße. "Mit den Standards, die wir seit Monaten entwickeln, haben wir eine große Waffe. Da haben wir eine Chance, in der Zukunft extrem viele Tore zu schießen", sagte Julian Brand nach der kurzen Einheit bei strahlendem Sonnenschein und versicherte: "Da haben wir heute etwas mitgenommen."
    Das ist auch dringend notwendig. Gelangen in Flicks Anfangszeit noch sechs Standardtore in acht Spielen, wartet die DFB-Auswahl seit März 2022 auf einen direkten Treffer nach einem Eckball oder Freistoß. Doch dies ist nicht Flicks einzige Sorge.

    Nach Füllkrug sagt auch Musiala ab

    Jamal Musiala sagte am Donnerstag aufgrund von Rückenproblemen für beide Spiele ab. Und ohne Füllkrug fehlt Flick ein echter Neuner. Der nachnominierte Thomas Müller ist schon lange kein Mittelstürmer mehr, auch wenn dessen "Turbinen wieder auf voller Leistung" laufen.
    Mit Füllkrug fehle "ein Zielspieler, den man auch mal mit einem langen Ball erreichen kann", erläuterte Robin Gosens. Jetzt müsse man das Spiel ein bisschen umstellen und jemand anders "in die Rolle schlüpfen".
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    Aber wer? Havertz gab schon öfters die falsche Neun beim viermaligen Weltmeister. Doch nach seinem Wechsel zum FC Arsenal wartet er noch auf ein Tor und eine Vorlage. "Klar beschäftigt einen das", gab Havertz zu: "Aber ich hatte in meiner Karriere die eine oder andere Phase, die holpriger lief."

    Leroy Sane im Aufwind

    Grundsätzlich sei er entspannt. "Es kommen auch wieder gute Phasen, in denen ich treffen werde", sagte Havertz. Beim internen Kurztest der DFB-Auswahl gegen die eigene U20 (5:0) gehörte Havertz immerhin zu den fünf verschiedenen Torschützen.
    Auch der aufblühende Leroy Sane traf. Der Spieler des FC Bayern rückt bei der Frage nach den Toren ebenfalls in den Blickpunkt, an den ersten drei Spieltagen in der Bundesliga war er immerhin dreimal erfolgreich.
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    Allerdings hat Sane beim deutschen Rekordmeister Harry Kane vor sich - mehr Neuner geht nicht. Der Engländer schafft Räume, in die die schnellen Sane oder Serge Gnabry stoßen können. "Für unseren Spielstil ist es wichtig, dass wir einen echten Neuner haben", betonte Sane im Kicker.
    Den hat die Nationalmannschaft bei der erhofften WM-Revanche nicht. "Die Stürmerposition", versicherte Havertz allerdings, "ist nichts Schlimmes für mich." Er verstehe nicht, warum da so eine große Sache daraus gemacht werde: "Ich versuche, die Position bestmöglich zu spielen."

    DFB-Elf vor Testspielen
    :Kimmich und das Sechser-Dilemma

    Freie Auswahl auf der Sechser-Position, Mangel auf Rechts. Diese Situation kann dazu führen, dass Joshua Kimmich in der DFB-Elf versetzt wird. Erfreut wäre er darüber wohl nicht.
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    Quelle: SID
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