Nations League: Remis zwischen Deutschland und England

    Fußball - Nations League:DFB-Team verpasst Sieg gegen England

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    Die deutsche Fußball-Nationalelf hat sich im Prestigeduell gegen England in der Nations League mit einem Remis begnügen müssen. Trotz Führung hieß es am Ende nur 1:1.

    Jude Bellingham beim Kopfball gegen Ilkay Gündogan
    Die Höhepunkte des Spiels in der Nations League zwischen Deutschland und England mit dem Live-Kommentar von Béla Réthy.07.06.2022 | 10:06 min
    Viel hat nicht zum Sieg gefehlt, doch unter dem Strich steht ein enttäuschendes Unentschieden: Die deutsche Fußball-Nationalelf hat sich in der Nations League mit 1:1 (0:0) von England getrennt.

    Führung durch Hofmann reicht nicht

    Jonas Hofmann gelang vor 66.289 Zuschauern in München in der 51. Minute der Führungstreffer für das Team von Bundestrainer Hansi Flick. Der als Außenbahnspieler aufgebotene Mönchengladbacher traf mit einem satten Schuss, den "Three Lions"-Keeper Jordan Pickford allerdings hätte halten müssen.
    Fußball-Bundestrainer Hansi Flick.
    Bundestrainer Hansi Flick im Interview mit Katrin Müller-Hohenstein nach dem 1:1 zwischen Deutschland und England in der Nations League.07.06.2022 | 6:22 min
    In der Schlussphase war die deutsche Abwehr um Schlussmann Manuel Neuer mehrfach gefordert, und in der 88. Minute war es dann soweit: Einen Kontakt von Nico Schlotterbeck und Harry Kane wertete Schiedsrichter Carlos Del Cerro Grande nach Ansicht der Videobilder als Foul. Kane verwandelte den fälligen Strafstoß zum 1:1-Endstand (88.).

    Keine Revanche für das EM-Aus

    Deshalb gelang die Revanche für das 0:2 im EM-Achtelfinale im vergangenen Jahr in London nicht. Bundestrainer Flick blieb aber auch in seinem elften Spiel als Chef ungeschlagen. Nächster Gegner ist am Samstag in Budapest Ungarn.
    Fußball: Thomas Müller nach dem 1:1 gegen England.
    Gut gespielt, aber nicht gewonnen: Nach dem 1:1 der DFB-Elf gegen England überwog bei Jonas Hofmann, Ilkay Gündogan und Thomas Müller die Enttäuschung.07.06.2022 | 6:38 min
    Flick hatte kräftig rotiert und seine Startelf nach dem Remis in Italien gleich auf sieben Positionen verändert. Es sei "keine Konsequenz" aus der durchwachsenen Leistung in Bologna, betonte der Bundestrainer vor dem Spiel im ZDF, sondern Belastungssteuerung: "Wir haben große Qualität und Dichte in der Mannschaft."

    Viele Wechsel in der Startelf

    Lukas Klostermann, Schlotterbeck und David Raum rückten in die Viererkette. Ilkay Gündogan ersetzte Leon Goretzka auf der Doppelsechs neben Kimmich. Jamal Musiala und Hofmann besetzten die offensiven Außenbahnen, Kai Havertz versuchte sich wie häufig beim FC Chelsea in der Sturmspitze. Leroy Sane und Timo Werner erhielten eine schöpferische Pause. Unverändert blieb nur die zentrale Achse mit Neuer, Antonio Rüdiger, Kimmich und Thomas Müller.
    In der Herren-Version der EM-Trikots der deutschen Fußballerinnen setzten Flicks Spieler vor dem Anstoß ein Zeichen gegen Rassismus: Wie bei der EM knieten sie gemeinsam mit den Engländern auf dem Rasen.

    Wir haben sehr gut gezockt teilweise, aber unsere Chancen nicht genutzt.

    Bundestrainer Hansi Flick

    Die ausverkaufte Allianz Arena erstrahlte in Regenbogenfarben. Die Engländer, die zum Auftakt überraschend 0:1 in Ungarn verloren hatten, boten gleich zehn Spieler vom letzten Duell auf. Sie gerieten schnell unter Druck: Schon nach 60 Sekunden prüfte Havertz Torhüter Jordan Pickford zum ersten Mal, nach der anschließenden Ecke von Kimmich verlängerte Rüdiger, doch Kyle Walker rettete in höchster Not vor Müller.

    Neuer stark, aber am Ende geschlagen

    Doch der EM-Zweite startete ähnlich aggressiv, lief früh an und setzte die deutsche Abwehr im Spielaufbau unter Druck. Der erste Torjubel war verfrüht: Hofmanns Treffer nach einem langen Pass von Schlotterbeck wurde wegen Abseits zurückgenommen - der Videobeweis bestätigte die Entscheidung (23.). Auf der anderen Seite hatte Neuer Glück, als ihm der Ball durch die Hände glitt, Kane aber über das Tor schoss (27.). Dann rettete der Bayern-Keeper stark bei einem Schuss von Bukayo Saka (45.+1).
    Intensität, Tempo, Einsatzbereitschaft: Flick sah all das, was er von seiner Elf gefordert hatte. Auch der Funke zum Publikum sprang über. Was fehlte, war die Effizienz in der Offensive. Das änderte sich nach der Pause, als Hofmann regelgerecht traf. Im Gegenzug parierte Neuer einen Schuss von Mason Mount glänzend (53.).
    Müller scheiterte mit einer Großchance an Pickford (70.), wenig später auch der eingewechselte Werner (75.) - dann rettete Neuer noch mal herausragend gegen Kane (76.) und war wenig später doch geschlagen.
    Quelle: sid

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