Alexandra Popp zieht Bilanz: So darf es nicht weitergehen

    Interview

    DFB-Kapitänin über Nationalelf:Popp: So darf es nicht weitergehen

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    Nach dem enttäuschenden WM-Aus steckt DFB-Kapitänin Alexandra Popp der Frust noch in den Knochen. Nun kommt die Nations League – und dann vielleicht Olympia. Macht sie weiter?

    Alexandra Popp
    "Wir machen zusammen weiter, oder Poppi?" Alexandra Popp (li.) mit Martina Voss-Tecklenburg.
    Quelle: Imago

    ZDFheute: Gab es während der WM Risse zwischen Mannschaft und Trainerteam?
    Alexandra Popp: Wir waren während des Turniers mit dem Mannschaftsrat immer in Kommunikation mit dem Trainerteam. Wenn es Kleinigkeiten gab, haben wir es angesprochen, was auch angenommen wurde. Von daher gab es keinen großen Streit. Wir sind nach wie vor weiter in den Analysen und auf Stimmenfang, um von jedem seine Meinung raushören zu können, um es künftig besser zu machen.

    Denn Fakt ist schon, dass es so nicht weitergehen darf. Das wäre sehr, sehr fatal.

    Alexandra Popp

    ZDFheute: Sie kennen Martina Voss-Tecklenburg schon lange: Ist es für Sie die richtige Entscheidung, dass sie Bundestrainerin bleibt?
    Popp: Das muss sie für sich entscheiden, und das muss natürlich dann auch der DFB entscheiden. Wir als Spielerinnen haben da keine Entscheidungsmacht. Ich kann jetzt nicht sagen "Ich will aber nicht" oder "Ich will auf jeden Fall". Wir können da grundsätzlich nur spiegeln, wie die Zusammenarbeit an sich ist.
    Ich komme mit Martina gut aus. Ich weiß, wie sie tickt. Ich weiß, wie sie in gewissen Situationen handelt. Alle Entscheidungen, die da jetzt getroffen werden, sind allein ihre Entscheidung und die des Verbandes. Bisher hat man sich da ja relativ klar positioniert. Daher gehe ich davon aus, dass es wahrscheinlich auch erst mal so weitergehen wird.
    ZDFheute: Haben Sie sich nach der WM mit der Bundestrainerin nochmal ausgetauscht?
    Popp: Ja, ich habe mit ihr auch telefoniert.
    ZDFheute: Hat sie da noch etwas gesagt, ob sie am Grübeln ist?
    Popp: Nein. Es gab mal eine kurze Frage, aber das war direkt nach dem Spiel, wo es darum ging: "Wir machen zusammen weiter, oder Poppi?" Aber da habe ich ihr gesagt, das kann ich ihr noch nicht beantworten.
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    ZDFheute: Und jetzt? Die Nations League ist nicht mehr lange hin.
    Popp: Das ist richtig. Also Stand jetzt gehe ich davon aus, dass ich erstmal dabei sein werde. Ich muss jetzt selbst auch erstmal ein bisschen schauen, wie es weitergeht. Vielleicht muss ich mich auch nochmal mit Martina und ihren Plänen auseinandersetzen.
    Ich habe natürlich schon meine Gedanken im Kopf, die ich aber jetzt nicht mitteilen werde. Die muss ich auch erst mit dem Trainerteam besprechen.
    ZDFheute: War es denn Ihre letzte Weltmeisterschaft?
    Popp: Da gehe ich eigentlich schon von aus, aber mal schauen.
    ZDFheute: Es ist ja auch nur noch ein Jahr bis Olympia in Paris - und es geht ja noch um die Qualifikation. Haben Sie körperliche Bedenken, dass es für Sie nicht mehr reichen könnte?
    Popp: Ich glaube schon, dass ich grundsätzlich fit bin. Aber natürlich muss ich auch vor allem in mein Knie ein bisschen reinhören. Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich immer beschwerdefrei bin. Und das ist schon ein wichtiger Faktor, über den ich nachdenken muss.
    ZDFheute: Bis wann soll denn eine Entscheidung fallen?
    Popp: Ich habe mir keinen Zeitraum gesetzt. Und selbst wenn ich in der Nationalmannschaft aufhören würde, würde ich ja weiter im Verein spielen. So viel kann ich schon mal sagen.
    Das Interview führte Gari Paubandt.

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