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Stuttgarts steiler Aufstieg:Ungebremst in Richtung Champions League
von Andreas Morbach
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Stuttgart steht vor dem Sprung in Europas Eliteliga. Im "aktuellen sportstudio" spricht Sportdirektor Fabian Wohlgemuth über Geldverteilung und über die Stürmer Guirassy und Undav.
VfB-Sportdirektor Wohlgemuth über Trainer Hoeneß, der den Klub "von der Intensivstation geholt" habe, Top-Stürmer Guirassy und die Ideen für eine mögliche Champions-League-Saison.09.03.2024 | 19:32 min
Am Freitag hat Sebastian Hoeneß seinen Vertrag beim VfB Stuttgart um zwei Jahre bis 2027 verlängert, und eines behagte dem Cheftrainer der Schwaben dabei besonders. "Dass vorher nichts rauskam, das finde ich sehr positiv", sagt der 41-Jährige und betont:
Zuletzt vor 15 Jahren in der Königsklasse
Als eine ausgesprochen runde Sache kommt bislang auch die Saison der Stuttgarter daher. 53 Punkte nach 25 Spielen - so viele Zähler sammelte der Klub in seiner Geschichte zu diesem Zeitpunkt noch nie an. Entsprechend verlockend ist für den Beinahe-Absteiger des Vorjahres mittlerweile der Ausblick, im kommenden Herbst in der Champions League mitzumischen.
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Der letzte Königsklassenbesuch liegt bereits 15 Jahre zurück, deshalb sagt Fabian Wohlgemuth auch: "Die Fans lechzen danach - und sie dürfen träumen. Doch wenn wir anfangen zu träumen, verlieren wir den Fokus."
An Union Berlin ein Beispiel nehmen
Bei seinem Auftritt im "aktuellen sportstudio" lieferte der Sportdirektor des VfB aber noch einen wichtigen Zusatz, als er betonte: "Wir sind auch keine Bremser." Und konsequent ungebremst breitete der gebürtige Berliner anschließend seine Gedanken zur Champions League aus.
An dem stets bescheidenen Umgang von Union Berlin - im vergangenen Herbst in der Gruppenphase der europäischen Eliteliga beschäftigt - mit diesem Wettbewerb etwa nehme man sich ein Beispiel. Und angesichts von aktuell sieben Punkten Vorsprung auf Rang fünf sprach Wohlgemuth auch über die Bedeutung des in greifbare Nähe gerückten Coups.
Geld besser einplanen als in den letzten Jahren
"Das würde", erklärt er, "erst einmal sehr viel Freude auslösen". Und bei dem vielen Geld, das es in der Champions League zu verdienen gibt, sei es so: "Das müssten wir richtig einplanen - anders als in den letzten Jahren."
Serhou Guirassy bringt den VfB Stuttgart wieder ein Stück näher an die Champions League - und Wolfsburg weiter Richtung Abstiegszone.04.03.2024 | 11:33 min
Sehr offen sprach Stuttgarts Sportchef dabei darüber, dass sich der Verein vor allem bei der Bindung der beiden Topstürmer Serhou Guirassy (21 Treffer) und Deniz Undav (14) großzügig zeigen würde.
Guirassy und Undav - am liebsten beide halten
"Wenn wir einen internationalen Wettbewerb erreichen, werden wir natürlich alles Menschenmögliche tun, um Guirassy bei uns zu halten", macht Wohlgemuth deutlich. Um anschließend den Bogen weiter zu Undav zu spannen.
"Zusammen haben die zwei mehr als die Hälfte unserer Tore geschossen. Schön wäre es also, beide halten zu können", erwähnt er - und versetzt sich bei den zu erwartenden Gehaltssprüngen in neuen Verträgen gedanklich schon mal in die Teamkollegen der beiden Angreifer.
Keine Missgunst bei den Mitspielern
Gehaltshygiene beim Rasenpersonal sei demnach extrem wichtig. Aber natürlich wisse die Mannschaft auch, wie wertvoll die Tore von Guirassy und Undav sein können. Zudem gelte:
Angesichts der durch Guirassy und Undav fast garantierten Tore, mutmaßt Wohlgemuth, würden die Mitspieler den Angreifern "den einen oder anderen Euro mehr" wohl gönnen. Dennoch lege der VfB "schon darauf Wert, dass annähernd Gerechtigkeit in der Kabine herrscht."
Die Champions-League-Falle im Blick
Zur sogenannten Champions-League-Falle, in der Vereine wegen der hohen Personalkosten und bei ausbleibender Qualifikation im Folgejahr in eine wirtschaftliche Schieflage geraten, hat Fabian Wohlgemuth eine klare Meinung.
"Man muss das Ganze so halten, dass man in der nächsten Saison nicht wieder auf 'Teufel komm' raus' in der Champions League landen muss", erläutert der 44-Jährige. Und: "Man sollte das Geld da einsetzen, wo es uns nicht nur im nächsten Jahr hilft, sondern in den nächsten drei, vier Jahren."
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