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Australian Open : Deutsche Tennisfans brauchen Geduld

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Das Warten auf die nächsten deutschen Champions geht auch in Melbourne weiter. Wer kann die Lücke hinter Alexander Zverev schließen und wann?

Alexander Zverev
Alexander Zverev trifft in der ersten Runde auf Juan Pablo Varillas
Quelle: James Ross/AAP/dpa

Die entspannten Tage im australischen Sommer sind vorbei, das hektische Tennis-Treiben im Melbourne Park ist in vollem Gange. Die Veranstalter der Australian Open hoffen in den kommenden zwei Wochen wieder auf 800.000 Fans auf der Anlage und 900 Millionen Zuschauer weltweit vor den Bildschirmen.

Zverev sucht seine alte Form

Alle Augen sind auf den ersten Grand Slam des Jahres gerichtet, für die Tennis-Profis ist es die erste Standortbestimmung. Um zu beschreiben, wie es derzeit um das deutsche Tennis steht, hat Alexander Zverev wohl das treffendste Stichwort gegeben: Es braucht Geduld.

Nach seiner siebenmonatigen Zwangspause geht Alexander Zverev bei den Australian Open an den Start. Wie fit er ist, verrät er Sven Görn im ZDF-Interview.

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Und damit meinte der 25-jährige gebürtige Hamburger erst einmal seine eigene Situation nach der siebenmonatigen Verletzungspause. Zverev war bei den French Open im vergangenen Mai umgeknickt, dabei rissen sieben Bänder in seinem rechten Sprunggelenk.

Die schwere Verletzung war ein Schock, Zverev kämpfte damals um seinen ersten Grand-Slam-Titel und den Thron der Weltrangliste. Jetzt liegt die deutsche Nummer eins auf Rang 13 und muss das Vertrauen in ihren Körper und ihr Spiel mühsam wiederfinden.

Klar, bin ich nicht mehr in derselben Form, in der ich in Paris war. Das wird einfach noch Zeit brauchen.
Alexander Zverev

Nur sieben Deutsche in den Top 100

Und Zeit und Geduld sind auch bei den übrigen deutschen Tennis-Profis angesagt. Nur drei Männer stehen derzeit in den Top 100, aber außer Zverev keiner sonst in den Top 70. Bei den Frauen sind es vier unter den besten 100, doch mit Angelique Kerber hat sich die letzte Grand-Slam-Siegerin gerade in die Babypause verabschiedet.

Bestplatzierte Deutsche ist die 23-jährige Jule Niemeier als Nummer 69 der Welt, in Melbourne aber in Runde eins gegen die Nummer eins Iga Swiatek ausgeschieden. In Wimbledon war Niemeier ins Viertel- und Tatjana Maria ins Halbfinale gestürmt - überraschende Lichtblicke, aber leider (noch) nicht die Regel.

Außer einem fitten Zverev ist derzeit niemand ein sicherer Kandidat für eine zweite Grand-Slam-Woche. Bei den letzten US Open kam es ohne den Verletzten gar so arg, dass es erstmals seit 1984 kein Deutscher in die 2. Runde schaffte. Bei den Frauen gelang es nur Niemeier, die im Achtelfinale ebenfalls gegen Swiatek ausschied. In Melbourne lief der Start bisher ernüchternd, sechs der zehn deutschen Profis verloren am Montag.

Auch Niemeier mahnt zu mehr Geduld

Die Erwartungen hierzulande sind nach den goldenen Jahren immer hoch, die Ungeduld nach neuen Champions groß. Nicht leicht für die Profis, wie Niemeier kritisierte und zu mehr Nachsicht mit den jungen Nachrückerinnen aufrief.

Man muss diesen Spielerinnen Zeit geben. Es macht die Sache nicht einfacher, wenn man die ganze Zeit darüber spekuliert: Kommt da jetzt jemand? Kommt da jetzt niemand?
Jule Niemeier

Tennis-Star wird niemand über Nacht. Nach wie vor ist die Profi-Ausbildung sehr kostspielig und erfordert immer noch die Eigeninitiative und Finanzierung der eigenen Familie, denn der Deutsche Tennis-Bund kann nicht mal ansatzweise mit den Mitteln anderer Verbände mithalten.

Grand-Slam-Städte mit enormen Einnahmen

Die Australier rechnen mit dem Turnier in Melbourne mit Einnahmen von gut 300 Millionen Euro. Frankreich, Großbritannien und die USA verdienen mit ihren Grand Slams ähnliche Summen. Gelder, die auch in Nachwuchsarbeit investiert werden.

Allerdings engagieren sich in anderen Ländern auch deutlich mehr ehemalige Profis in der Arbeit an der Basis, als es hierzulande passiert. Noch favorisieren viele lieber Jobs als TV-Experten oder Turnier-Direktoren.

Jungprofi Eva Lys macht Hoffnung

Hoffnung macht aber beispielsweise die 21-jährige Hamburgerin Eva Lys, die in Melbourne erstmals ein Grand-Slam-Hauptfeld erreichte. "Eva hat eine tolle Zukunft vor sich, da bin ich mir sicher", sagt Bundestrainerin Barbara Rittner. Die Zukunft ist eben nur nicht jetzt.

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