Fußball-Bundesliga: Union - Stuttgart: Acht Tore, kein Sieger

Berliner schaffen Klassenerhalt:Union - Stuttgart: Acht Tore, kein Sieger

19.04.2025 | 20:36

Union Berlin und VfB Stuttgart stellen mit acht Toren in der ersten Halbzeit einen Bundesliga-Rekord auf. Am Ende bleibt's beim 4:4 - und die Eisernen schaffen den Klassenerhalt.

Fußball verrückt in der alten Försterei. Zur Halbzeit der Bundesliga-Partie Union Berlin - VfB Stuttgart stand es 4:4. Das ist Rekord in der Bundesliga: Acht Tore in einer ersten Halbzeit gab es noch nie. In der zweiten Häfte tat sich weit weniger, es blieb beim 4:4. Ein Ergebnis, das Union Berlin bei 13 Punkten Vorsprung auf Platz 16 schon jetzt zum Klassenerhalt reicht.

Wenn man den Spielverlauf sieht, auch die Tore in der ersten Halbzeit und Tore, die nicht jedes Mal fallen, dann ist das Spiel besonders. Als Trainer ist es schwer, damit umzugehen.

Steffen Baumgart (Trainer Union Berlin)

Für den VfB ist das europäische Geschäft derzeit sechs Punkte entfernt (ausführlicher Bericht im aktuellen sportstudio, ab 22.30 Uhr im Livestream).

Liveticker: Union Berlin- VfB Stuttgart in der Statistik

Die Tore

1:0 Andrej Ilić (5.)
2:0 Diogo Leite (19.)
2:1 Deniz Undav (23.)
2:2 Enzo Millot (29.)
3:2 Leopold Querfeld (38.)
3:3 Jeff Chabot (43.)
3:4 Chris Führich (45.+1)
4:4 Andrej Ilić (45.+6)

Demirovic vergibt hundertprozentige Chance

Union war bemüht, dem Gegner die Räume zum Kombinationsfußball zu rauben. Und auch das Glück war den Berlinern zunächst hold, als sich VfB-Stürmer Ermedin Demirovic im Eins-gegen-Eins mit Union-Torwart Frederik Rönnow den den Ball so weit vorlegte, dass er ins Toraus trudelte (11. Minute).

Stuttgarts Torwart Alexander Nübel und Moderatorin Lili Engels im Ministudio.

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Ein derartiges Versäumnis sollte sich rasch rächen. Diesmal nach Freistoß von Trimmel legte Querfeld ab, der unbehelligt traf. Die große Union-Party schien sicher, doch dann wurde es erst so richtig wild.

Undav beendet Torflaute

Aus dem Nichts meldete sich Stuttgart mit Undavs Fernschuss, seinem ersten Treffer seit dem 18. Januar, zurück, Millot legte schnell mit viel Gefühl nach. Doch Querfeld setzte noch einen drauf, als er den Ball ansatzlos aus 35 Metern zum 3:2 ins Tor drosch.

Jeder, der mit mir schon mal auf dem Trainingsplatz stand, weiß, dass ich das seit Jahren trainiere. Nach dem Training lege ich mir immer wieder Bälle hin und versuche es.

Leopold Querfeld über sein Tor zum 3:2

Spätestens jetzt rannten beide Teams ohne Rücksicht auf Verluste an und das Spiel eskalierte komplett. In einer ersten Halbzeit, in der Abwehrarbeit quasi nicht existierte, belohnten Chabot und Führich den immer stärker drückenden VfB mit der Führung, wobei Ilić der Partie mit seinem zweiten Treffer, diesmal per Kopf, die nächsten Wendung verlieh. Und Bundesliga-Geschichte schrieb.

Wir stehen mit einem Punkt da, aber mit einer guten Leistung. Ich habe gemischte Gefühle. Es ist nicht einfach in Berlin - wir lagen 2:0 zurück.

Sebastian Hoeneß (Trainer VfB Stuttgart)

Nach der Pause dominieren Abwehrreihen

In der Halbzeit schienen Union-Coach Steffen Baumgart und VfB-Kollege Sebastian Hoeneß, die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Abwehrreihen standen nun sicherer, kein Vergleich zu den teils vogelwilden Zuständen aus Abschnitt eins.

Als direktes Resultat flachte die Partie ab, Großchancen gab es kaum noch. Ein Distanzschuss von Unions Benedict Hollerbach (56.) flog, in Halbzeit eins wäre es sicher anders ausgegangen, klar über das Tor.

Der Rekord für erzielte Treffer in einer Halbzeit wurde am 6. November 1982 im Dortmunder Westfalenstadion aufgestellt. Der BVB erzielte beim 11:1 (1:1) gegen Arminia Bielefeld zehn Tore nach der Pause.

Quelle: ZDF/SID