Warnstreiks drohen: Bahn-Tarifverhandlungen gescheitert

    Neue Warnstreiks drohen:Tarifverhandlungen bei der Bahn ohne Einigung

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    Auch bei der Bahn könnte es bald zu Streiks kommen. Bei den aktuellen Tarifverhandlungen ist es zu keiner Einigung gekommen. Ende März droht ein großer Ausstand.

    Leerer Hauptbahnhof in Dresden am 03.09.2021.
    Auch zweite Bahn-Tarifrunde gescheitert - Ende März könnte es zu einem großen Streik kommen.
    Quelle: dpa

    Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) lehnt das Tarifangebot der Deutschen Bahn ab und signalisiert Streikbereitschaft. Die Offerte der Bahn vom Dienstagabend sei inakzeptabel und keine Grundlage für weitere Verhandlungen, sagte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch am Mittwoch.

    Die Deutsche Bahn hat es bewusst unterlassen, den schwelenden Konflikt zu entschärfen.

    Kristian Loroch, Verhandlungsführer der Bahngewerkschaft EVG

    Stattdessen provoziere sie mit nicht annehmbaren Vorschlägen.
    "Die Deutsche Bahn trägt mit diesem unangemessenen Verhalten dazu bei, dass Warnstreiks unausweichlich werden." Eine Entscheidung hierzu werde seitens der EVG aber frühestens am 23. März getroffen, ergänzte die stellvertretende EVG-Vorsitzende Cosima Ingenschay.

    Die Bahn findet ihr Angebot gut

    Die Bahn müsse bis zur nächsten Gesprächsrunde am 24./25. April ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen. Die EVG verlangt zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr. Für die meisten Beschäftigten der Bahn bedeutet dies eine stärkere Steigerung als die zwölf Prozent, die für eine Laufzeit von zwölf Monaten gefordert wird.
    Bahn-Personalverstand Martin Seiler erklärte, der Staatskonzern sei mit seinem Angebot einen großen Schritt auf die EVG zugegangen. Die Löhne der DB-Beschäftigten sollen demnach in zwei Schritten um insgesamt fünf Prozent steigen: ab dem 1. Dezember 2023 um drei Prozent und ab dem 1. August 2024 noch einmal um zwei Prozent. Als soziale Komponente zur Abfederung der gestiegenen Lebenshaltungskosten sollen die Mitarbeitenden laut Angebot eine Inflationsausgleichsprämie von 2.500 Euro erhalten.

    Es drohen Warnstreiks, wenn die kommende Runde scheitert

    Die EVG verhandelt nach eigenen Angaben für rund 180.000 DB-Beschäftigte. Die nächste Tarifrunde soll zwar erst im April stattfinden. Bis 23. März sind aber weitere Gespräche mit kleineren Bahn-Unternehmen mit insgesamt weiteren 50.000 Beschäftigten statt. Für sie gelten die gleichen Forderungen.
    Sollten auch diese Gespräche zu keinem Erfolg führen, könnte es Gewerkschaftskreisen zufolge einen umfassenden Verkehrs-Streik am 27. März geben. Sowohl Nah- als auch Fern- und Güterverkehr würden dann bundesweit lahmliegen. Dem Ausstand könnte sich auch die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi im städtischen Verkehr und an den Flughäfen anschließen.
    Streikende: Fäuste recken nach oben
    Streiks vom Bodenpersonal, im Krankenhaus: Gewerkschaften haben Deutschland fest im Griff - und fordern teilweise bis zu 15 Prozent mehr Lohn. Wie sich die Positionen begründen.13.03.2023 | 4:59 min
    Quelle: Reuters

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