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CO₂-Abgabe, Ölpreis:Darum ist Tanken gerade wieder teurer
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Seit Jahresbeginn sind die Preise für Benzin und Diesel angestiegen. Warum das so ist und was Autofahrer beim Tanken beachten können - die Hintergründe erklärt.
Autofahrern ist es wahrscheinlich schon aufgefallen: Die Preise für Benzin und Diesel sind zuletzt spürbar gestiegen. Egal, welchen Kraftstoff das Auto verbraucht: Pro Liter werden derzeit im Schnitt etwa 10 Cent mehr fällig als noch im Herbst 2024.
Spritpreise in Deutschland
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Was führt zu dem aktuellen Anstieg? Und mit welcher Entwicklung rechnen Experten für 2025? Ein Überblick.
- Übersicht zur Inflation: Kraftstoffe wurden 2024 günstiger
So viel macht der höhere CO₂-Preis aus
Ein Grund ist die CO₂-Abgabe. Seit dem 1. Januar liegt der Preis für eine ausgestoßene Tonne CO₂ bei 55 Euro - zuvor waren es 45 Euro.
So steigt der CO₂-Preis
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Laut Bundesregierung können die Preise für Benzin durch die Erhöhung zum Jahreswechsel im Schnitt um 3 Cent pro Liter steigen. Beim Diesel kann der gestiegene CO₂-Preis zu einer Verteuerung um 3,1 Cent pro Liter führen. Diese 3 beziehungsweise 3,1 Cent sind Teil der aktuellen Preisentwicklung an den Tankstellen. Die Bundesregierung rechnet durch die höhere CO₂-Abgabe bei 15.000 Kilometern Fahrleistung mit Mehrausgaben von etwa 50 Euro im Jahr.
Insgesamt hat die CO₂-Abgabe einen eher geringen, aber spürbaren Anteil an den Kraftstoffpreisen. Beim Benzinpreis macht sie seit Jahresbeginn insgesamt etwa 15,7 Cent pro Liter aus. Hinzu kommen 65,4 Cent Energiesteuer, 19 Prozent Mehrwertsteuer und "den übrigen Anteil von etwa 40 Prozent machen Kosten und Gewinne aus", erklärt ADAC-Sprecher Andreas Hölzel.
Beim Diesel macht der CO₂-Preis etwa 17,3 Cent pro Liter aus. Die Energiesteuer liegt hier bei 47 Cent, die Mehrwertsteuer ebenfalls bei 19 Prozent. Der Rest auch hier: Gewinne und Kosten für Rohöl.
Die höhere CO₂-Abgabe "soll einen Anreiz für klimafreundlichere Alternativen wie Elektroautos geben", erklärt Anne Sophie Feil aus dem ZDF-Team Wirtschaft und Finanzen. "Das Geld fließt in den Klima- und Transformationsfonds, aus dem der Umstieg auf grüne Technologien und eine modernere Wirtschaft finanziert werden soll."
Beim Diesel macht der CO₂-Preis etwa 17,3 Cent pro Liter aus. Die Energiesteuer liegt hier bei 47 Cent, die Mehrwertsteuer ebenfalls bei 19 Prozent. Der Rest auch hier: Gewinne und Kosten für Rohöl.
Die höhere CO₂-Abgabe "soll einen Anreiz für klimafreundlichere Alternativen wie Elektroautos geben", erklärt Anne Sophie Feil aus dem ZDF-Team Wirtschaft und Finanzen. "Das Geld fließt in den Klima- und Transformationsfonds, aus dem der Umstieg auf grüne Technologien und eine modernere Wirtschaft finanziert werden soll."
So viel macht der gestiegene Ölpreis aus
Neben dem gestiegenen CO₂-Preis spüren Autofahrer aktuell vor allem den Anstieg des Ölpreises. Der war im Herbst 2024 deutlich gesunken und hatte für die günstigeren Preise an den Tankstellen gesorgt. Seit Ende Dezember steigt er wieder spürbar an - auf bis zu 81 US-Dollar in dieser Woche.
Preis für ein Barrel Brent-Öl
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Verstärkt wird der Effekt in Deutschland durch den aktuell schwächelnden Euro. Für einen Euro gibt es aktuell nur noch 1,03 US-Dollar, im Sommer waren es noch bis zu 1,12 US-Dollar. Bei einem Ölpreis von 80 US-Dollar kostet das Barrel in der Euro-Zone aufgrund des aktuell schlechteren Wechselkurses über 6 Euro mehr als noch im Sommer.
Darum ist der Ölpreis zuletzt gestiegen
Anne Sophie Feil vom ZDF-Team Wirtschaft und Finanzen nennt die neuen Sanktionen der USA gegen die russische Energiewirtschaft als "wesentlichen Faktor" für den Preisanstieg beim Rohöl. "Russland ist einer der größten Ölproduzenten weltweit und hat großen Einfluss auf den globalen Ölmarkt."
Die Sanktionen zielen insbesondere auf die russische Schattenflotte ab, die das westliche Ölembargo umgeht.
Anne Sophie Feil, ZDF-Team Wirtschaft und Finanzen
"Experten schätzen, dass die betroffenen Schiffe im vergangenen Jahr täglich ein Viertel der russischen Exporte transportiert haben", erklärt Feil. Nun dürften Bürger und Unternehmen keine Geschäfte mehr mit den russischen Ölkonzernen Gazprom Neft und Surgutneftegas machen.
Auch ADAC-Sprecher Andreas Hölzel nennt geopolitische Faktoren, etwa die Auseinandersetzungen im Nahen Osten und Förderkürzungen durch die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC). Aber auch "die derzeit kalten Temperaturen verbunden mit einer höheren Nachfrage spielen hier beispielsweise eine Rolle", sagt Hölzel.
Wenn es wenig Öl auf dem Markt gibt, aber viele potenzielle Käufer, sind sie bereit, einen höheren Preis zu zahlen, um ihren Bedarf zu decken. Die Konsequenz: Der Preis klettert.
Anne Sophie Feil, ZDF-Team Wirtschaft und Finanzen
Darum ist noch unklar, wie es beim Ölpreis weitergeht
"Marktanalysten gehen davon aus, dass der Preis 2025 - genau wie im vergangenen Jahr - nach oben und unten ausschlagen wird, in der langen Frist jedoch stabil bleibt", sagt Feil. Russland könne neue Absatzwege für sein Öl finden und die Auswirkungen der Sanktionen so mittelfristig abschwächen.
Auch setze sich Donald Trump als designierter US-Präsident für eine Ausweitung der US-amerikanischen Ölförderung ein. "Auf das steigende Angebot aus den Vereinigten Staaten, die nicht zu den OPEC gehören, werden diese möglicherweise mit einer Zurückhaltung der Fördermenge reagieren und so für einen stabilen Preis sorgen", erklärt Feil.
Größere Preisschwankungen seien vor allem möglich, wenn sich die Lage im Nahen Osten verschärfe. "Sollten sich die politischen Spannungen hier wieder verschärfen und der Iran sanktioniert werden, könnte der Ölpreis kurzzeitig stark steigen", erklärt Feil.
Darauf können Autofahrer beim Tanken achten
"Am günstigsten ist es, abends zu tanken, dann sind die Kraftstoffpreise um rund sieben Cent je Liter im Schnitt niedriger als morgens", sagt ADAC-Sprecher Andreas Hölzel.
Wer sparen möchte, sollte zwischen 19 und 20 Uhr oder zwischen 21 und 22 Uhr an die Zapfsäulen fahren.
ADAC-Sprecher Andreas Hölzel
Dann seien die Preise im Tagesverlauf am Großteil der Tankstellen in Deutschland in der Regel am günstigsten, erklärt Hölzel.
"Auch der Vergleich von verschiedenen Tankstellen hilft", ergänzt der Experte. "Zwischen den Preisen an den Zapfsäulen in der näheren Umgebung können zum Teil größere Unterschiede auftreten." Hier können diverse Tank-Apps helfen.
Fahrern von Benzinern empfiehlt Hölzel zudem, E10 statt klassisches Super zu tanken. "Dabei kommen Sie auch um rund sechs Cent je Liter billiger davon und sparen zudem noch CO₂ ein." Wer unsicher sei, ob sein Auto E10 vertrage, sollte sicherheitshalber beim Hersteller nachfragen. Aber: "Bei fast allen Benzinern ist inzwischen eine E10-Verträglichkeit gegeben."
Den vielleicht größten Unterschied können die meisten Fahrer aber bereits vor dem Tanken machen, verrät Hölzel. "Eine sparsame Fahrweise kann den Verbrauch um bis zu 20 Prozent reduzieren."
Grafiken: Robert Meyer, Moritz Zajonz
Redaktion: Sophia Diesler
Redaktion: Sophia Diesler
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