Jobticket kann 49-Euro-Ticket günstiger machen

    Deutschland-Abo als Jobticket:49-Euro-Ticket: Günstiger, wenn Chef mitzieht

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    49 Euro im Monat kostet das Deutschlandticket. Wer ein Jobticket hat, für den könnte es sogar deutlich günstiger werden - wenn der Arbeitgeber mitzieht.

    Bundesweit gültig, vergleichsweise günstig und vor allem einfach: Das 49-Euro-Ticket soll den Nah- und Regionalverkehr in Deutschland attraktiver machen und neue Fahrgäste in Busse und Bahnen bringen. Für die Millionen Pendler soll es mithilfe einer Jobticket-Regelung noch günstiger werden: 34,30 Euro oder weniger könnte das Monatsabo für sie kosten - wenn der Arbeitgeber mitzieht.
    Voraussetzung ist, dass Arbeitgeber mindestens 25 Prozent als Zuschuss geben. Dann gibt es vorerst bis Ende 2024 zusätzlich fünf Prozent Preisabschlag vom Bund dazu.

    Wissing: Arbeitgeber können Anreize schaffen

    Bundesverkehrsminister Volker Wissing jedenfalls äußert sich überzeugt von dem Angebot: "Arbeitgeber haben die Möglichkeit, zusätzliche Anreize zu schaffen und ihren Beschäftigten das Deutschlandticket als Jobticket bereitzustellen."

    Das macht das Angebot auch für Pendler und für den Alltagsverkehr noch einmal interessanter.

    Volker Wissing, Bundesverkehrsminister

    Ziel sei, so der FDP-Politiker weiter, dass sich so viele Menschen wie möglich für den klimafreundlichen Nahverkehr entschieden. Das neue Ticket baue Hürden ab, indem das preiswerter, einfacher und digitaler werde.

    Ab sofort gültig
    :Was Sie zum 49-Euro-Ticket wissen müssen

    Das lange Warten hat ein Ende: Ab sofort kann mit dem Deutschlandticket im ganzen Land der ÖPNV genutzt werden. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
    Deutschlandticket für Monat Mai 2023
    FAQ

    Verkehrsunternehmen hoffen auf deutlich mehr Jobtickets

    Die Verkehrsbranche sieht in dieser Regelung "einen wichtigen Hebel zur Neukundengewinnung", wie ein Sprecher des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) mitteilte. Die Zahl der Jobtickets in Deutschland bewegt sich dem VDV zufolge im unteren einstelligen Millionenbereich. Der Branchenverband strebe mithilfe der neuen Jobticket-Regelung eine Verdoppelung bis Verdreifachung an.

    Die Verkehrsunternehmen haben dafür einfache Prozesse für die Arbeitgeber aufgesetzt.

    Verband Deutscher Verkehrsunternehmen

    Interessierte Unternehmen, so der VDV weiter, sollen sich auf den Seiten der Verkehrsunternehmen schnell zurechtfinden können.
    Oliver Krischer  B'90/Grüne | Vorsitzender Verkehrsministerkonferenz der Länder
    "Das Ticket ist auf Dauer angelegt und wird für eine bessere Auslastung des Verkehrs sorgen", sofern in den Verkehrsausbau investiert werde, so der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz Oliver Krischer, B'90/Grüne.23.03.2023 | 5:28 min

    Experten: Preis allein reicht nicht, um Bus und Bahn attraktiver zu machen

    Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund sprach von einer guten Idee, das neue Ticket als Jobticket anzubieten. "Das macht es attraktiver", sagte Vorstandsmitglied Stefan Körzell. Ob Betriebe diese Chance für ihre Beschäftigten nutzten, hänge von zusätzlichen Anreizen ab, über die politisch entschieden werden müsse. Der DGB empfehle einen dauerhaften Jobticket-Rabatt von fünf Prozent.
    Aber ob das dem Öffentlichen Verkehr den notwendigen Schub verleiht - manche Verkehrsexperten sehen das skeptisch. "Dort wo der öffentliche Verkehr gut ist und der Weg zum Arbeitgeber nicht zu weit weg, da kann das Jobticket schon mal ein bisschen Attraktivität steigern", sagte der Ehrenvorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn, Karl-Peter Naumann. Wichtiger aber seien Investitionen in die Infrastruktur und in die Qualität des Angebots. Gleichzeitig müsse es unattraktiver werden, mit dem Auto zur Arbeit zu fahren.
    Reisende auf dem Berliner Hauptbahnhof.
    Runter von der Straße, rein in die Bahn. Um massiv CO2 einzusparen, brauchen wir klimafreundliche Mobilität. Aber immer noch wird in Deutschland zu wenig in die Schiene investiert.01.03.2023 | 29:32 min
    Auch DGB-Vorstandsmitglied Körzell sagte:

    Schon heute sind Busse und Bahnen besonders zu den Stoßzeiten rappelvoll, im ländlichen Raum ist das Angebot mickrig, und überall fehlt Personal.

    Stefan Körzell, DGB

    Oberstes Gebot sei deshalb, für den öffentlichen Nahverkehr genug Geld bereitzustellen.
    Das Deutschlandticket für den bundesweiten Nah- und Regionalverkehr zum Preis von 49 Euro im Monat soll vom 1. Mai an gelten. Offizieller Verkaufsstart ist an diesem Montag. Das Finanzierungsgesetz für das Deutschlandticket hatte der Bundesrat am Freitag besiegelt.
    Quelle: Sascha Meyer und Matthias Arnold, dpa

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