DIW für Ende des Gasnotfallplans - Mangel "nicht absehbar"

    Mangellage "nicht absehbar":DIW fordert Ende des Gasnotfallplans

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    Die Angst vor einem Gasmangel war nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs groß. Nun sieht die Situation wieder besser aus. Wirtschaftsforscher sind deshalb für politische Schritte.

    Gasspeicher mit ihrer typischen runden Form
    Die Gasspeicher in Deutschland sind so gut gefüllt, dass kein Leerlaufen droht.
    Quelle: imago/Panama Pictures

    Zwei Jahre nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine und dem Beginn der anschließenden Energiekrise hat sich die Lage auf dem Gasmarkt nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wieder entspannt. Claudia Kemfert, Forschungsdirektorin der DIW-Abteilung Energie, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe:

    Eine Gas-Mangellage liegt nicht vor und ist auch nicht absehbar.

    Claudia Kemfert, Forschungsdirektorin der DIW-Abteilung Energie

    Kemfert betonte: "Es ist an der Zeit, den Gasnotfallplan aufzuheben."
    Berlin: Ein Mann dreht am Thermostat einer Heizung.
    Strom und Gas werden im neuen Jahr für viele Verbraucher wieder teurer. Die Gründe sind unter anderem eine höhere Mehrwertsteuer und die entfallende Preisbremse.02.01.2024 | 1:45 min

    DIW: Pläne für LNG-Terminals bremsen

    Auch der geplante Ausbau von LNG-Importkapazitäten ist laut einer Analyse des DIW in diesem Umfang nicht mehr notwendig.
    Die Pläne der Bundesregierung für den Bau weiterer LNG-Terminals seien überzogen. In der Analyse heißt es:

    Der überdimensionierte LNG-Infrastrukturausbau ist nicht erforderlich, um eine potenzielle Gasmangellage zu vermeiden und sollte daher nicht weiterverfolgt werden.  

    DIW-Analyse

    Industrieschiff vor Anker am GATE LNG-Terminal
    LNG, verflüssigtes Erdgas, soll den Wegfall der russischen Lieferungen ausgleichen. Doch die Pläne der Bundesregierung sind teuer und klimaschädlich.09.11.2023 | 28:49 min

    Betreiber: Vollständige Befüllung für kommenden Winter möglich

    Für den Winter 2023/24 bestand demnach "zu keinem Zeitpunkt die Gefahr einer Gasknappheit". Die aktuellen Füllstände der Gasspeicher in Deutschland und der EU würden ausreichen, um Deutschland sowie Osteuropa auch in den Monaten Februar und März 2024 ausreichend zu versorgen. Es sei daher davon auszugehen, dass die Kapazitäten zu Beginn des Winters 2024/25 wieder vollständig gefüllt werden können.
    Auch die Betreiber glauben, dass eine "vollständige" Befüllung der Gasspeicher für den kommenden Winter möglich ist. Obwohl der Verbrauch im Januar spürbar anstieg, sei eine umfangreiche Entleerung der Speicher "selbst bei extrem kalten Temperaturen" nicht mehr zu erwarten, teilte die Initiative Energien Speichern (Ines) Anfang Februar mit.
    Füllstand der deutschen Gasspeicher
    ZDFheute Infografik
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    Die gesetzliche Füllstandvorgabe für den Februar liegt bei 40 Prozent und wird damit aktuell deutlich übertroffen. Selbst bei sehr niedrigen Temperaturen, wie beispielsweise im Winter 2010, wird es den Ines-Szenarien zufolge keinen Gasmangel in diesem Winter mehr geben. Ines ist ein Zusammenschluss von Betreibern von Gas- und Wasserstoffspeichern. Mit derzeit 16 Mitgliedern repräsentiert die Initiative über 90 Prozent der deutschen Gasspeicherkapazitäten.
    So ist die Gas-Lage aktuell
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    Quelle: Reuters, AFP

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