Mehrheit der Jugend braucht finanzielle Hilfe

    Trotz sinkender Erwerbslosigkeit:Mehrheit der Jugend braucht finanzielle Hilfe

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    Zwar sinkt die Jugenderwerbslosigkeit in Deutschland, trotzdem sind 61 Prozent der Jugendlichen auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Vor 30 Jahren war das noch anders.

    Silhouette Jugendlicher (Symboldbild)
    Mehr als die Hälfte der Jugendlichen braucht finanzielle Unterstützung. (Symboldbild)
    Quelle: imago

    Die Jugenderwerbslosigkeit in Deutschland hat sich in den letzten 15 Jahren nahezu halbiert und liegt deutlich unter dem EU-Schnitt. Im vergangenen Jahr lag die Erwerbslosenquote der 15- bis 24-Jährigen hierzulande bei 6,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Jahr 2007 waren es noch 11,9 Prozent.
    In EU-Schnitt war die Quote im vergangenen Jahr mit 14,5 Prozent mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland. Am höchsten war sie in Griechenland (31,4 Prozent) und Spanien (29,8 Prozent).

    Mehr Verdiener durch duales Studium

    Als einen Grund nannten die Statistiker das duale Ausbildungssystem in Deutschland, das wegen des betrieblichen Teils der Ausbildung als Erwerbstätigkeit gilt. Zugleich ist in den vergangenen Jahrzehnten der Anteil der Jugendlichen in Deutschland gesunken, die finanziell auf eigenen Beinen stehen.
    • Im vergangenen Jahr waren 61 Prozent der 15- bis 24-Jährigen für ihren Lebensunterhalt hauptsächlich auf familiäre oder staatliche Unterstützung angewiesen.
    • 38 Prozent verdienten ihr Geld überwiegend selbst.
    • Für knapp 1 Prozent war bereits in jungen Jahren ein eigenes Vermögen die Haupteinkommensquelle.
    Die Website für den Kulturpass für deutsche Jugendliche ist auf einem Smartphone geöffnet.
    Jeder, der dieses Jahr 18. Geburtstag hat, kann 200 Euro vom Staat bekommen. Junge Leute sollen so für die Kulturszene begeistert werden und Kulturschaffende unterstützt werden.14.06.2023 | 1:29 min
    Damit sich Jugendliche Kultur leisten können, bekommen 18-Jährige Geld vom Bund:

    Jugendliche sind abhängiger als früher

    30 Jahre zuvor bestritt noch die Hälfte der 15- bis 24-Jährigen ihren Lebensunterhalt hauptsächlich aus eigener Erwerbstätigkeit. Die andere Hälfte - und damit elf Prozentpunkte weniger als 2022 - war damals hauptsächlich auf finanzielle Unterstützung angewiesen.
    In der Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte dürfte sich auch widerspiegeln, dass sich ein immer größerer Teil der Jugendlichen in Schule, Studium oder Ausbildung befinde, erläuterten die Statistiker.
    Trotzdem blieben in deutschen Betrieben im Juni rund eine Viertelmillion Ausbildungsplätze offen:
    Quelle: dpa

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