GfK-Konsumklima: Kauflaune in Deutschland stabilisiert sich

    Hoffen auf rückläufige Inflation:Kauflaune in Deutschland stabilisiert sich

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    Angesichts der Hoffnung auf ein Abebben der Inflationswelle bessert sich die Laune der deutschen Verbraucher wieder. Doch der private Konsum bleibt das große Sorgenkind.

    Menschen mit vollen Einkaufstaschen gehen an den Geschäften in der Tauentzienstraße vorbei.
    Grund für die bessere Kauflaune ist die Hoffnung auf rückläufige Inflation. (Symbolbild)
    Quelle: dpa

    Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland hat sich im Juli stabilisiert. Grund für den schwindenden Pessimismus sei vor allem die Hoffnung auf rückläufige Inflationsraten, teilte Rolf Bürkl vom Konsumforschungsunternehmen GfK zu der an diesem Donnerstag in Nürnberg vorgestellten Studie zum Konsumklima mit.

    Damit haben sich die Chancen, dass das Konsumklima seinen Erholungskurs wieder aufnehmen kann, etwas verbessert.

    Rolf Bürkl, Konsumforschungsunternehmen

    Kauflaune stabilisiert sich, aber trotzdem keine teuren Anschaffungen

    Das Niveau werde in den kommenden Monaten dennoch niedrig bleiben und der private Konsum werde demnach keinen positiven Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten können.
    Die Bereitschaft der Bürger, sich teure Anschaffungen wie Autos oder Möbel zu leisten, stieg im Juli kaum. Der Indikator gewann marginale 0,3 Zähler hinzu und weist aktuell minus 14,3 Punkte auf. Er liegt damit fast auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr (Juli 2022: -14,5 Punkte).
    Von links: Kevin Kühnert, Maybrit Illner, Daniel Stelter, Carsten Linnemann, Julia Friedrichs, Adam Tooze
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    Ökonom: Privater Konsum bleibt Sorgenkind

    Ein Konsumboom ist Ökonomen zufolge weit und breit nicht in Sicht. "Im tiefen Tal wird die etwas bessere Konsumlaune kaum zu spüren sein", kommentierte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, Alexander Krüger, die Entwicklung.
    Beachtenswerte Kaufpläne seien nicht geschmiedet worden.

    Damit bleibt der private Verbrauch das große Sorgenkind der Konjunktur.

    Alexander Krüger, Ökonom

    Stabile Beschäftigungslage und weniger stark steigende Preise

    Vor allem beim Blick auf ihre Einkommensentwicklung seien private Haushalte derzeit aber wieder optimistischer. Die GfK geht davon aus, dass dies vor allem an den weniger stark steigenden Preisen liegen dürfte. Der dazu erhobene Indikator habe den höchsten Wert seit Ausbruch des Ukraine-Krieges erreicht.
    Eine Abschwächung der Konjunkturstimmung wie in den beiden Vormonaten sei zudem gestoppt. Die stabile Beschäftigungslage sei nach wie vor eine wesentliche Stütze der deutschen Konjunktur, erklärte das Forschungsunternehmen.
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    2.000 Menschen für Studie befragt

    GfK befragt für die Studie monatlich rund 2.000 Menschen. Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie GfK-Konsumklima MAXX im Auftrag der EU-Kommission. Die aktuelle Befragung lief vom 6. bis 17. Juli.
    Das Konsumklima bezieht sich laut GfK auf die gesamten privaten Konsumausgaben - der Einzelhandel etwa macht davon etwa 30 Prozent aus. Der Rest sind Dienstleistungen, Reisen, Miete, Gesundheitsdienstleistungen sowie der gesamte Wellness-Bereich.
    Quelle: dpa, Reuters, AFP

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