Rentnerinnen und Rentner erhalten ab Sommer mehr Geld

    Erhöhung bleibt hinter Inflation:Rentner erhalten ab Sommer mehr Geld

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    Die Inflation macht auch vielen Rentnern zu schaffen. Ab Sommer bekommen sie mehr Geld: Die Renten steigen im Westen um 4,39 Prozent und im Osten um 5,86 Prozent, so Minister Heil.

    Ein Senior wartet vor dem «Offenen Treff Nordwest» in Magdeburg
    Die Renten steigen im Juli um 4,39 Prozent und 5,86 Prozent.
    Quelle: dpa

    Rentnerinnen und Rentner wissen jetzt, wie viel Geld sie ab dem Sommer monatlich mehr erhalten. Wie Bundesarbeitsminister Hubertus Heil am Rande eines Kanada-Besuchs mitteilte, steigt die Rente zum 1. Juli in Westdeutschland um 4,39 Prozent und in den neuen Bundesländern um 5,86 Prozent.

    Heil: "Arbeitsmarkt in guter Verfassung"

    Damit gelte in West und Ost dann ein gleich hoher aktueller Rentenwert. Wegen der höheren Lohnsteigerung im Osten werde die Rentenangleichung Ost ein Jahr früher erreicht als gesetzlich vorgesehen. Im Dezember war noch eine geringere Erhöhung erwartet worden.
    Grundlage der nun angekündigten Rentenerhöhung sind die jetzt vorliegenden Daten des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Rentenversicherung Bund. Heil sagte in Ottawa: "Diese Erhöhungen sind möglich, weil der Arbeitsmarkt in guter Verfassung ist und die Löhne steigen."
    Das Sicherungsniveau bleibe somit stabil bei über 48 Prozent. Die gesetzliche Rente müsse verlässlich bleiben, so Heil.

    Ich will die gesetzliche Rente langfristig stabilisieren, damit die Menschen sich auch in Zukunft auf eine gute Altersvorsorge verlassen können.

    Hubertus Heil, Bundesarbeitsminister

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    Vor allem junge Leute fragen sich heutzutage: Werde ich im Alter in Armut leben müssen? 08.02.2022 | 16:34 min

    Inflation macht Rentnern zu schaffen

    Vor allem Beziehern kleiner Renten macht die hohe Inflation zu schaffen. Im Februar waren die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,7 Prozent gestiegen.
    "Die Rentenanpassung bleibt aktuell hinter der Inflation zurück, aber das ist nur eine Momentaufnahme", hieß es in einer Mitteilung des Bundesarbeitsministeriums. Das Prinzip, dass die Renten den Löhnen folgen, habe sich mit Blick auf die Einkommensentwicklung von Rentnerinnen und Rentnern bewährt.
    "Aktuell abgeschlossene Tarifverträge sehen durchaus beachtliche Lohnerhöhungen vor", hieß es weiter. Diese würden sich dann in der Rentenanpassung zum 1. Juli 2024 abbilden. Die für die aktuelle Rentenanpassung relevante Lohnsteigerung beträgt 4,50 Prozent in den alten Ländern und 6,78 Prozent in den neuen Ländern.

    Rentenversicherung: Überschuss von 3,4 Milliarden Euro

    Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, hatte bereits am Wochenende in einem Interview der "Bild am Sonntag" eine sehr gute Kassenlage betont. Sie sprach von einem Überschuss von 3,4 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Roßbach sagte:

    Die bisherigen Tarifabschlüsse lassen zudem erahnen, dass die Senioren auch in den kommenden Jahren auf einen Rentenaufschlag hoffen können.

    Gundula Roßbach, Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung

    Die Rentensteigerungen richten sich nach der Lohnentwicklung im Land. "Die Zahlen beweisen: Die Rente ist stabil und bleibt stabil", sagte Roßbach.

    Roßbach: Rentenbeiträge bleiben bis 2026 stabil

    Als Gründe für die Entwicklung nannte sie die steigende Zahl an Zuwanderern und die Lebenserwartung. Diese werde nach den aktuellen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes künftig weniger stark ansteigen als bisher erwartet. Nach ihren Angaben werden die Rentenbeiträge bis 2026 stabil bleiben.
    Heil hatte zuletzt versichert, dass der Beitragssatz auch nach dem Auslaufen der bis 2025 geltenden Obergrenze nicht rapide in die Höhe schnellen wird, und von einem leichten Anstieg gesprochen.
    Quelle: dpa

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