ADAC: Spritpreise für Benzin und Diesel noch zu teuer

    Trotz Rückgang:ADAC: Spritpreise noch zu teuer

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    Im Vergleich zu 2022 sinken die Spritpreise zwar - zu rechtfertigen sind die aktuellen Preise aber immer noch nicht, kritisiert der ADAC. Warum sind die Preise immer noch zu hoch?

    Baden-Württemberg, Neuhausen auf den Fildern: Eine Frau tankt an einer Tankstelle des Bundesverbands Freier Tankstellen und Unabhängiger Deutscher Mineralölhändler (BFT).
    Die Mineralölkonzerne wollen weiterhin hohe Gewinnmargen einstreichen.
    Quelle: dpa

    Die Spritpreise in Deutschland sind nach Ansicht des ADAC zu hoch. Zwar waren Superbenzin und ganz besonders Diesel im ersten Halbjahr sehr viel günstiger als im gleichen Zeitraum 2022, doch sieht der Kraftstoffmarktexperte des Verkehrsclubs, Jürgen Albrecht, noch viel Luft in den Preisen.
    Am Sonntag kostete Superbenzin im bundesweiten Tagesdurchschnitt 1,788 Euro pro Liter, Diesel 1,602 Euro. Beide Preise sind nach Albrechts Dafürhalten zu hoch.

    ADAC: Kraftstoffe müssten eigentlich billiger sein

    So ist Benzin seit Dezember rund 10 Cent teurer geworden, obwohl sowohl der Ölpreis als auch der Dollarpreis seither gesunken sind, was Kraftstoffe eigentlich billiger machen müsste. Eine schnelle Änderung ist kaum in Sicht: "Dass die Preise in den kommenden Wochen zügig fallen, ist unwahrscheinlich", sagte Albrecht.

    Bei manchen Verbrauchern hat sich leider eine Gewöhnung an die höheren Kraftstoffpreise eingeschlichen, weil sie die extremen Werte aus dem Vorjahr noch im Kopf haben.

    Jens Albrecht, ADAC-Kraftstoffmarktexperte

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    Ein Tankrüssel an einer Tankstelle. Archivbild
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    Pendler haben keine Alternative, Konzerne setzen auf Gewinne

    Zudem hätten Pendler teilweise keine Alternative, erklärte er. "Das bremst den Wettbewerb, der für sinkende Preise notwendig ist. Denn die Mineralölkonzerne und Raffinerien werden die komfortableren Margen, die sie seit 2022 etabliert haben, kaum freiwillig hergeben."
    Insgesamt sei es schwierig, die weitere Entwicklung der Kraftstoffpreise vorherzusehen, sagte Albrecht. Doch solange es keine starken Ausschläge am Ölmarkt gebe, sei auch an den Tankstellen keine große Bewegung zu erwarten.

    Im Herbst wird allerdings voraussichtlich der Abstand zwischen Diesel und Benzin wieder sinken. Das tut er typischerweise dadurch, dass Diesel wegen der steigenden Heizölnachfrage im Vergleich zu Benzin anzieht.

    Jens Albrecht, ADAC-Kraftstoffmarktexperte

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    Im ersten Halbjahr 2023 ist im Vergleich zu 2022 ein Rückgang bei den Preisen zu verzeichnen. Allerdings hatte der Ukraine-Krieg im ersten Halbjahr 2022 auch für noch nie da gewesene Preisspitzen gesorgt. Im Schnitt des ersten Halbjahres kostete:
    • Super E10 1,774 Euro pro Liter (13 Cent weniger als im ersten Halbjahr 2022)
    • Diesel 1,691 Euro pro Liter (22 Cent weniger als im ersten Halbjahr 2022)

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    Wer sich mit dem Auto auf den Weg in den Urlaub macht, dem rät Albrecht zudem, am Vorabend der Reise zu tanken. Dann ist der Sprit üblicherweise einige Cent pro Liter billiger als am Morgen.

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