Regionale Kluft: Wo Diesel und Co. hierzulande beliebt sind

    Regionale Kluft bei Autos:Wo Diesel und Co. in Deutschland beliebt sind

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    Ob Diesel-, Benzin- oder Elektro-Autofahrer, das hängt offenbar auch mit dem Wohnort zusammen. Wie die regionalen Unterschiede in Deutschland aussehen und was Gründe sein könnten.

    Die Zapfpistole an einer Tankstelle ist mit dem Schriftzug "Diesel B7" versehen, aufgenommen am 31.01.2023 in Kiel
    In Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern ist der Dieselanteil am höchsten.
    Quelle: dpa

    Im Nordwesten ist der Diesel so beliebt wie nirgendwo sonst in Deutschland. Die drei Nachbarlandkreise Cloppenburg, Grafschaft Bentheim und Emsland haben die höchsten Dieselanteile der ganzen Bundesrepublik, wie aus Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes hervorgeht.
    Im Zulassungsbezirk Cloppenburg machten die Selbstzünder am 1. Januar mit 46,8 Prozent fast die Hälfte des Fahrzeugbestandes aus. In Bentheim und Emsland 43,9 und 43,3 Prozent. Das ist grob das Eineinhalbfache des deutschen Durchschnitts (29,6 Prozent).

    Diesel in eher ländlichen Gebieten beliebt

    Auch dahinter sind es eher ländliche Kreise, in denen der Diesel sich besonders großer Beliebtheit erfreut. Die Rechnung scheint relativ einfach zu sein: Wo weite Strecken gefahren werden müssen, lohnt sich die Investition in das meist teurere Fahrzeug mit günstigerem Sprit eher. Die höchsten Dieselanteile gibt es in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern mit 33 sowie je 32,8 Prozent. Der mit Abstand niedrigste Anteil ist in Berlin mit 21,5 Prozent.
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    Insgesamt überwiegt in Deutschland weiter der Benziner mit 62,7 Prozent. Besonders groß ist der Anteil in städtischen Regionen mit einem eher unterdurchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen: Frankfurt an der Oder und Herne führen dieses Ranking mit je 72,4 Prozent an - gefolgt von Bottrop (71,8) und Görlitz mit 71,5 Prozent.
    Die in der Regel teureren Dieselfahrzeuge machen hier stets weniger als ein Viertel aus. Nach Bundesländern liegen hier Berlin mit 68,7 und Sachsen mit 67,7 Prozent vorne. Bayern ist mit 59,1 das einzige Land unter 60 Prozent.

    E-Autos und Hybride vor allem in Firmenhand

    Reine Elektroautos und Plug-in-Hybride sind dagegen in Wiesbaden am häufigsten zu finden. Dort machen die reinen Stromer inzwischen 7,8 Prozent der gemeldeten Fahrzeuge aus, Plug-in-Hybride 6,8 Prozent - beides sind Höchstwerte.
    Bei reinen Stromern folgt Braunschweig mit 4,9 Prozent auf Platz zwei, bei Plug-in-Hybriden Stuttgart mit fünf Prozent. Hierbei könnte es eine Rolle spielen, dass in allen drei Städten sehr hohe Anteile des Fahrzeugbestands Firmen- und Dienstwagen sind.
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    Die niedrigsten Anteile bei reinen Stromern gibt es mit je rund 0,7 Prozent in Oberspreewald-Lausitz und Görlitz. Plug-in-Hybride in Ludwigslust-Parchim liegen bei 0,6 und Elbe-Elster bei 0,7 Prozent.
    Im Bundesländerranking haben Hamburg und Hessen sowohl bei den reinen Stromern mit je 2,5 Prozent als auch bei den Plug-in-Hybriden mit drei und 2,3 Prozent die Nase vorne. Schlusslicht bei den Stromern ist Sachsen-Anhalt mit knapp 1 Prozent, bei Plug-in-Hybriden Mecklenburg-Vorpommern mit 0,9.

    Gas-Autos bisher nur Nischenprodukt

    Bei gasbetriebenen Autos liegen die Hochburgen im äußersten Westen. Selbst dort, in Heinsberg, Kleve und Viersen, erreicht dieser Treibstoff aber nur Anteile zwischen 2,6 und 2,1 Prozent. Am anderen Ende der Skala, in Trier und Passau, sind es 0,3 Prozent. Auf Bundeslandsebene liegt Nordrhein-Westfalen mit 1,3 Prozent vorne, Schlusslicht ist das Saarland mit 0,4 Prozent. Deutschlandweit sind es 0,8 Prozent.
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    Quelle: dpa

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