Deutsche Post: Zahl der Beschwerden deutlich gestiegen

Zahlen der Bundesnetzagentur:Deutlich mehr Beschwerden über die Post

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Verspätet, falsch zugestellt oder ganz verloren: In den ersten drei Monaten des Jahres haben sich mehr Verbraucher über die Post beschwert.

Deutsche Post
Mehr als 30.000 Beschwerden über die Post und andere Logistikfirmen gingen bei der Bundesnetzagentur ein.
Quelle: dpa

Bei der Bundesnetzagentur sind in diesem Jahr deutlich mehr Beschwerden über die Deutsche Post und andere Logistikfirmen angekommen als zuvor. In den ersten drei Quartalen 2024 habe man rund 31.700 Eingaben von Verbrauchern verzeichnet und damit ein Viertel mehr als im Vorjahreszeitraum, wie die Aufsichtsbehörde auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
In den ersten neun Monaten 2023 waren es 26.000 Post-Beschwerden gewesen. Es geht zwar um die ganze deutsche Post- und Paketbranche, circa 90 Prozent der Beschwerden richten sich aber gegen den Marktführer DHL, dessen Briefgeschäft Deutsche Post heißt.
Eine 10-Cent-Briefmarke wird neben eine 85-Cent-Briefmarke geklebt (gestellte Szene).
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Geringer Anteil am Gesamtaufkommen

Zuletzt flachte sich der Beschwerdeanstieg aber etwas ab: Im September gabe es 3.400 Beschwerden und damit etwa 100 mehr als im Vorjahresmonat. Der Anteil der Beschwerden an den Milliarden an Sendungen, die jedes Jahr in Deutschland verschickt werden, ist zudem sehr gering.

Post: Auch andere Firmen für Verzögerungen verantwortlich

Als Reaktion auf die Beschwerdezahlen wies ein Post-Sprecher darauf hin, dass auch andere Firmen für die beanstandeten Mängel verantwortlich sein können. Im Rahmen sogenannter Teilleistungen bekommt die Post Sendungen von anderen, kleineren und nur regional tätigen Brieffirmen, die die Post dann bundesweit austrägt - dazu ist sie verpflichtet.
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Konzern bedauert Probleme bei der Zustellung von Briefen und Paketen

Der Post-Sprecher monierte zudem, dass die Bundesnetzagentur nur einen Bruchteil der Reklamationen zur Verfügung gestellt habe. Für die Post ist das unverständlich, weil sie sich dann kein umfassendes Bild machen könne über die Beschwerden. Die Anzahl der Reklamationen, die von der Bundesnetzagentur an die Post übergeben wurde, sei rückläufig, so der Sprecher des Bonner Logistikers. "Gleichwohl ist jede Beschwerde eine zu viel und wir bedauern, wenn Kunden mit unserer Leistung nicht zufrieden sind."

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Quelle: dpa

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