Tarifstreit: GDL-Streik beginnt am Abend im Güterverkehr

    Tarifstreit:GDL-Streik beginnt am Abend im Güterverkehr

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    Der nächste Streik der GDL bei der Deutschen Bahn steht an. Am Abend soll der Güterverkehr lahmgelegt werden. Ab Donnerstag ist dann auch der Personenverkehr betroffen.

     Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn hat die Gewerkschaft GDL zu jeweils 35-stündigen Streiks im Personen- und im Güterverkehr aufgerufen.
    Die Lokführergewerkschaft GDL beginnt in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag mit einem weiteren Streik im Personenverkehr. GDL-Chef Weselsky rechtfertigte die Streiks noch einmal.06.03.2024 | 1:36 min
    Im Güterverkehr beginnt an diesem Mittwochabend der nächste Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bei der Deutschen Bahn. Ab 18 Uhr soll es bei der Konzerntochter DB Cargo erneut zu weitreichenden Einschränkungen kommen, wie die GDL ankündigte.
    Wenige Stunden später, am Donnerstagmorgen um 2 Uhr, geht die fünfte Arbeitskampfrunde im laufenden Tarifstreit auch im Personenverkehr los. Jeweils 35 Stunden soll der Streik dieses Mal dauern. Verglichen mit vorherigen Streikrunden ist das kurz. Doch danach will GDL-Chef Claus Weselsky mit sogenannten Wellenstreiks für noch mehr Unsicherheit auf der Schiene sorgen.
    Lokführergewerkschaft GDL kündigt nächsten Streik an
    Erneut sind die Verhandlungen zwischen Bahn und GDL gescheitert – laut GDL-Chef Weselsky der Auftakt einer ganzen Streik-Welle. Frühzeitig angekündigt werden diese dann nicht mehr.04.03.2024 | 3:08 min

    Streiks sollen wieder länger werden

    Mit Streikankündigungen rund 48 Stunden vorher sei es dann vorbei, hatte Weselsky am Montag betont. Künftig sollen Bahn und Fahrgäste deutlich kurzfristiger vorgewarnt werden. Die Streiks sollen wieder länger werden.

    Damit ist die Eisenbahn kein zuverlässiges Verkehrsmittel mehr.

    GDL-Chef Claus Weselsky





    Ein Notfahrplan, wie ihn die Bahn bisher stets nach Streikankündigungen aufstellen konnte, sei dann "sehr wahrscheinlich" nicht mehr möglich. Auch über Ostern schloss Weselsky Arbeitskämpfe nicht aus.
    Bei den vergangenen Streiks der GDL hat die Bahn nach eigenen Angaben etwa ein Fünftel der sonst üblichen Fernzüge fahren können. Eindringlich appellierte Bahn-Sprecher Achim Stauß an die GDL, zumindest mit 48 Stunden Vorlauf einen Ausstand anzukündigen, um den Notfahrplan aufstellen zu können.
    Claus Weselsky im Gespräch mit Christian Sievers
    Der Personalvorstand der Bahn "lügt die Menschen an", wenn er sage, dass die GDL keine Kompromisse mache, so GDL-Chef Weselsky - "wir haben zusätzliche Kompromisse angeboten".04.03.2024 | 6:04 min

    Bahn will überlange Züge anbieten

    Die Deutsche Bahn rüstet sich indes kurz vor dem aktuellen Streikbeginn wieder mit einem Notfahrplan. "Das heißt, unsere Fahrgäste können sich vorab informieren, ob ihr Zug fährt oder nicht. Wir werden im Fernverkehr besonders lange Züge einsetzen, damit möglichst viele Fahrgäste ans Ziel kommen", sagte Bahn-Sprecher Stauß. Auch im Regionalverkehr und bei S-Bahnen gebe es ein Angebot, das werde jedoch regional sehr unterschiedlich sein.
    Die Zugbindung für den 7. und 8. März ist zudem aufgehoben. Fahrgäste können ihre Fahrt auf den Mittwoch vorverlegen oder in den Tagen nach Streikende antreten.
    Train drivers talk in the cockpit of a train of Deutsche Bahn railway operator during shift changeover at the main station in Berlin, Germany, March 4, 2024.
    Die Gewerkschaft GDL hat erneut Streiks bei der deutschen Bahn angekündigt. Ab Mittwochabend soll insgesamt für 35 Stunden gestreikt werden.04.03.2024 | 1:35 min

    GDL bricht Gespräche erneut ab

    Der Tarifstreit bei der Bahn läuft bereits seit Anfang November. Nachdem Weselsky eine erste Verhandlungsphase wenige Wochen später für gescheitert erklärt hatte, waren beide Seiten Anfang Februar wieder an den Verhandlungstisch gekommen. Rund vier Wochen wurde hinter verschlossenen Türen miteinander gesprochen.
    Externe Vermittler moderierten die Verhandlungen, der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (beide CDU). Doch am vergangenen Donnerstag brach die GDL die Gespräche erneut ab. Seither ist völlig offen, wie eine Lösung im Konflikt zustande kommen soll.
    Karl-Peter Naumann
    Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn sagt, die GDL solle Rücksicht nehmen "auf die Fahrgäste". Diese müssten am Donnerstag Alternativen suchen.05.03.2024 | 6:29 min

    Hauptstreitpunkt Wochenarbeitszeit

    Hauptstreitpunkt ist die Gewerkschaftsforderung nach einer Senkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter ohne finanzielle Einbußen. De Maizière und Günther hatten eine Senkung auf 36 Stunden in zwei Stufen vorgeschlagen, wovon die zweite Stufe Anfang 2028 in Kraft treten sollte.
    Die Bahn hätte sich eigenen Angaben zufolge zähneknirschend darauf eingelassen. Doch die GDL lehnte den Vorschlag ab.

    Nachrichten | Thema
    :Gewerkschaften und Streiks

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    Die Abfahrtstafel der Deutschen Bahn
    Quelle: dpa

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