DFB-Elf mit Glück zum Remis gegen Ukraine

    Sechs Tore in Bremen:DFB-Elf mit Glück zum Remis gegen Ukraine

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    Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat gegen die Ukraine einen Sieg verpasst. Joshua Kimmich rettete der DFB-Elf in ihrem 1000. Länderspiel wenigstens ein 3:3 (1:2)-Remis.


    Ein Jahr vor dem Anpfiff der Heim-EM hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im 1000. Länderspiel ihrer Geschichte gegen die Ukraine einen Sieg verpasst. Immerhin gab's nach einem 1:3-Rückstand noch ein 3:3 (1:2). Wie schon beim 2:3 im Testspiel gegen Belgien Ende März war die DFB-Auswahl vor 35.795 Zuschauern defensiv allerdings erneut nicht turniertauglich.

    Man merkt, dass die Mannschaft aktuell nicht mit der breiten Brust unterwegs ist. Daran müssen wir arbeiten. Wir wissen, dass es ein langer Prozess ist.

    Bundestrainer Hansi Flick

    Füllkrugs Führungstreffer und Rüdigers Eigentor

    Werder Bremens Torjäger Niclas Füllkrug fälschte bei seinem siebten Tor im siebten Länderspiel einen Schuss von Marius Wolf von Borussia Dortmund entscheidend zum 1:0 ab (6. Minute).
    Mit einem Doppelschlag wendeten Wiktor Zygankow (18.) und Antonio Rüdiger (23./Eigentor) für die Gäste die Partie. Der herausragende Zygankow (56.) erhöhte später weiter. Der eingewechselte Kai Havertz (83.) von Chelsea und Joshua Kimmich vom FC Bayern per Foulelfmeter (90.+1) sorgten spät für das Remis.

    Zeichen der Solidarität mit der Ukraine

    Von Bremen ging an Tag 474 des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ein ganz "besonderes Zeichen" aus, wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor dem Anpfiff sagte. Die Teams liefen mit ukrainischen Kindern ein und stellten sich zum gemeinsamen Foto auf.
    Botschaft hin, Jubiläum her - sportlich betrachtet, ging es für Bundestrainer Hansi Flick darum, rechtzeitig eine titelreife Elf zu formen, zugleich aber Optionen zu testen - wie die Doppelspitze.

    DFB-Elf mit Doppelspitze und Dreierkette

    Füllkrug stürmte neben Leroy Sane und hatte bei seinem ganz persönlichen Heimspiel freistehend die erste Chance (2.). Kurz darauf hielt er nach feinem Chipball von Kimmich sein Knie in einen Schuss von Marius Wolf - 1:0.
    Apropos ausprobieren: Flick setzte erst zum zweiten Mal in seiner Amtszeit auf eine Dreierkette (Rüdiger/Matthias Ginter/Nico Schlotterbeck), die dann aber erhebliche Lücken aufwies.
    Aufgeben will Flick dieses Konzept aber nicht. "Wir haben einen Plan, was das Ganze betrifft, das werden wir weiterhin durchziehen", so der Bundestrainer im ZDF:

    "Wir brauchen noch ein anderes System. Heute hat das in verschiedenen Situationen nicht geklappt.

    Flick über die Dreierkette

    Fehlerkette vorm 1:2

    Nach einem Fehlpass von Julian Brandt kamen Rüdiger und Ginter nicht mehr an Zygankow heran, der ausglich. Ersatzmann Kevin Trapp im Tor war ebenso machtlos wie beim 1:2, als der Ball nach Fehlern von David Raum, des überforderten Schlotterbeck und Wolf von Rüdigers linkem Fuß unglücklich ins Netz prallte.
    Flick schimpfte bald verärgert vor sich hin, auch ein Freistoß von Sane an die Latte (45.+3) hellte seine finstere Miene nicht auf.

    Auch beim 1:3 schwere Patzer

    An seinem System hielt er zunächst fest, auch nach den ersten personellen Wechseln mit Wiederbeginn. Doch Probleme gab es auch im Mittelfeld, wo Leon Goretzka in der defensiven Rolle nicht der erhoffte Anker war.
    Ein halbhoher, viel zu scharf gespielter Rückpass von Brandt auf den überraschten Ginter leitete das dritte Tor der Ukraine ein.

    Saudumme Gegentore.

    Joshua Kimmich

    Havertz und Kimmich verhindern Blamage

    Flick, der auf die Champions-League-Finalisten Ilkay Gündogan und Robin Gosens sowie den angeschlagenen Timo Werner verzichten musste, stellte nach einer guten Stunde auf 4-3-3 um. Havertz gelang nach einer Einzelaktion das 2:2, ehe Kimmich seine Mannschaft mit dem Elfmeter zum 3:3 vor der Blamage bewahrte.
    Hansi Flick umarmte nach dem Schlusspfiff seinen Trainerkollegen Sergej Rebrow und wechselte lächelnd ein paar warme Worte, doch echte Freude konnte er an diesem historischen Fußball-Abend nicht empfinden. Am Freitag in Warschau gegen Polen mit Ausnahmestürmer Robert Lewandowski muss dringend eine deutliche Leistungssteigerung her.
    Quelle: SID, ZDF, dpa

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