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Die Suche nach dem Paradies

mit Lena Ganschow

Friedrich Delitzsch hält seinen Vortrag Bibel und Babel vor einer illusten Gesellschaft um Kaiser Wilhelm.

Gibt es das Paradies auf Erden? Und wenn ja, wo liegt es? Fest steht, es gilt als Ort des vollkommenen Glücks: in der Werbung, als Reiseziel oder als Versprechen in den Religionen.

Datum:
26.12.2017
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Die Journalistin Lena Ganschow macht sich auf die Suche nach dem Paradies in der Gegenwart und der Vergangenheit. Und sie findet Erstaunliches heraus. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass wir alle mit zunehmendem Alter ein Stück Paradies in uns selbst finden?

Moderatorin Lena Ganschow im Neuen Palais in Potsdam.
Moderatorin Lena Ganschow im Neuen Palais in Potsdam.
Quelle: Alexander Hein

1903 gibt es am kaiserlichen Hof in Berlin einen Skandal, der weltweit für Aufsehen und Diskussionen sorgt. Friedrich Delitzsch, Professor für Assyriologie und semitische Sprachen, Mitbegründer und Direktor der Deutschen Orient-Gesellschaft, behauptet, dass die Paradies-Erzählung der Bibel auf ältere, babylonische Quellen zurückgeht.

Das war Gotteslästerung - denn was die Wissenschaft heute als selbstverständlich ansieht, durfte damals nicht sein. Ein ganzes Jahrzehnt beschäftigt dieser sogenannte Babel-Bibel-Streit Theologen, Wissenschaftler und die Presse. Besonders pikant: Kaiser Wilhelm II. persönlich ist involviert. Von ihm hängt es ab, ob das Paradies eine göttliche Offenbarung oder menschliche Erfindung ist.

Der italienische Historiker und Theologe Alessandro Scafi hat entdeckt, dass auf alten Weltkarten immer wieder das Paradies als ganz konkreter Ort eingezeichnet ist. Stets auf jenen sogenannten weißen Flecken der Erde, die bis dato noch nicht erforscht waren. So "wanderte" das Paradies bis auf den amerikanischen Kontinent und sogar zum Nordpol. Glaubten die Menschen also an ein konkretes Paradies auf Erden?

Wie sieht das Paradies im Islam aus? Wir alle kennen die paradiesischen Versprechungen, die den Selbstmordattentätern und ihren Angehörigen gemacht werden, ohne Umweg ins Paradies zu kommen, in dem alle Wünsche für jeden Mann - und jede Frau - erfüllt werden. Tatsächlich hofft jeder Muslim auf ein Leben im Paradies nach seinem Tod. Dafür muss ein streng gottgefälliges Leben auf Erden geführt werden. Die Bilder des muslimischen Paradieses sind: sattes Grün, Wasserfälle und Blumen, eine liebliche Landschaft, die alle Plackerei auf Erden vergessen lässt.

Der niederländische Anthropologe und Biologe Carel van Schaik (Autor von "Tagebuch der Menschheit. Was die Bibel über unsere Evolution verrät") ist überzeugt, dass es das Paradies auf Erden gab - und zwar vor der Sesshaftwerdung des Menschen. Die wird zum Sündenfall, denn solange die Menschen Nomaden waren, lebten sie angeblich im Einklang mit der Natur und Schöpfung.

Auf ihrer Suche nach dem Paradies trifft Lena Ganschow Historiker, Anthropologen, Mediziner und Theologen in ganz Europa. In aufwändigen Reenactments werden der Babel-Bibel-Streit zwischen Friedrich Delitzsch und der Gesellschaft am Hofe Kaiser Wilhelms II. inszeniert. Weitere Spielszenen visualisieren die neuen Erkenntnisse über die babylonischen Wurzeln der Geschichte von Adam und Eva im Garten Eden.

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