Das Gute zum Wochenende: Auf dem grünen Teppich

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    Das Gute zum Wochenende:Auf dem grünen Teppich

    Sina Schwerdt
    von Sina Schwerdt
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    ZDFheute Good News

    Guten Morgen,

    Schauspielstars, Blitzlichtgewitter und Goldene Bären - mit der Eröffnung der Berlinale zieht wieder der Glamour in die Hauptstadt ein. Dieses Jahr werden Hollywoodgrößen wie Steven Spielberg, Cate Blanchett und Kristen Stewart über den roten Teppich flanieren. Doch der ist in seinem tiefsten Inneren eher ein halbwegs grüner Teppich, denn seit 2019 besteht er aus recyceltem Kunststoff.
    Und auch in vielen anderen Bereichen geht die Berlinale voran und versucht, nachhaltiger zu werden: So ist die Beleuchtung am Berlinale Palast auf LED-Lampen umgestellt, das Programmheft wird klimaneutral hergestellt und seit drei Jahren steht bei den offiziellen Festivalveranstaltungen ausschließlich Vegetarisches auf dem Speiseplan. Die Zeiten der Currywurst als Pausensnack sind also schon lange vorbei, und in diesem Jahr gehen die Verantwortlichen sogar noch einen Schritt weiter: Um das Klima besser zu schützen, verzichtet das Filmfestival komplett auf tierische Milchprodukte, so wird zum Beispiel Eis auf Haferbasis serviert. Die Berlinale hat also die Zeichen der Zeit erkannt.
    [Eis - Zusatzstoffe, Lieferketten oder Umweltsünden trüben die Freude. Aber es geht auch anders:]
    Ein Umdenken, das in der gesamten Branche Not tut, schließlich geht es bei der Herstellung von Filmen klimatechnisch hoch her: Die Filmindustrie in Hollywood stößt pro Jahr um die 15 Millionen Tonnen CO2 aus. Ein in Deutschland produzierter Fernsehfilm kann mit bis zu 100 Tonnen zu Buche schlagen. Zum Vergleich: Der CO2-Jahresausstoß pro Kopf liegt in Deutschland bei knapp acht Tonnen. Ein Lebensstil, der nicht mehr zeitgemäß ist.
    Aber es grünt in der deutschen Filmlandschaft: Denn ab Mitte des Jahres gelten einheitliche ökologische Standards für alle in Deutschland öffentlich geförderten Kino-, TV- und Video-on-demand-Produktionen. Darauf hat sich ein Bündnis aus deutschen Fernsehsendern, VoD-Diensten, Produktionsfirmen und Filmförderungen mit Kulturstaatsministerin Claudia Roth verständigt.
    Die ökologischen Standards umfassen beispielsweise den Verzicht auf Dieselgeneratoren, einen klimafreundlichen Transport und Mehrweglösungen beim Catering. Belohnt wird die Einhaltung dieser Standards mit dem "green motion"-Label. Das ZDF hat das grüne Produzieren bereits 2018 in seinen Nachhaltigkeitszielen festgelegt und konnte im letzten Jahr das Label für rund 90 Produktionen erhalten, zum Beispiel für Folgen des Bergdoktors oder von Bettys Diagnose.
    Ziel ist es, 2023 mindestens die Hälfte aller fiktionalen Auftragsproduktionen so herzustellen. Auch wir bei plan b haben es schon ausgetestet und Faire Ferien unter diesen Vorgaben produziert. Und mussten feststellen: Wenn das Lastenfahrrad samt Kameraequipment im Schnee stecken bleibt, der Flix-Bus unpünktlich ist und das E-Auto eine Panne hat, dann stößt man in einem engen Drehplan an seine Grenzen. Nach Abschluss der Dreharbeiten war uns aber auch klar: Alles kein Grund, um sich von diesem neuen Weg abbringen zu lassen, denn auch wir streben auf den grünen Teppich.
    [Faire Ferien: Funktioniert Nachhaltigkeit auch auf Reisen?]
    Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit unseren nachhaltigen Programmen und ein gutes Wochenende.
    Ihre Sina Schwerdt, stellvertretende Redaktionsleiterin plan b

    Was noch gut war diese Woche

    Karneval und Fastnacht ohne Corona-Beschränkungen: Erstmals seit drei Jahren kann die Straßenfastnacht wieder ohne Corona-Einschränkungen stattfinden. Wegen der Pandemie fiel 2021 der Karneval komplett aus, 2022 fanden Weiberfastnacht und Co unter 2G-plus-Bedingungen statt, nun darf ohne Abstand und Maske getanzt und gefeiert werden.
    Anonyme Spende: Ein in den USA lebender Pakistani hat nach Angaben des pakistanischen Premierministers Shehbaz Sharif das türkische Konsulat in Washington D.C. aufgesucht, um dort 30 Millionen Dollar zu spenden - und zwar anonym. Das Geld sei für die Opfer der verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien bestimmt.
    Foodsharing in der Telefonzelle: Mit einem ausgedienten Fernsprecher will die Stadt Coburg Lebensmittelverschwendung bekämpfen. Aus der gelben ehemaligen Telefonzelle kann jeder vor dem Wegwerfen gerettetes Essen herausnehmen. Ehrenamtliche des Coburger Foodsharing-Netzwerks nehmen Essensspenden entgegen, prüfen und verteilen sie an mehreren Ausgabestellen - eine davon ist das alte Telefonhäuschen.

    Ihre Portion Konstruktives am Wochenende

    Tausende ungeklärter Fälle - sogenannte Cold Cases - verstauben in deutschen Polizeiakten. Für die Angehörigen von Verbrechensopfern eine qualvolle Zeit. Auch an der Polizei nagen die ungesühnten Taten. Doch neue Ansätze bringen die Ermittlungen oft wieder in Gang und bieten eine Chance, diese Fälle nach Jahren doch noch zu lösen. Die plan-b-Doku Ungeklärte Verbrechen:
    Fall Nancy Köhn in der Polizeidienstelle Loxstedt
    23.02.2023 | 29:45 min
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