18-Jähriger in Asperg getötet: Was zu dem Fall bekannt ist

    Festnahme nach Schüssen:Toter 18-Jähriger in Asperg: Was bekannt ist

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    In Asperg bei Stuttgart ist ein 18-Jähriger erschossen worden. Ein SEK-Kommando hat inzwischen einen Mann festgenommen. Was zu dem Fall bekannt ist.

    Ein Toter und ein Verletzter nach Schüssen in Asperg
    Nach den tödlichen Schüssen in Asperg hat es eine Festnahme gegeben.
    Quelle: dpa

    Nach den tödlichen Schüssen in Asperg nördlich von Stuttgart ist ein festgenommener Verdächtiger in Untersuchungshaft gekommen. Ein Richter erließ Haftbefehl gegen den 20-Jährigen wegen Totschlags und versuchten Totschlags, wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Ostersonntag mitteilten. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei hatte den Serben demnach am frühen Samstagabend festgenommen.
    Seine Wohnung wurde durchsucht, wie es hieß. Bei dem polizeibekannten Mann wurden Beweismittel sichergestellt, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Ob die Tatwaffe dabei war, ließ er offen.
    Der 20-Jährige steht im Verdacht, in der Nacht zum Samstag einen 18-Jährigen inmitten der beschaulichen Kleinstadt Asperg im Kreis Ludwigsburg erschossen und einen Gleichaltrigen durch Schüsse schwer verletzt zu haben.

    Was war passiert?

    In der Nacht zum Samstag fielen um kurz vor 1 Uhr Schüsse. Zahlreiche Menschen alarmierten die Polizei, wie ein Sprecher sagte. Auf einem Schotterparkplatz fanden die Beamten einen toten 18-Jährigen, ein anderer 18-Jähriger überlebte schwer verletzt. Eine Blutlache auf dem Parkplatz zeugte von der Gewalttat.
    Weitere Details zum Hergang der Tat waren auch am Sonntag von den Behörden nicht zu erfahren. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft verwies auf ermittlungstaktische Gründe. So blieb auch offen, ob sich Verdächtiger und die Opfer kannten und ob es vorher möglicherweise einen Konflikt zwischen den jungen Männern gab. Auch was zur Festnahme des 20-Jährigen führte, dazu schwiegen die Ermittler.
    Eine Sonderkommission wurde gegründet, um den Fall möglichst schnell aufzuklären. Die 40 Beamtinnen und Beamten der Soko "Goethe" würden durch das Landeskriminalamt unterstützt.

    Wie ist die Lage in Asperg?

    Nach Angaben von Aspergs Bürgermeister Christian Eiberger (parteilos) steht die Bevölkerung der Stadt nach der Tat unter Schock.

    Das ist eine neue Dimension von Gewalt, die ich mir nicht hätte vorstellen können.

    Christian Eiberger, Bürgermeister von Asperg

    Der Tatort, ein Schotterparkplatz mitten im Ort, sei nicht als typischer Treffpunkt für junge Leute bekannt gewesen, sagte Eiberger. Er sei in der Nacht von der Feuerwehr alarmiert worden und habe sich in den frühen Morgenstunden ein Bild von der Lage gemacht. Er hoffe nun auf einen schnellen Fahndungserfolg der Polizei. Es sei wichtig, dass das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung wieder hergestellt werde.

    Gibt es einen Zusammenhang zu ähnlichen Fällen in der Region?

    Asperg liegt rund 20 Kilometer von Stuttgart entfernt. In den vergangenen Wochen hatte es rund um die Landeshauptstadt von Baden-Württemberg immer wieder Vorfälle mit Schüssen auf Menschen gegeben. Es gab mehrere Verletzte. Das Landeskriminalamt hatte eine Ermittlungsgruppe gegründet. Die gemeinsame Untersuchung soll helfen, Zusammenhänge zu erkennen.
    • Am Donnerstag wurde bekannt, dass zwei junge Männer nach Schüssen auf einen Gastwirt in Plochingen (Landkreis Esslingen) festgenommen wurden. Die 22-Jährigen seien am Montag in Untersuchungshaft gekommen. Sie sollen mehrfach auf die Gaststätte geschossen haben, deren 34 Jahre alter Besitzer verletzt wurde. Er konnte das Krankenhaus schnell wieder verlassen.
    • Am 25. Februar war ebenfalls in Plochingen ein anderer Gastwirt angeschossen worden, der wohl eher ein Zufallsopfer war: Der 66-Jährige hatte wohl nachts mit Gästen das Lokal verlassen, weil Geräusche von zerbrechendem Glas zu hören gewesen waren. Als die Gruppe zwei maskierte Personen vor einem beschädigten Fenster eines Friseurgeschäftes bemerkte, sprach sie die Verdächtigen an. Daraufhin habe einer der beiden Unbekannten geschossen. Der 66-Jährigen wurde schwer verletzt.
    • Ende Februar war zudem aus einem fahrenden Auto heraus auf eine 21-Jährige in Eislingen/Fils (Landkreis Göppingen) geschossen worden. Sie wurde am Bein verletzt.
    • Mitte März schossen dann Unbekannte in Stuttgart einen 32-Jährigen an.
    Zu möglichen Zusammenhängen der Taten äußerten sich Staatsanwaltschaft und Polizei bislang nicht. Ermittelt werde in alle Richtungen.
    Quelle: dpa

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