Bergkarabach: Viele Tote nach Explosion von Treibstofflager

    Explodiertes Treibstofflager:Bergkarabach: Dutzende Tote nach Explosion

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    In Bergkarabach ist ein Treibstoffdepot explodiert. Dabei wurden zahlreiche Menschen getötet, fast 300 weitere verletzt. Die medizinische Versorgung vor Ort soll schwierig sein.

    Tausende fliehen aus Bergkarbach mit dem Auto.
    Die Ursache der Explosion ist noch immer unklar. 26.09.2023 | 3:15 min
    Bei der Explosion eines Treibstofflagers in Bergkarabach im Südkaukasus sind nach Angaben der Behörden vor Ort deutlich mehr Menschen getötet worden als bislang bekannt. Die Führung des Gebiets in Stepanakert sprach am Dienstagabend von 68 Toten und 290 Verletzten. Fast 170 Verletzte seien in Krankenhäuser nach Armenien gebracht worden. Das Schicksal von etwa 100 Menschen sei noch ungeklärt. Bis dahin war von etwa 20 Toten die Rede gewesen.
    Die Detonation soll sich am Montagabend nahe dem Ort Stepanakert ereignet haben. Die Ursache war zunächst unklar. Auf Fotos in sozialen Netzwerken waren große Flammen zu sehen.
    Post von Augenzeugin
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    Schwierigkeiten bei der Versorgung von Verletzten

    Der Ombudsmann für Menschenrechte der Region Bergkarabach, Gegham Stepanjan, berichtet auf X (ehemals Twitter), die Opfer befänden sich in "ernstem oder äußerst ernstem" Zustand. Sie müssten mit Flugzeugen an andere Orte transportiert werden, da Bergkarabach nicht in der Lage sei, alle Verletzten angemessen zu behandeln.
    Post von Ombudsmann Stepanjan
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    Auch die freie Journalistin Siranush Sargsyan bittet auf der Nachrichtenplattform X um Evakuierung der Verletzten. Die medizinische Versorgung sei schlecht, es gebe nicht genug Ärzte und Medizin, sagt sie in einem Video.
    Post der freien Journalistin Siranush Sargsyan
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    Die humanitäre Lage in Bergkarabach, das seit langem zwischen den beiden verfeindeten Ex-Sowjetrepubliken Armenien und Aserbaidschan umkämpft ist, ist katastrophal. Seit Monaten blockieren Aserbaidschaner die einzige armenische Zufahrtsstraße, weshalb Lebensmittel, Medikamente und Benzin in der Region knapp sind.
    Karte: Armenien - Aserbaidschan - Bergkarabach
    Quelle: ZDF

    Flüchtende Karabach-Armenier von Explosion betroffen

    Zum Zeitpunkt der Explosion sollen Dutzende ethnische Armenier an dem Depot angestanden haben, um ihre Autos zu betanken, heißt es auf X. Von dort aus brechen sie nach Armenien auf, nachdem das Militär von Aserbaidschan vergangene Woche die komplette Kontrolle über die von Separatisten verwaltete Region übernommen hatte. Insgesamt soll die Zahl der Flüchtlinge, die nach Armenien ausgereist sind, bis Dienstagfrüh auf über 13.500 Menschen angestiegen sein.
    Armenien hat den Flüchtlingen Unterkünfte versprochen. Im Land selbst gibt es schwere Proteste gegen die Regierung, die sich nach Ansicht der Demonstranten zu wenig für die Karabach-Armenier eingesetzt hat.
    Flüchtende Karabach-Armenier in einem Lastwagen auf dem Weg nach Kornidzor am 25.09.2023 in Kornidzor
    Drohender Exodus: Nach der Eroberung des Gebietes Bergkarabach durch Aserbaidschan wächst die Zahl der nach Armenien flüchtenden Menschen. 25.09.2023 | 2:30 min
    Auch Aserbaidschan ist eigenen Angaben zufolge zur Aufnahme von Opfern bereit. Krankenhäuser mehrerer Landkreise seien für die Versorgung einer großen Anzahl an Patienten aus Berg-Karabach vorbereitet worden, teilte der aserbaidschanische Präsidentenberater, Hikmet Hajiyev, laut Medienberichten mit. Ob die Armenier nun wirklich ihre verletzten Landsleute ausgerechnet in die Obhut des verfeindeten und autoritär geführten Aserbaidschans geben wollen, ist aber fraglich.

    Militäroperation mit 200 Toten

    Am vergangenen Dienstag hatte das autoritär geführte Aserbaidschan eine Militäroperation zur Eroberung Bergkarabachs gestartet. Nur einen Tag später ergaben sich die unterlegenen Karabach-Armenier.
    Während der kurzen Kämpfe starben armenischen Angaben zufolge mehr als 200 Menschen, mehr als 400 weitere wurden demnach verletzt. Die Zehntausenden armenischen Zivilisten in der Region fürchten nun, vertrieben oder von den neuen aserbaidschanischen Machthabern unterdrückt zu werden.
    Quelle: Reuters, dpa, AP

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