Regel bei Erkältungen: Telefonische Krankschreibung endet

    Sonderregel bei Erkältungen:Telefonische Krankschreibung endet

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    Patienten konnten sich in den letzten Jahren telefonisch krankschreiben lassen - das endet. Es gibt aber eine andere Möglichkeit, sich von zu Hause krank zu melden.

    Symbolbild: Krankschreibung telefonisch anfordern
    Sich telefonisch krankschreiben lassen - die Sonderregelung wurde in der Corona-Krise eingeführt.
    Quelle: Imago

    Die Möglichkeit zu telefonischen Krankschreibungen bei leichten Erkältungsbeschwerden auch ohne Praxisbesuch geht zu Ende. Die in der Corona-Pandemie eingeführte Sonderregelung des Gemeinsamen Bundesausschusses von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen gilt nur noch bis zu diesem Freitag.
    Der Vorsitzende Josef Hecken sagte, die Krankschreibung per Telefon habe ihre Funktion während der Pandemie erfüllt - als "einfach umsetzbare Möglichkeit, leichte und schwere Krankheitsfälle voneinander abzugrenzen und volle Wartezimmer zu vermeiden".

    Telefonische Krankschreibung läuft aus wegen geringen Corona-Risikos

    Angesichts der aktuellen Risikobewertung des Robert Koch-Instituts (RKI) laufe sie nun aus. Man behalte sie aber im Auge und könne sie bei Bedarf sehr schnell wieder aktivieren, machte Hecken deutlich. Das RKI stufte die Risikobewertung für Deutschland Anfang Februar von hoch auf moderat herab.
    Telefonische Krankschreibungen bei leichten Atemwegsbeschwerden sind seit Ende März 2020 fast durchgehend möglich gewesen. Dies sollte unnötige Kontakte reduzieren und Corona-Infektionen vermeiden. Der Gemeinsame Bundesauschuss hatte die Sonderregelung dazu mehrfach verlängert, zuletzt bis 31. März.
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    Immer noch Krankschreibung ohne Arztbesuch möglich

    Hecken sagte, mit der Sonderregelung sei ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz vor einer Corona-Infektion und dem Zugang zur Versorgung gelungen. Er denke zum Beispiel an chronisch Kranke, die regelmäßige Betreuung brauchten. "Darüber bin ich sehr froh."
    Selbstkritisch müsse er sagen, dass der Bundesausschuss im Umgang mit der telefonischen Krankschreibung als Teil des Anti-Corona-Instrumentenkastens das richtige Maß erst habe finden müssen. Ein zwischenzeitlicher Verzicht auf die Regelung angesichts sinkender Fallzahlen bereits im Frühjahr 2020 sei zu optimistisch gewesen und schnell korrigiert worden.

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    "Ganz unabhängig von der Pandemiesituation können Versicherte eine Krankschreibung auch bei einer Videosprechstunde erhalten - nicht nur bei leichten Atemwegserkrankungen", erläuterte Hecken.

    Das heißt also, ganz regulär gibt es bereits die Möglichkeit, dass ein Versicherter nicht bei jeder Erkrankung in die Arztpraxis gehen muss.

    Josef Hecken, Bundesausschuss-Vorsitzender

    Voraussetzung sei natürlich, dass die Arbeitsunfähigkeit ohne eine unmittelbare körperliche Untersuchung abgeklärt werden könne.
    Quelle: dpa

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