Kürbisse, Heilige, Halunken:Was steckt hinter Halloween?
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Am 31. Oktober ist Halloween. Das Gruselfest vor Allerheiligen hat mittlerweile auch in Deutschland Tradition. Aber warum feiert man es und was sind die Ursprünge?
Irland und Schottland gelten als Ursprungsorte des Brauchtums. Im 19. Jahrhunderts wurde der Brauch in den USA populär und schwappte erste Ende des 20. Jahrhunderts nach Deutschland.
Quelle: dpa
Halloween ist ein Fest, das immer am 31. Oktober gefeiert wird. Seine Wurzeln liegen im Dunkeln, werden aber oft sowohl auf keltische als auch auf christliche Traditionen zurückgeführt. Manche deuten Halloween auch als Fest des Übergangs vor den dunklen Wintermonaten.
Woher kommt der Name?
Aus "All Hallows eve(ning)" wurde Halloween. Der Name bezieht sich auf den Abend vor dem Allerheiligenfest. Dieses feiern die Kirchen seit dem Jahr 835 immer am 1. November.
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Oft heißt es, das Fest beruhe auf uralten heidnischen Totenkulten. Stimmt das?
Halloween wird von vielen auf das rund 2.000 Jahre alte keltische Fest Samhain zum Übergang von der Erntezeit zum Winter zurückgeführt. Dieses wird in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November gefeiert. Der Legende nach steht dann das Tor zur "anderen Welt" offen - die Grenze zwischen Leben und Tod. Und durch die können auch Feen und Geister die Welt der Menschen betreten.
Aber wie wurde daraus Halloween?
Erste Belege für das Brauchtum finden sich im späten Mittelalter, vor allem in Irland, aber auch in Schottland. Da Irland sehr früh christlich wurde, gehen einige Fachleute davon aus, dass Samhain und Allerheiligen nach und nach miteinander kombiniert wurden. Unter anderem ist von Essenseinladungen am Vorabend von Allerheiligen die Rede. Zugleich zogen Kinder von Haus zu Haus, um Spenden zu erbitten. Solche "Heischegänge" waren zum Teil auch mit Almosen für die Armen verbunden.
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Aber es heißt doch immer, Halloween komme aus den USA?
Nach aktueller Forschung kam der Brauch erst mit der irischen Auswanderungswelle im 19. Jahrhundert in die USA. Von dort gelangte er aber als "Re-Import" über in Europa stationierte US-Soldaten und die populäre Gruselfilmserie "Halloween" (ab 1978) nach Europa zurück. Hier wurde das bunte Treiben seit den 1990er Jahren immer populärer, auch weil die Geschäftswelt es für sich entdeckte.
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Wie wird Halloween gefeiert?
Aus den USA kommt der Brauch, dass Kinder verkleidet von Haus zu Haus ziehen und mit dem Spruch "trick or treat" Schabernack androhen, falls sie keine Süßigkeiten bekommen. In Deutschland klingeln Kinder mit der Forderung "Süßes oder Saures". Auf Halloween-Partys verkleiden sich auch Erwachsene möglichst gruselig.
Was hat das Fest mit Kürbissen zu tun?
Dass Kürbisse ausgehöhlt, zu Fratzen geschnitzt und beleuchtet werden, geht vermutlich auf eine irische Legende zurück: Ein böser Hufschmied namens Jack fand nach seinem Tod keine Aufnahme in den Himmel. Doch auch den Satan hatte der Halunke ausgetrickst, so dass dieser keinen Zugriff auf seine Seele bekam. So blieb ihm nur ein Stück glühender Kohle, das er in eine ausgehöhlte Rübe legte. Mit dieser Lampe soll er noch heute durch die kalten Nächte irren. Mit ähnlichen Lichtern, so heißt es, erinnerten die Iren in der dunklen Jahreszeit an das Schicksal des Hufschmieds. Und da die Rübe in Nordamerika nicht heimisch war, stießen die Neuankömmlinge als Ersatz auf den Kürbis.
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Wie viel Geschäft steckt hinter Halloween?
In einer Erhebung des Handelsverbands Deutschland war 2023 von einem Rekordumsatz von rund 480 Millionen Euro die Rede. Das meiste Geld wurde dabei für Deko, Kostüme und Make-up ausgegeben. Allerdings sagten nur 13,5 Prozent aller Befragten, sie wollten überhaupt Geld für Halloween-Artikel ausgeben. 2019 waren es allerdings nur gut 8 Prozent, der Umsatz damals lag laut Handelsverband bei 320 Millionen Euro.
In den USA ist der Umsatz um ein Vielfaches höher. Halloween gilt als umsatzstärkster Feiertag nach Weihnachten. Laut einer Umfrage von 2021 wollten die US-Bürger damals rund 10 Milliarden Dollar für Produkte rund um das Fest ausgeben. Die Ausgaben rund um Weihnachten liegen allerdings bei über einer Billion Dollar.
In vielen Bundesländern ist der 1. November gesetzlicher Feiertag. Gläubige gedenken ihrer Heiligen und Verstorbenen. Dabei ist Allerseelen der eigentliche Totengedenktag.
FAQ
Quelle: ZDF
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