Hessen, Frankfurt/Main: Ein mit dem HI-Virus infizierter Mann hält eine rote Schleife als Symbol der Solidarität mit HIV-Positiven und Aids-Kranken.
Quelle: dpa
Die Zahl der
HIV-Neuinfektionen ist laut Unicef bei Mädchen und jungen Frauen besonders hoch. Wie das UN-Kinderhilfswerk in einem am Samstag veröffentlichten Bericht erklärte, wurden 2023 96.000 Mädchen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren mit dem HI-Virus infiziert, im Vergleich zu 41.000 Jungen im selben Alter.
Damit waren sieben von zehn Neuinfizierten in diesem Alter im vergangenen Jahr Mädchen. In den Ländern südlich der Sahara waren jüngsten Daten zufolge 75 Prozent der Neuinfizierten junge Frauen und Mädchen.
Ein neuer Wirkstoff soll vor HIV schützen. Was steckt dahinter?29.11.2024 | 5:02 min
Unicef: Minderjährige HIV-Infizierte werden seltener behandelt
Insgesamt haben Unicef zufolge Minderjährige einen schlechteren Zugang zu einer Behandlung als Erwachsene. "Kinder und Jugendliche profitieren nicht in vollem Umfang von den Vorteilen eines erweiterten Zugangs zu Behandlungs- und Präventionsleistungen", sagte die stellvertretende Unicef-Direktorin für HIV und Aids, Anurita Bains.
So hätten 77 Prozent der erwachsenen HIV-Infizierten Zugang zu einer Behandlung im Vergleich zu 57 Prozent der Kinder unter 14 Jahren und 65 Prozent der Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren.
Bei der Welt-Aids-Konferenz wird mehr Engagement im Kampf gegen Aids und HIV gefordert. Trotz Fortschritte sei das Ziel noch nicht erreicht. Das räumte auch Kanzler Scholz ein.22.07.2024 | 2:45 min
Kinder, die jünger als 14 Jahre alt sind, machen laut Unicef nur drei Prozent der Infizierten aus. 2023 seien mit 76.000 Aids-Toten unter 14 Jahren aber zwölf Prozent der Opfer weltweit in diesem Alter gewesen.
Von aktuell 40 Millionen erfassten HIV-Infizierten weltweit würden 9,3 Millionen Menschen nicht behandelt, heißt es weiter in dem Bericht.
Fortschritte in südafrikanischen Ländern - mehr Infektionen in Osteuropa
Insgesamt starben laut Unicef im vergangenen Jahr 630.000 Menschen an der Krankheit - die niedrigste Todeszahl seit 2004, als mit 2,1 Millionen Aids-Toten ein trauriger Rekord erreicht wurde. Der Rückgang ist vor allem auf eine Verbesserung der Situation in südafrikanischen Ländern zurückzuführen, die mit Abstand am stärksten von der Aids-Epidemie betroffen sind.
Vor allem schwule Männer nutzen die sogenannte "PrEP", um sich vor einer HIV-Infektion zu schützen. Doch das Medikament ist seit Wochen knapp. Kommt die alte Angst vor HIV zurück?06.02.2024 | 5:20 min
Allerdings gingen die Infektionszahlen nicht in allen Weltregionen zurück: In Osteuropa und im Nahen Osten hat die
Zahl der HIV-Neuinfektionen zuletzt sogar zugenommen. Vom Ziel der UNO, HIV und Aids bis 2030 als Gesundheitsgefahr zu eliminieren, sei die Weltgemeinschaft daher noch weit entfernt, warnen Fachleute.
Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag. Die lebensbedrohliche Immunschwächekrankheit hat sich seit Anfang der 80er Jahre weltweit ausgebreitet und Millionen Menschen getötet.
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Aids-Virus HIV steigt. Das geht aus neuen Zahlen des Robert-Koch-Instituts hervor. Besonders eine Gruppe ist betroffen.
von Julian Schmidt-Farrent
Quelle: AFP