Los Angeles: Hollywood-Schriftzug wird 100

    Los Angeles:Hollywood-Schriftzug wird 100

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    Als Werbegag wurde er installiert, doch schon lange ist der "Hollywood"-Schriftzug das Wahrzeichen von Los Angeles. Dieses Jahr wird er 100 Jahre alt.

    Der Hollywood-Schriftzug in Los Angeles
    Der Hollywood-Schriftzug in Los Angeles - vom Werbegag zum Wahrzeichen
    Quelle: ap

    Das Wahrzeichen von Los Angeles lädt nicht zum Besuch ein. "Kein Zugang zum Hollywood Sign", steht auf Warnschildern, Festnahme und Geldstrafen möglich. "Achtung, gefährliche Tiere" - vor Berglöwen und Klapperschlangen wird gewarnt. Dennoch zieht der berühmte Schriftzug "Hollywood" in den steilen Hügeln der Millionenmetropole magisch an.
    Kaum ein Besucher verlässt die Traumfabrik, ohne die gut 13 Meter hohen und bis zu 12 Meter breiten Buchstaben mit der Kamera ins Visier genommen zu haben. Die besten Aussichtspunkte sind über Wanderwege in dem hügeligen Gelände des Griffith Parks zu erreichen.
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    "Hollywoodland" in den steilen Hügeln

    "Eine Menge Leute wollen eine Großaufnahme", sagt Diana Wright. Die 37-jährige Kalifornierin arbeitet für die gemeinnützige Organisation "The Hollywood Sign Trust", die sich für den Erhalt des Wahrzeichens stark macht "als internationales Symbol fürs Filmemachen und die Verwirklichung von Träumen". Wright zählt zu den wenigen Befugten mit Zutritt.
    Man müsse dafür "wie eine Bergziege" sein, lacht Wright. 1923 hätten Arbeiter mit Eseln in diesem schwer zugänglichen Gelände das Material angeschleppt. Aus alten Telefonmasten aus Holz und Blechstücken wurde der Original-Schriftzug gezimmert - er war vier Buchstaben länger.
    "Hollywoodland" war der Werbegag einer Maklerfirma, die Grundstücke in den damals noch unbewohnten Hollywood Hills verkaufen wollte. 3.700 Glühbirnen brachten das Billboard nachts zum Leuchten. Albert Kothe, ein deutscher Einwanderer, hatte den Job, die Konstruktion in Schuss zu halten, das Auswechseln der Lampen gehörte dazu.

    Hollywood-Sign sorgte für Schlagzeilen

    Es fing als Werbetafel an, ging durch Höhen und Tiefen und wurde schließlich zur Ikone.

    Diana Wright, The Hollywood Sign Trust

    Tatsächlich sorgte das Wahrzeichen in Hundert Jahren oft für Schlagzeilen. 1932 stürzte die junge, arbeitslose Schauspielerin Peg Entwistle von dem Buchstaben H in den Tod. "Sie wurde als "Hollywood Sign Girl" bekannt, erzählt Wright. Es sei der einzige bekannte Suizid von dem Schriftzug.
    Mit der Zeit verwitterten die Buchstaben, die Farbe blätterte ab, Teile kippten um. Es gab Aufrufe, das Schild abzureißen. Doch in den späten 1940er Jahren wurde die Konstruktion saniert und die letzten vier Buchstaben abmontiert.
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    Promis finanzierten Facelift des Schriftzugs

    1978 griffen die Handelskammer von Hollywood und einige prominente Geldgeber ein. Es gab einen kompletten Facelift, alle Buchstaben wurden ausgewechselt, aus Stahlträgern und riesigen Wellblechplatten gefertigt. "Playboy"-Chef Hugh Hefner bezahlte ein neues "Y", Schock-Rocker Alice Cooper spendete ein "O".
    Der Schriftzug hat Erdbeben und Waldbrände überstanden, doch gelegentlich musste er für Wortspielereien herhalten: Papst Johannes Paul II. wurde 1987 bei einem Besuch mit "Holywood" (Heiliger Wald) begrüßt.
    Auch für Regisseure ist die ikonische Kulisse eine beliebte Zielscheibe. "Hollywood liebt es, das Schild zu zerstören", witzelt Wright. "Es wurde schon in die Luft gesprengt, angezündet und mit Laserstrahlen beschossen." Natürlich mit Hilfe von Spezialeffekten. In dem Katastrophenfilm "The Day After Tomorrow" bringt Roland Emmerich mit einem Tornado die Buchstaben zum Einsturz, in "San Andreas" löscht ein Mega-Erdbeben das Wahrzeichen aus.

    Besucherzentrum am "Hollywood-Sign" geplant

    Rechtzeitig zum Jubiläumsjahr wurde der Schriftzug im vorigen Herbst mit 1.500 Liter weißer Farbe aufgemöbelt. Im Januar gab der "Hollywood Sign Trust" erste Pläne für den Bau eines Besucherzentrums bekannt. Ziel sei es, Touristen einen Ort zu bieten, wo sie mehr über die Geschichte lernen können.
    "Das muss man einmal im Leben gesehen haben", sagt eine junge Frau aus dem US-Staat Arizona, die mit Freundinnen in Los Angeles Urlaub macht. Nun sitzt die Gruppe mitten im Grünen, hoch über der Stadt, die Kameras auf die "Hollywood"-Buchstaben gerichtet. "Es ist so friedlich hier", sagt die Touristin. "Hier kann man der Verrücktheit von Hollywood gut entkommen."
    Quelle: Barbara Munker, dpa

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