Sexuell übertragbare Krankheiten wieder auf dem Vormarsch

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    Sexuell übertragbare Krankheiten:Tripper und Co. wieder auf dem Vormarsch

    von Michaela Waldow
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    Sexuelle Infektionen bis 2030 stark einzudämmen, ist ein Ziel der Vereinten Nationen. Doch die Infektionszahlen sind weiterhin zu hoch - auch in Deutschland sind sie gestiegen.

    Mann zieht den Reißverschluss seiner Hose runter
    Infektionen mit sexuell übertragbaren Krankheiten nehmen zu.
    Quelle: Imago

    Sexuell übertragbare Krankheiten bis 2030 so einzudämmen, dass sie keine Gefahr mehr darstellen, ist eines der Nachhaltigkeitsziele der UN. Bei den HIV-Neuinfektionen ist es bislang gelungen, dass sich die Zahlen dank Aufklärung, frühen Therapien und Prophylaxe auf einem stabilen Niveau befinden.
    Anzahl der meldepflichtigen Geschlechtskrankheiten
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    Während sich also die HIV-Infektionszahlen stabilisiert haben, nahmen die Fälle anderer sexuell übertragbarer Infektionen wie Syphilis, Gonorrhö (Tripper), Hepatitis B und Chlamydien hingegen stark zu.
    Gemeldete Syphilis-Fälle 2020 und 2010
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    Mehr als 500.000 Menschen stecken sich jedes Jahr in Europa und Großbritannien mit einer Geschlechtskrankheit an. Bei den 15 bis 49-Jährigen stiegen die Syphilis-Fälle Vergleich von 2010 zu 2019 um 87 Prozent, Gonorrhö-Fälle nahmen in dieser Altersgruppe sogar von rund 35.000 auf 118.000 zu. Darin sind die Zahlen von Deutschland nicht mal enthalten, da Tripper in Deutschland (mit Ausnahme in Sachsen) nicht meldepflichtig ist.
    Entwicklung der Syphilis-Fälle
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    In Deutschland waren die Zahlen der Syphilis-Infektionen 2019 auf dem Höhepunkt, 8.000 Fälle wurden beim Gesundheitsamt gemeldet (2010 waren es rund 3.000), sank bis 2022 wieder auf knapp 5.800. Die mit Abstand höchsten Inzidenzen wurden auch 2022 wieder wie die Jahre zuvor in den Ballungsgebieten Berlin und Hamburg registriert.

    Hepatitis-B-Fälle gestiegen

    Die Zahl der gemeldeten Hepatits-B-Fälle ist dafür seit 2021 sprunghaft gestiegen. Das hängt aber nicht unbedingt mit einem rasanten Anstieg der tatsächlichen Ansteckungen, sondern mit mehr entdeckten symptomlosen Infektionen zusammen. Denn: Seit Oktober 2021 kann in der Vorsorgeuntersuchung kostenlos ab 35 Jahren ein Test auf Hepatitis B und C mitgemacht werden. Die Dunkelziffer liegt trotzdem wohl weit höher.
    Fälle ausgewählter Geschlechtskrankheiten in Europa
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    Weltweit jeder vierte Mensch ist inzwischen mit einer Geschlechtskrankheit infiziert. Bei den jüngeren sexuell Aktiven sind besonders Chlamydien weit verbreitet, die WHO geht insgesamt von jährlich weltweit 127 Millionen Neuinfektionen aus. Die Zahlen für Deutschland können nur geschätzt werden, denn außer in Sachsen ist auch diese Infektion nicht meldepflichtig. Das Robert Koch-Institut schätzt die Zahl auf rund 300.000 Neuinfektionen im Jahr.

    Die häufigsten Geschlechtskrankheiten:





    Über eine Million Menschen stecken sich weltweit täglich mit einer Geschlechtskrankheit an. Meistens verlaufen die Infektionen symptomlos, weshalb sie unerkannt bleiben und daher unwissend weiterverbreitet werden. Unbehandelt können sie aber ernste Folgen haben, können zu Unfruchtbarkeit, Leberzirrhose, Krebs, Schwangerschaftskomplikationen oder anderen Organschäden führen. Die WHO spricht daher von einer stillen Epidemie.
    Fallzahlen-Ziele* bis 2030 bei Geschlechtskrankheiten
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    Die WHO empfiehlt zur Erreichung der 2030-Ziele Maßnahmen wie Aufklärung, Prävention, Testmöglichkeiten und Therapien zur Eindämmung der Geschlechtskrankheiten. Vorbeugend gibt es zum Beispiel gegen Hepatitis B eine Impfung. Das Risiko einer Ansteckung beim Sex lässt sich zwar nicht vollständig verhindern, Kondome aber können das Risiko deutlich senken.
    Sollte man sich trotzdem infiziert haben, könnten regelmäßige Tests auch die symptomlosen Infektionen erkennen, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Und in der Anfangsphase sind die Krankheiten zudem mit frühzeitig einsetzenden Therapien meistens gut behandel - oder sogar heilbar.