Klimaforscherin: Hitzewellen sind das neue Normal

    "Kein besonders heißer Sommer":Expertin: Hitzewellen sind das neue Normal

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    Weder "extrem" noch "wahnsinnig selten": Hitzewellen und Dürre wie in diesem Jahr gehören laut Klimaforscherin Otto zum menschengemachten Klimawandel - und werden weiter zunehmen.

    Friederike Otto
    Die Klimaforscherin Friederike Otto sagt, werden weiter fossile Brennstoffe verbrannt, wird man sich deutlich häufiger auf solche Hitzewellen, Dürren und Brände einstellen müssen. 24.07.2023 | 3:16 min
    Länder wie Italien oder Griechenland leiden derzeit unter Waldbränden und Hitze. Auf Rhodos mussten zuletzt Touristenhotels evakuiert werden. Laut Klimaforscherin Friederike Otto ist diese Situation nicht mehr in die Kategorie "besonders heißer Sommer" einzuordnen, sondern sei das neue Normal in vielen Regionen Europas. Im ZDF sagte sie:

    Das, was wir in Griechenland zurzeit sehen und auch in Spanien und Italien ist kein besonders heißer Sommer mehr in dem Klima, in dem wir leben.

    Friederike Otto, Klimaforscherin

    Expertin: Müssen uns auf solche Sommer und noch heißere einstellen

    Aufgrund des menschengemachten Klimawandels seien diese Ereignisse nicht mehr "extrem" oder "wahnsinnig selten". Würden zum Beispiel weiter fossile Brennstoffe genutzt, wird sich die Welt laut der Expertin künftig auf solche Sommer und noch heißere einstellen müssen.
    Insbesondere rund ums Mittelmeer werde es hohe Temperaturen wie in diesem Jahr immer wieder geben, betonte Otto. Zudem sehe man hier besonders deutlich, dass die Regenfälle im Sommer merklich nachlassen, wodurch die Dürregefahr zunehme - Bedingungen, die für Waldbrände ideal seien, so die Klimaforscherin.




    Schutz vor Hitze auch Frage des Geldbeutels

    Laut der Expertin betrifft diese Entwicklung in den kommenden Jahren alle Regionen Europas. Insgesamt gelte auch: "Wer Probleme hat im Sommer, hängt davon ab, wer man ist." Wer etwa "reich" sei oder "in gut isolierten Häusern auf dem Berg" lebe, den störe fast nichts, so Otto.
    Für die meisten Menschen seien die Sommer aber nirgendwo in Europa mehr das, was sie waren. Besonders zu spüren bekämen das beispielsweise auch Menschen, die an dicht befahrenen Straßen lebten. "Die Kombination von Luftverschmutzung durch Abgase und Hitzewellen führt zu extremen gesundheitlichen Problemen", erklärt die Klimaforscherin.
    Die Auswirkungen von Dürren auf die Landwirtschaft werden sich laut Otto künftig noch deutlicher in der Preisentwicklung zeigen.
    Quelle: ZDF

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