Umweltministerin Lemke fordert "mehr Grün, weniger Beton"

    Wassersparen in Kommunen:Umweltministerin: "Mehr Grün, weniger Beton"

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    Umweltministerin Steffi Lemke hat zum sparsamen Umgang mit Wasser aufgerufen. Die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser habe "absolute Priorität". Was sie Poolbesitzern rät:

    Ein Mann genießt die Sonne am Badesee Plüderhausen, aufgenommen am 09.06.2023
    Statt der Abkühlung im Swimmingpool empfiehlt die Umweltministerin Badeseen.
    Quelle: dpa

    Angesichts zunehmender Wasserknappheit hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zu einem sparsamen Umgang mit Wasser aufgerufen. Im Interview mit dem Berliner "Tagesspiegel" übte sie zum einen Kritik an der starken Versiegelung der Städte.
    Beim Städtebau sei "zu wenig darauf geachtet" worden, das Wasser "in den Städten zu halten und zu speichern". Es seien vor allem Kanalisationen gebaut worden, die das Wasser schnell ableiteten.
    Täglicher Trinkwasserverbrauch in Deutschland pro Haushalt
    ZDFheute Infografik
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    Klimakrise erfordert Umdenken, sagt Lemke

    Auch sei der Bau von Straßen bisher wichtiger gewesen als Hitzeschutz für die Bevölkerung. Sie forderte angesichts der Klimakrise ein Umdenken.

    Mehr Grün, weniger Beton, das ist die Stadt der Zukunft.

    Steffi Lemke, Bundesumweltministerin (Grüne)

    Dass erste Kommunen nun die Bewässerung von Gärten am Tag verbieten, bezeichnete sie als "absolut sinnvolle Maßnahme", über die die Kommunen aber selbst entscheiden müssten. "Wir müssen noch viel mehr lernen, mit Wasser sorgfältig umzugehen", sagte sie.
    Ein Umdenken brauche es auch in der Industrie und der Energiebranche.

    Lemke: Badegewässer statt Pools nutzen

    "Trotzdem sollten wir auch im privaten Bereich sparen und etwa über Grauwassernutzung nachdenken", forderte Lemke. In Zeiten von Wasserknappheit habe die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser "absolute Priorität".
    Poolbesitzern würde sie raten "in die wunderbare Natur zu gehen und unsere Badegewässer, die wir in Deutschland noch mit sehr guter Wasserqualität haben, zu nutzen", sagte Lemke dem "Tagesspiegel".
    Grafik: Zu wenig Wasser in Flüssen und Seen - Das sind die Folgen
    Quelle: ZDF/dpa

    Kommunen verbieten teilweise Pool-Befüllung

    Einzelne Kommunen hätten bei großer Hitze und langer Dürre bereits entschieden, das Füllen von Pools zu verbieten.
    Ob es noch sinnvoll sei, Pools zu bauen, ließ sie offen, sagte aber, es hänge "auch davon ab, ob es in der Region große industrielle Verbraucher" gebe.
    So wirkt sich der Klimawandel vor Ort aus:
    War der vergangene Monat kälter oder wärmer als früher?
    ZDFheute Infografik
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    Umweltministerium plant Klima-Anpassungsgesetz

    Lemke skizzierte auch ihre Pläne für ein Klimaanpassungsgesetz, das dem Bericht zufolge im Juli vom Kabinett beschlossen werden soll. Es sehe vor, dass jede Kommune in Deutschland einen Klimaanpassungsplan erarbeiten soll.
    Das Gesetz solle "Kommunen dabei helfen, ihre konkreten Risiken vor Ort zu identifizieren", sagte Lemke.

    ZDFheute-KlimaRadar
    :Daten zum Klimawandel im Überblick

    Wie hat sich das Klima bereits verändert? Wie viel CO2 haben die Länder seit 1990 eingespart? Die wichtigsten Zahlen im KlimaRadar von ZDFheute.
    von Moritz Zajonz
    Fünf Icons mit Fabrikschlot, Blitz, Thermometer vor Deutschland und Weltkarte, und einem Haus über Wellen. Im Hintergrund ein Braunkohlekraftwerk.
    Grafiken
    Quelle: AFP, dpa

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