Hauseinsturz in Marseille: Tote geborgen, weiter Vermisste

    Weitere Personen vermisst:Marseille: Tote nach Hauseinsturz geborgen

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    Nach dem Einsturz eines Wohnhauses im französischen Marseille sind mehrere Leichen geborgen worden. Weitere Personen werden vermisst. Die Suche nach Überlebenden geht weiter.

    Rettungskräfte haben nach dem Einsturz eines Gebäudes in der Innenstadt von Marseille eine fünfte Leiche in den Trümmern entdeckt. Das teilte die Feuerwehr am Montagabend mit.
    In der Nacht und am Vormittag hatten die Einsatzkräfte bereits vier Tote in dem Geröll gefunden. Nähere Angaben zur Identität der Opfer gab es zunächst nicht. Acht Bewohner gelten seit dem Kollaps als vermisst.

    Marseilles Bürgermeister: Wenig Hoffnung auf Überlebende

    Auch am Abend gingen die Sucharbeiten weiter. Ein Feuer mehrere Meter unter den Trümmern erschwerte den Einsatz zunächst erheblich. Mittlerweile stellt es laut Feuerwehr kein Problem mehr dar.
    Marseilles Bürgermeister Benoît Payan sagte am Montagmorgen:

    Solange es Hoffnung gibt, Lebende zu finden, hören wir nicht auf.

    Benoît Payan, Bürgermeister von Marseille

    Bereits am Sonntagabend hatte er jedoch eingeräumt, die Hoffnung, Menschen lebend unter den Trümmern zu finden, sei verschwindend gering.

    Nach Einsturz des Gebäudes Feuer

    Die Rettungsarbeiten hatten sich am Morgen noch schwierig gestaltet, weil nach dem Einsturz ein Feuer unter dem Geröll entstand. Dadurch war zunächst der Einsatz von Suchhunden und Rettungsteams an der Einsturzstelle verhindert worden. Am Montag war es zunächst nicht vollständig gelöscht. Payan sagte, es könne zu jedem Zeitpunkt wieder aufflammen.
    Regionalzeitung "La Provence" twittert Video
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    Feuerwehr: Einsatzlage gestaltet sich schwierig

    Angesichts der schwierigen Lage dürfte die Bergung der Leichen einige Zeit in Anspruch nehmen, berichteten französische Medien unter Berufung auf die Feuerwehr.
    In dem eingestürzten Gebäude lebten der Staatsanwältin Dominique Laurens zufolge acht Personen. Die Menschen hätten nicht auf Anrufe reagiert. Verwandte meldeten sich demnach besorgt bei den Behörden. Bei den vermutlich Verschütteten handele es sich überwiegend um ältere Menschen und ein Pärchen um die 30. Kinder seien wohl nicht in dem Gebäude gewesen, als es einstürzte.

    Auch ein benachbartes Gebäude stürzte ein

    Bei dem Einsturz in der Nacht auf Sonntag wurden fünf Menschen in Nachbarhäusern verletzt. Etwa 30 Häuser wurden sicherheitshalber evakuiert, 180 Bewohner vorübergehend in einer Schule untergebracht. Ein benachbartes Gebäude stürzte teilweise ein. Mit Leitern wurden acht Menschen in Sicherheit gebracht, die sich auf eine Dachterrasse gerettet hatten.
    Möglicherweise habe eine Gasexplosion den Einsturz verursacht, sagte der Präfekt der Region, Christophe Mirmand, der Nachrichtenagentur AFP. Anwohner berichteten von Gasgeruch.

    Große Bestürzung in Frankreich

    Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron schrieb auf Twitter, er denke an alle Betroffenen und deren Angehörige. Auch Premierministerin Élisabeth Borne zeigte sich auf Twitter bestürzt. Innenminister Gérald Darmanin reiste noch am Sonntagvormittag zum Unglücksort in der südfranzösischen Hafenstadt.
    Der Top-Fußballverein der Stadt sprach auf Twitter seine Anteilnahme aus: "All unsere Unterstützung und Gedanken den Verletzten."
    Olympique des Marseille auf Twitter
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    Keine Hinweise auf Baufälligkeit des Gebäudes

    Im November 2018 waren beim Einsturz zweier Gebäude in Marseille acht Menschen ums Leben gekommen. Die beiden Häuser befanden sich in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand.
    Bei dem nun eingestürzten Gebäude gab es jedoch nach Angaben des Bürgermeisters wie des Präfekten keinerlei Hinweise auf Baufälligkeit.
    Die Mauern von Marseille (Langfassung)
    ZDF-Korrespondent Thomas Walde war 2022 in Marseille unterwegs - einer Stadt voller Mauern und Kriminalität.14.07.2023 | 14:10 min
    Quelle: AFP, dpa

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