Einbürgerungen 2022: Höchststand nach 20 Jahren

    Zahlen so hoch wie zuletzt 2002:Deutlich mehr Einbürgerungen 2022

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    In Deutschland gab es im vergangenen Jahr so viele Einbürgerungen wie zuletzt vor 20 Jahren. Die Menschen stammten aus 171 verschiedenen Staaten.

    Symbolbild: Einbürgerungsurkunde und Reisepass
    Einbürgerungsurkunde und Reisepass
    Quelle: imago/Laci Perenyi

    In Deutschland sind vergangenes Jahr so viele Menschen eingebürgert worden wie seit 20 Jahren nicht mehr. Rund 168.500 Neubürgerinnen und Neubürger zählte das Statistische Bundesamt im Jahr 2022, wie die Behörde am Dienstag auf Basis vorläufiger Ergebnisse in Wiesbaden mitteilte.
    Dies seien 28 Prozent oder rund 37.000 Menschen mehr gewesen als im Vorjahr.
    Tweet des Statistischen Bundesamts
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    Die größten Anstiege im Vergleich zu 2021 gab es demnach bei Menschen aus folgenden Ländern:
    • Syrien (+ 29.200 Einbürgerungen)
    • Ukraine (+ 3.700 Einbürgerungen)
    • Irak (+ 2.400 Einbürgerungen)
    • Türkei (+ 2.000 Einbürgerungen)

    Syrer machten größte Gruppe der Eingebürgerten aus

    29 Prozent der Eingebürgerten waren syrische Staatsangehörige, insgesamt wurden 48.300 Menschen aus dem Land eingebürgert. Im Schnitt waren sie 24,8 Jahre alt und im Schnitt seit 6,4 Jahren in Deutschland, zwei Drittel waren männlich.
    Es handele sich um Flüchtlinge, die mittlerweile immer häufiger die Voraussetzungen erfüllten, wie ausreichende Sprachkenntnisse, einen gesicherten Lebensunterhalt und in der Regel eine Mindestaufenthaltsdauer von acht Jahren, erklärte das Bundesamt.
    Letzteres entfalle bei Ehegatten und minderjährigen Kindern - 15.400 miteingebürgerte, syrische Familienangehörige gab es 2022, fast dreimal so viele wie im Vorjahr.
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    5.600 Ukrainerinnen und Ukrainer wurden 2022 eingebürgert, fast dreimal so viele wie im Jahr zuvor. Sie waren der Statistik zufolge im Schnitt 36,1 Jahre alt, mehrheitlich weiblich (69 Prozent) und hielten sich im Schnitt bereits 13,3 Jahre in Deutschland auf.
    6.800 irakische Staatsangehörige wurden nach im Schnitt 9,5 Jahren in Deutschland eingebürgert. Bei den Türkinnen und Türken waren es 14.200 Einbürgerungen nach im Schnitt 24,2 Jahren. Sie stellten die zweitgrößte Gruppe unter den Eingebürgerten.

    Höchststand bei besonderen Integrationsleistungen

    Insgesamt wurden Menschen mit 171 unterschiedlichen Staatsangehörigkeiten eingebürgert. Um nach sechs Jahren Bundesbürger werden zu können, muss man besondere schulische, sprachliche oder berufliche Leistungen oder bürgerschaftliches Engagement nachweisen, wie die Behörde erklärte.
    Vergangenes Jahr gab es 23.100 frühzeitige Einbürgerungen aufgrund besonderer Integrationsleistungen - ein neuer Höchststand. Syrerinnen und Syrer seien dabei die am häufigsten vertretene Staatsangehörigkeit gewesen.

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