Einbürgerungsurkunde und Reisepass
Quelle: imago/Laci Perenyi
In Deutschland sind vergangenes Jahr so viele Menschen eingebürgert worden wie seit 20 Jahren nicht mehr. Rund 168.500 Neubürgerinnen und Neubürger zählte das Statistische Bundesamt im Jahr 2022, wie die Behörde am Dienstag auf Basis vorläufiger Ergebnisse in Wiesbaden mitteilte.
Dies seien 28 Prozent oder rund 37.000 Menschen mehr gewesen als im Vorjahr.
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Die größten Anstiege im Vergleich zu 2021 gab es demnach bei Menschen aus folgenden Ländern:
- Syrien (+ 29.200 Einbürgerungen)
- Ukraine (+ 3.700 Einbürgerungen)
- Irak (+ 2.400 Einbürgerungen)
- Türkei (+ 2.000 Einbürgerungen)
Syrer machten größte Gruppe der Eingebürgerten aus
29 Prozent der Eingebürgerten waren syrische Staatsangehörige, insgesamt wurden 48.300 Menschen aus dem Land eingebürgert. Im Schnitt waren sie 24,8 Jahre alt und im Schnitt seit 6,4 Jahren in Deutschland, zwei Drittel waren männlich.
Es handele sich um
Flüchtlinge, die mittlerweile immer häufiger die Voraussetzungen erfüllten, wie ausreichende Sprachkenntnisse, einen gesicherten Lebensunterhalt und in der Regel eine Mindestaufenthaltsdauer von acht Jahren, erklärte das Bundesamt.
Letzteres entfalle bei Ehegatten und minderjährigen Kindern - 15.400 miteingebürgerte, syrische Familienangehörige gab es 2022, fast dreimal so viele wie im Vorjahr.
Das Innenministerium hat einen Gesetzentwurf veröffentlicht, laut dem die Einbürgerung schon nach fünf Jahren möglich sein soll. Bedingung ist gelungene Integration.19.05.2023 | 1:36 min
Fast dreimal so viele Menschen aus der Ukraine eingebürgert wie 2021
5.600 Ukrainerinnen und Ukrainer wurden 2022 eingebürgert, fast dreimal so viele wie im Jahr zuvor. Sie waren der Statistik zufolge im Schnitt 36,1 Jahre alt, mehrheitlich weiblich (69 Prozent) und hielten sich im Schnitt bereits 13,3 Jahre in Deutschland auf.
6.800 irakische Staatsangehörige wurden nach im Schnitt 9,5 Jahren in Deutschland eingebürgert. Bei den Türkinnen und Türken waren es 14.200 Einbürgerungen nach im Schnitt 24,2 Jahren. Sie stellten die zweitgrößte Gruppe unter den Eingebürgerten.
Höchststand bei besonderen Integrationsleistungen
Insgesamt wurden Menschen mit 171 unterschiedlichen Staatsangehörigkeiten eingebürgert. Um nach sechs Jahren Bundesbürger werden zu können, muss man besondere schulische, sprachliche oder berufliche Leistungen oder bürgerschaftliches Engagement nachweisen, wie die Behörde erklärte.
Vergangenes Jahr gab es 23.100 frühzeitige
Einbürgerungen aufgrund besonderer Integrationsleistungen - ein neuer Höchststand. Syrerinnen und Syrer seien dabei die am häufigsten vertretene Staatsangehörigkeit gewesen.
Ein oder anderthalb Jahre müssen viele Menschen in Großstädten auf ihre Einbürgerung warten, nachdem sie den Antrag gestellt haben. In einer Stadt gibt es besonders viele Anträge.
Quelle: dpa