Noch sind die Verursacher der Nord-Stream-Explosionen nicht gefunden. Für die Bergung eines unbekannnten Objekts in der Nähe hat Dänemark den russischen Betreiber angefragt.
Rund sechs Monate nach den Explosionen an den Nord-Stream-Gaspipelines will Dänemark gemeinsam mit Russland einen Gegenstand bergen, der kürzlich neben den Röhren gefunden wurde. Die dänischen Behörden hätten das etwa 40 Zentimeter hohe und zylinderförmige Objekt auf dem Grund der Ostsee bereits untersucht, teilte die Energiebehörde in Kopenhagen mit. Unmittelbar gehe davon kein Sicherheitsrisiko aus. Es sei möglich, dass es sich um eine Rauchboje handele.
Rätsel um Nord-Stream-Ermittlungen:
Der Generalbundesanwalt hat im Januar ein Schiff auf Sprengstoff untersuchen lassen. Medienrecherchen zufolge steckt hinter dem Sabotageakt womöglich eine pro-ukrainische Gruppe.
Kooperation mit Nord Stream 2 AG angefragt
Um das aber abschließend zu klären, soll der Gegenstand nun geborgen werden. In diesem Zusammenhang habe man der Nord-Stream-2-AG angeboten, an der Bergung teilzunehmen, hieß es in der Mitteilung der dänischen Energiebehörde. In Moskau wurde das begrüßt.
Es müsse untersucht werden, ob das gefundene Objekt etwas mit dem "Terrorakt" an den Nord-Stream-Leitungen zu tun habe, meinte er gegenüber der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Und - entgegen dänischer Informationen - fügte er hinzu: "Und anscheinend hat es das."
Der Fall Nord Stream - eine Spurensuche:
Die Sabotage an den Gas-Pipelines von Nord Stream in der Ostsee birgt immer wieder neuen politischen Sprengstoff. Jetzt schlägt eine verdächtige Segelyacht hohe Wellen.
Ermittlungen zu Explosionen an Pipelines gehen weiter
Ende September 2022 waren als Folge von Explosionen nahe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm insgesamt vier Lecks an den beiden Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 entdeckt worden. Die Behörden gehen von Sabotage aus. Wer dafür verantwortlich ist, ist unklar. Deutschland, Schweden und Dänemark haben Ermittlungen aufgenommen.
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