"Ocean Viking" rettet 92 Personen, darunter 40 Minderjährige

    Vor der Küste Libyens:"Ocean Viking" rettet 92 Menschen

    |

    Das private Rettungsschiff "Ocean Viking" hat 92 Personen, darunter etwa 40 Minderjährige vor der Küste Libyens gerettet. Sie waren an Bord eines Schlauchbootes in Seenot geraten.

    Das Rettungsschiff "Ocean Viking" der französischen Hilfsorganisation SOS Méditerranée hat bei einem Einsatz im Mittelmeer vor der Küste Libyens 92 Menschen in Seenot an Bord genommen. Wie SOS Méditerranée im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte, seien die Menschen am Samstagnachmittag aus einem "überladenen und luftleeren" Schlauchboot gerettet worden.
    Unter den Geretteten seien neun Frauen und etwa 40 unbegleitete Minderjährige, fügte die Nichtregierungsorganisation (NGO) hinzu und veröffentlichte Fotos von der Rettungsaktion.
    Tweet der Organisation "SOS Méditerranée"
    Ein Klick für den Datenschutz
    Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von Twitter nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Twitter übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von Twitter informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    Datenschutzeinstellungen anpassen

    Organisation warnt vor schlechtem Wetter

    Einige der geretteten Menschen litten unter Verbrennungen durch Treibstoff und anderen Verletzungen. Die Menschen würden von SOS Méditerranée und einem Team des Roten Kreuzes versorgt. Mehrere Gerettete mussten demnach auf Tragen transportiert und mit Wärmedecken versorgt werden.
    Die italienischen Behörden hätten die "Ocean Viking" angewiesen, den Hafen im süditalienischen Salerno anzufahren, hieß es von der NGO weiter. Salerno sei vom Rettungsort rund 830 Kilometer entfernt.
    Da die Wettervorhersagen auf sich verschlechternde Bedingungen hinwiesen, befürchtet SOS Méditerranée eigenen Angaben zufolge, dass "die recht lange Überfahrt den fragilen Zustand der Geretteten beeinträchtigen wird".

    Vorwürfe gegen die italienische Regierung

    Anfang Januar hatten mehrere im Mittelmeer tätige Hilfsorganisationen der italienischen Regierung eine Behinderung der Seenotrettung vorgeworfen. Sie verwiesen dabei auf ein Dekret, wonach ein Rettungsschiff einen ihm zugewiesenen Hafen unverzüglich anzulaufen habe. Zudem sei es inzwischen üblich, den Schiffen weit entfernte Häfen zuzuweisen.
    Die Route über das zentral Mittelmeer ist nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) die gefährlichste Fluchtroute der Welt. Die IOM schätzt, dass im vergangenen Jahr 1.417 Menschen auf dieser Route verunglückten.
    Die ultrarechte Politikerin Giorgia Meloni hatte im Oktober die Amtsgeschäfte als Ministerpräsidentin in Rom übernommen. Sie gab das Ziel aus, die Zahl der in Italien ankommenden Bootsflüchtlinge deutlich zu senken.
    Quelle: AFP, epd

    Mehr zum Streit um Migranten im Mittelmeer