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Tipps vom "Bares für Rares"-Star:Handeln wie ein Profi - kann das jeder?
von Martin Boeckl
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Entrümpelt, geerbt oder gesammelt: Wie viel sind die privaten Antiquitäten und Schätze wert? Fabian Kahl, Händler bei Bares für Rares mit Horst Lichter, gibt Tipps und Antworten.
In der aktuellen ZDF-Doku "Backstage bei Bares für Rares“ erzählt der Antik-Händler Fabian Kahl, wie es hinter den Kulissen der Sendung abläuft. Er gibt gemeinsam mit Horst Lichter und weiteren Trödelstars überraschende Einblicke in die Dreharbeiten am Set.
Im ZDFheute Interview erklärt er, wie jeder erfolgreich handeln kann.
ZDFheute: Welche Objekte kann man immer gut verkaufen?
Kahl: Generell gilt: Was früher neu sehr teuer war, kann auch heute noch viel wert sein. Diese Objekte haben damals wenige Leute gekauft. Nach längerer Zeit und zwei Weltkriegen dazwischen sind sie heute sehr selten. Sie werden noch gerne gesammelt und für viel Geld verkauft.
Das gilt für alle Bereiche, ob Porzellan, Schmuck oder Möbel.
Alles mit starken Markennamen mit geringen Stückzahlen oder namhaften Künstlern - das alles wird auch immer was wert sein.
Quelle: Fotograf: Jarek Presnück
... ist seit 2003 Händler bei Bares für Rares. Er ist seit der ersten Sendung dabei. Seine Haupttätigkeit ist aber immer noch außerhalb der Fernsehstudios. Er besitzt gemeinsam mit seinem Bruder einen Antikladen in Thüringen, genauer gesagt auf Schloß Brandenstein. Neben seinem Beruf als Händler geht Kahl auch auch regelmäßig neue Wege: Er ist Tierfotograf und hat in Südafrika eine Ausbildung zum Safarie-Guide gemacht.
ZDFheute: Wie finde ich heraus, ob etwas wertvoll ist oder nicht?
Kahl: Vor allem bei Erbschaften kann man sich viel Mühe ersparen: Wenn die Eltern oder Großeltern was gesammelt haben, sollte man sich dafür interessieren und mal nachfragen: Was habt Ihr denn da? Was ist denn das wertvollste Stück? Worauf müssen wir achten, wenn Ihr uns das mal vererbt?
Manche Erben interessieren sich überhaupt nicht dafür, was die Eltern oder Großeltern sammeln. So werden oft teure Kunstwerke in den Müll-Container geschmissen.
Was ich allen empfehlen kann: Nehmt das Internet als Unterstützung zu Hilfe. Apps zur mobilen Bilderkennung können helfen. Mit solchen Tools kann man Bilder von Dingen einscannen. Es werden dann ähnliche und vergleichbare Dinge im Internet gesucht.
ZDFheute: Worauf muss man achten, wenn man etwas es verkaufen möchte?
Kahl: Man sollte niemals unvorbereitet in ein Verkaufsgespräch gehen und immer eine grobe Vorstellung haben von dem, was man da verkauft.
Man sollte das Objekt oder ein Foto des Objekts unbedingt vor dem Verkaufsgespräch einem Experten zeigen - selbst wenn man der Meinung ist, dass es nicht viel wert ist.
ZDFheute: Wechseln wir mal die Perspektive: Wenn ich etwas kaufen will, kann man auf dem Antik- und Flohmarkt noch Schnäppchen machen?
Kahl: Oh ja, das ist möglich - auch wenn ich an 'Bares für Rares' denke. Da kommt es immer wieder vor, dass Leute sagen: 'Ja, das haben wir am Flohmarkt so mitgenommen.' Die Leute wollen dann hundert Euro für das Objekt haben. Die Expertise sagt aber 5.000 bis 8.000 Euro. Der Verkäufer auf dem Flohmarkt wusste es nicht, die Käufer fanden es einfach schön.
ZDFheute: Früh oder spät - welche zeitliche Strategie gibt es auf Trödelmärkten?
Kahl: Da muss jeder seine eigene Strategie finden. Wer früh kommt, sieht natürlich alles, was da ist und kann die besten Sachen erwischen. Die Objekte sind aber meistens sehr teuer. Die Händler sagen sich, wenn einer das nicht nimmt, dann nehmen das eben andere.
Wenn man später geht, ist vielleicht schon vieles weg. Die Dinge sind dann aber auch günstig.
Niemand will seine Sachen wieder mit nach Hause nehmen. Am Ende kann man richtige Schnäppchen machen.
ZDFheute: Sie werden oft erkannt und sind eine 'öffentliche Person' geworden - wie gehen Sie damit um?
Kahl: Das ist für mich normal geworden und immer noch auch surreal. Aber die Aufregung der Menschen hält sich auch in Grenzen. Es ist ja auch eine Bekanntheit auf die man sich gerne beruft. Bei "Bares für Rares" zu sein, da kann man stolz drauf sein.
Die Leute können uns bei der Arbeit zuschauen. Das ist alles echt und wir machen niemandem was vor.
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