Klage von Prinz Harry gegen Medienverlag wird fortgeführt

    Abhörvorwürfe gegen Medienverlag:Klage von Prinz Harry wird fortgeführt

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    Prinz Harry und weitere Prominente werfen einem britischen Zeitungsverlag vor, sich illegal Informationen beschafft zu haben. Ein Gericht entschied nun, die Klage zuzulassen.

     Der britische Prinz Harry, Herzog von Sussex,  nimmt am Elterngipfel der Archewell Foundation zum Thema "Psychisches Wohlbefinden im digitalen Zeitalter" teil. (10.10.2023)
    Prinz Harry kämpft seit mehreren Jahren gegen die Berichterstattung britischer Boulevardmedien über seine Person.
    Quelle: dpa

    Eine Klage von Prinz Harry und sechs weiteren Prominenten, darunter Popstar Elton John, gegen den Verlag der Zeitung "Daily Mail" wegen Bespitzelung wird fortgeführt. Der High Court in London lehnte am Freitag einen Antrag von Associated Newspapers Limited (ANL) ab, das Verfahren abzuweisen.
    ANL sei nicht in der Lage gewesen, der Klage "einen entscheidenden Schlag zu versetzen", entschied Richter Matthew Nicklin. Damit macht er den Weg zu einem Prozess frei.

    Harry wirft Boulevardmedium Bespitzelung mit Wanzen vor

    Die Prominenten werfen dem Verlag vor, sie jahrelang etwa mithilfe von Wanzen abgehört zu haben. Harry hatte Ende März eine mehrtägige Anhörung zu dem Fall überraschend selbst im Gericht verfolgt. ANL weist die Vorwürfe strikt zurück und macht geltend, dass die Vorwürfe viel zu spät vorgebracht worden seien. Der Richter entschied nun, dass diese Sache in einem Prozess geklärt werden müsse.
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    Im Bespitzelungsprozess gegen den Zeitungsverlag Mirror Group Newspapers in London hat Prinz Harry seine Zeugenaussage fortgesetzt. "Es ist Teil der großen Abrechnung Harrys mit den Boulevardmedien", so ZDF-Korrespondent Andras Stamm.07.06.2023 | 3:11 min
    ANL veröffentlichte daraufhin ein Statement und beharrte laut ITV News auf ihrer Argumentation: "Wie wir immer unmissverständlich zum Ausdruck gebracht haben, sind die reißerischen Behauptungen von Prinz Harry und anderen über Telefon-Hacking, Festnetzabhörung, Einbruch und Klebefenstermikrofone einfach absurd und wir freuen uns darauf, dies zu gegebener Zeit vor Gericht festzustellen."

    Weitere Verfahren gegen Medienhäuser

    Es ist nicht der einzige Rechtsstreit zwischen Harry und einem britischen Verlag. Im Juni sagte der jüngere Sohn von König Charles III. in einem ähnlichen Verfahren gegen Mirror Group Newspapers (MGN) mit den Blättern "Daily Mirror", "Sunday Mirror" und "Sunday People" in London vor Gericht aus.
    Auch gegen den Verlag der Zeitungen "Sun" und der inzwischen eingestellten "News Group Newspapers" hat Harry wegen ähnlicher Vorwürfe ein Verfahren ins Rollen gebracht.
    Quelle: dpa

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