Fastenmonat der Muslime: Warum fastet man an Ramadan?

    FAQ

    Fastenmonat der Muslime:Warum fastet man an Ramadan?

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    Gläubige Muslime sind ab Montag zum Fasten aufgerufen. Vier Wochen lang gelten für sie dann strenge Regeln. Was sich hinter dem Ramadan verbirgt.

    Leuchtendes Schild mit Aufschrift: "Happy Ramadan"
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    Im Ramadan, dem neunten Monat im islamischen Kalender, fasten gläubige Muslime. Nach islamischer Überzeugung wurde dem Propheten Mohammed in diesem Monat der Koran offenbart. Das Fasten gehört neben dem Glaubensbekenntnis, dem täglichen Gebet, der Almosensteuer "Zakat" und der Pilgerfahrt nach Mekka ("Hadsch") zu den fünf sogenannten Säulen des Islam.
    Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um den Fastenmonat:

    Wer fastet an Ramadan?

    Ab dem 11. März wird ein guter Teil der weltweit schätzungsweise zwei Milliarden Muslime rund vier Wochen lang fasten. Das Fastengebot gilt für alle ab der Religionsmündigkeit, was dem Alter von etwa 14 Jahren entspricht. Ausgenommen vom Fastengebot sind Kinder, Alte, Kranke, Schwangere und Reisende.
    Maßgeblich sind die Verse 183 bis 185 von Sure 2. Diese Koranpassage beginnt mit den Worten:

    Ihr Gläubigen! Euch ist vorgeschrieben zu fasten, so wie es auch denjenigen, die vor euch lebten, vorgeschrieben worden ist.

    Schild: "Happy Ramadan" in Frankfurt
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    Welche Regeln gelten im Ramadan?

    Zwischen dem Beginn der Morgendämmerung und dem Sonnenuntergang ist fastenden Muslimen Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr untersagt. Die Gläubigen sollen sich ganz auf ihre Hingabe an Gott konzentrieren. Der Fastenmonat ist deshalb auch eine Zeit der guten Werke für die Mitmenschen.
    Mit dem "Iftar", dem gemeinsamen Abendessen, wird das Fasten täglich beendet.

    Wann endet der Fastenmonat?

    An den Ramadan schließt sich - diesmal ab dem 10. April - das dreitägige Fest des Fastenbrechens, arabisch "Id al Fitr", an. Im Türkischen heißt das Fest "ramazan bayram" ("Ramadanfest").
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    Was wünscht man zum Ramadan?

    Wer zu Ramadan Grüße verschicken möchte, wünscht zu Beginn und im Verlauf des Fastenmonats
    • "Ramadan Karim/ Kareem" ("Habt einen großzügigen/reichlichen Ramadan")
    • "Ramadan Mubarak" ("Habt einen gesegneten Ramadan")
    Wer Glückwünsche versenden möchte, sollte damit bis zum Fastenbrechen beim Zuckerfest, "Eid al-Fitr" auf Arabisch und "Ramazan Bayrami" auf Türkisch, warten. Dann lauten die richtigen Grußformeln:
    • "Eid Mubarak" (Arabisch für "Gesegnetes/Frohes Fest")
    • "Bayram mübarek olsun" (Türkisch für "Ich wünsche dir ein gesegnetes Fest")
    • "Alles Gute zum Bayram!"

    Warum verschiebt sich der Ramadan von Jahr zu Jahr?

    Die islamische Kalenderrechnung orientiert sich anders als der im Westen gebräuchliche gregorianische Kalender am Mond und nicht an der Sonne. Demnach hat das Jahr nur rund 354 und nicht 365 Tage. So kommt es, dass der Ramadan zwar immer rund 30 Tage dauert, aber jedes Jahr um etwa elf Tage nach vorn wandert.

    Was bedeutet "Ramadan"?

    Der Begriff leitet sich aus der arabischen Wurzel "ramida" ab und steht für "brennende Hitze und Trockenheit". Dabei soll die "brennende Hitze" nicht auf die Jahreszeit, sondern auf das Gefühl im Magen des Fastenden verweisen.

    Was ist in diesem Jahr besonders?

    Das hat mit der Situation im Nahen Osten zu tun. US-Präsident Joe Biden setzt sich dafür ein, dass die Kampfhandlungen im Gazastreifen während des Fastenmonats eingestellt werden. Die Waffenruhe könnte Medienberichten zufolge Teil eines Deals sein, der auch einen Austausch zwischen den von der Terrororganisation Hamas immer noch festgehaltenen Geiseln gegen in Israel inhaftierte Palästinenser vorsieht.
    Ein Friedensgebot gilt im Ramadan aber nicht für Muslime. In der islamischen Geschichte kam es im Fastenmonat immer wieder zu Feldzügen und zu von Extremisten verübten Anschlägen.

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    Quelle: KNA, ZDF

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