Wenn bei chronischen Schmerzen im Rücken nichts mehr hilft, keine Schmerzmittel, Wärmebehandlungen oder Physiotherapie, könnten Injektionen eine Lösung sein.
Rückenschmerzen sind ein häufiges Volksleiden. Schätzungsweise über die Hälfte der Bevölkerung ist davon mehr oder weniger stark betroffen. Die Beschwerden können durch eine Überlastung von Sehnen und Bändern an der Wirbelsäule entstehen oder durch Verschleißerscheinungen im Bereich der Bandscheiben, Wirbelkörper oder der Zwischenwirbelgelenke (Facettengelenke).
Als Folge dieser degenerativen Veränderung kommt es zur Reizung der Nerven und des umliegenden Gewebes. Meist kann mithilfe klinischer Untersuchungen und bildgebender Verfahren (z.B. Kernspintomografie) der Grund für die Rückenschmerzen festgestellt werden.
Bei der bildgesteuerten Schmerztherapie werden Medikamente millimetergenau dorthin gespritzt, wo der Schmerz entsteht.
Therapieoptionen bei chronischen Schmerzen
Neben klassischen konservativen Maßnahmen wie Krankengymnastik und Wärmetherapie bietet die bildgesteuerte Schmerztherapie eine weitere Therapieoption.
In solchen Fällen stellt eine bildgesteuerte Schmerztherapie eine mögliche Behandlungsoption vor einem operativen Eingriff an der Wirbelsäule dar. Bei dieser Infiltration werden in der Regel ein lokal wirkendes Betäubungsmittel und ein entzündungshemmender Wirkstoff wie Kortison direkt an die Stelle gespritzt, wo die Rückenschmerzen ihren Ursprung haben. Damit wird die Schmerzweiterleitung blockiert und die Entzündung herabgesetzt.
Heute ist der Tag der Rückengesundheit. Wir zeigen Ihnen mit diesen drei Tipps, was Sie am Schreibtisch gegen Rückenschmerzen tun können.
Das Medikament werde also in relativ niedrigerer Dosierung über einen längeren Zeitraum abgegeben, im Vergleich zum Beispiel zu einer Kortisontablette, erklärt Thomas Dukatz, Facharzt für Neurochirurgie.
Indikationen für eine bildgesteuerte Schmerztherapie
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Rückenschmerzen am Ursprung behandeln
Statt permanent Schmerztabletten einnehmen zu müssen, kann mit dem Verfahren also gezielt am Ursprungsort der Schmerzen behandelt werden. Die Injektion erfolgt unter Sichtkontrolle der Computertomografie (CT). Dadurch wird gewährleistet, dass die Medikamente exakt an der gewünschten Stelle verabreicht werden. Diese präzise Vorplanung ist wichtig, um angrenzende Strukturen und Gefäße nicht zu beschädigen. Dennoch gibt es bei dem Verfahren Risiken.
Kurzfristig könne durch das Kortison mal eine leichte Unruhe oder eine Gesichtsrötung der Haut auftreten sowie Schlafstörungen. Bei Patienten mit Bluthochdruck könne sich zudem der Blutdruck erhöhen, so der Experte.
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Mit Infiltrationen eine OP hinauszögern
Eine Behandlungs-Sequenz besteht aus drei Infiltrationen im Abstand von je zwei Wochen. Sollten die Beschwerden nach weiterführenden konservativen Maßnahmen - wie einer Physiotherapie - erneut auftreten, kann das Verfahren nach etwa sechs Monaten wiederholt werden.
Mittlerweile übernehmen neben den privaten auch immer mehr gesetzliche Krankenkassen die Kosten. Die bildgesteuerte Schmerztherapie wird sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt.
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