Einem US-Pharmakonzern soll ein Durchbruch in der Alzheimer-Forschung gelungen sein. Laut einer Studie soll ein Antikörper das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.
Ein neues Alzheimer-Medikament verlangsamt einer Studie des Herstellers Eli Lilly zufolge das Fortschreiten der Krankheit im frühen Stadium.
Noch in diesem Quartal solle nun die Zulassung für "Donanemab" bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragt werden, teilte der US-Pharmakonzern Eli Lilly mit. Experten sprechen von einem "wirklichen Fortschritt", warnen aber auch vor Nebenwirkungen.
35 Prozent weniger kognitive Beeinträchtigungen
Der Antikörper "Donanemab" zielt im Gehirn der Patienten auf sogenannte Amyloid-Plaques. Solche Ablagerungen von Eiweißen im Gehirn, Jahre bevor erste Symptome auftreten, sind charakteristisch für Alzheimer, die häufigste Form von Demenz.
In einer 18-monatigen sogenannten Phase-III-Studie mit mehr als 1.700 Teilnehmern zeigten die Menschen, die "Donanemab" bekommen hatten, nach Unternehmensangaben rund 35 Prozent weniger kognitive Beeinträchtigungen, als solche, die ein Scheinmedikament erhalten hatten.
Medikamente haben Nebenwirkungen
Bereits im Januar war in den USA das Medikament Leqembi zugelassen worden, das einen ähnlichen Ansatz verfolgt. Es wurde vom US-Unternehmen Biogen zusammen mit dem japanischen Pharmaunternehmen Eisai entwickelt und enthält den Antikörper "Lecanemab".
An beiden Medikamenten gibt es jedoch wegen Nebenwirkungen wie Hirnschwellungen und Blutungen auch viel Kritik.
Charakteristisch für Alzheimer sind Ablagerungen von Eiweißen im Gehirn, Jahre bevor erste Symptome auftreten. Der Antikörper Lecanemab fängt im Gehirn der Patienten das Eiweiß Amyloid-beta (Abeta) ein, das sich dort in Form sogenannter Plaques ablagert.
Diese Plaques sind ein maßgebliches Kennzeichen von Alzheimer und gelten als Mitursache der Erkrankung.
Die Alzheimer-Erkrankung ist die häufigste Form von Demenz. Laut Deutscher Alzheimer Gesellschaft leben in Deutschland rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz, die meisten von ihnen haben Alzheimer. Es kommt dabei zu einem Absterben von Nervenzellen im Gehirn.
Das führt zu:
Vergesslichkeit
Verwirrtheit
Sprachstörungen
oder Orientierungslosigkeit
Die Krankheit schreitet langsam fort, so dass die Betroffenen ihren Alltag zunehmend schwerer bewältigen können.
Wirkung neuer Medikamente vergleichbar
Die Studienergebnisse zu Donanemab seien ein "wirklicher Fortschritt für die Patienten", sagte Frank Jessen, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Uniklinik Köln, der Deutschen Presse-Agentur. Grundsätzlich sei die Wirkung von "Donanemab" und "Lecanemab" vergleichbar.
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"Für einen genauen Vergleich muss man die Studiendaten sehen und hoffentlich auch zukünftig in der Versorgung in Deutschland mit diesen Substanzen vergleichende Erfahrung sammeln."
Schritt in die richtige Richtung
"Donanemab" sei
Das betont Linda Thienpont, Leiterin Wissenschaft bei der Alzheimer Forschung Initiative.
"Es kann die Alzheimer-Krankheit weder heilen noch stoppen, aber auch wie Lecanemab zumindest den kognitiven Abbau verlangsamen." Thienpont unterstrich allerdings auch noch einmal die teils schweren Nebenwirkungen der Wirkungseffekt sei "teuer erkauft".
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