US-Sänger will nicht von Republikanern vereinnahmt werden

    In TV-Debatte erwähnt:US-Sänger distanziert sich von Republikanern

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    Mit seinem Song über abgehängte Arbeiter landete Oliver Anthony an der Spitze der Charts. Und in der TV-Debatte der Republikaner - wogegen er sich in einem Video nun gewehrt hat.

    US-Country-Sänger Oliver Anthony
    US-Country-Sänger Oliver Anthony
    Quelle: AP/ Kendall Warner

    Der US-Musiker Oliver Anthony, dessen Country-Song "Rich Men North of Richmond" in der vergangenen Woche überraschend die US-Charts gestürmt hatte, hat sich gegen die Vereinnahmung durch republikanische Politiker gewehrt.
    Es sei "ärgerlich" zu sehen, wenn Menschen bei Auftritten "in konservativen Nachrichtensendern" versuchten, sich mit ihm zu identifizieren, "als wäre ich einer von ihnen", sagte Anthony in einem am Freitag auf der Onlineplattform Youtube veröffentlichten Video unter anderem mit Blick auf die erste TV-Debatte republikanischer Präsidentschaftsbewerber.

    Es ist ärgerlich, wenn bestimmte Musiker und Politiker so tun, als wären wir Kumpel und als würden wir denselben Kampf führen, als würden wir versuchen, dieselbe Botschaft zu vermitteln.

    US-Musiker Oliver Anthony

    Die Zusammenfassung der ersten Präsidentschaftsdebatte der US-Republikaner - ohne Donald Trump:
     USA, Milwaukee: Die republikanischen Präsidentschaftskandidaten Asa Hutchinson (l-r), ehemaliger Gouverneur von Arkansas, Chris Christie, ehemaliger Gouverneur von New Jersey, Mike Pence, ehemaliger Vizepräsident, Ron DeSantis, Gouverneur von Florida, der Geschäftsmann Vivek Ramaswamy, Nikki Haley, ehemalige UN-Botschafterin Senator Tim Scott und Doug Burgum, Gouverneur von North Dakota, stehen auf der Bühne während einer republikanischen Vorwahldebatte, die vom FOX News Channel veranstaltet wird.
    Die erste Fernsehdebatte der Republikaner lieferte einen Schlagabtausch zwischen den Bewerbern. Donald Trump war nicht anzutreffen, er hatte die Teilnahme abgesagt. 24.08.2023 | 1:38 min

    Song kritisiert harte Arbeit und niedrige Löhne

    Der Sänger machte sich darüber lustig, dass sein Lied ausgerechnet bei dieser Veranstaltung in dieser Woche gespielt wurde. Immerhin seien mit seiner Kritik auch die Republikaner gemeint. Der Song thematisiert den Klassenkampf in den USA. Der Musiker prangert darin harte Arbeit, niedrige Löhne und hohe Steuern an und singt von einem Arbeiter, der "seine Seele verkauft".
    "Ich habe den Song über diese Leute geschrieben", sagt Oliver Anthony. Dass die republikanischen Kandidaten "da sitzen und sich das anhören müssen, macht mich wahnsinnig", sagt er.
    Richmond ist die Hauptstadt des US-Bundesstaates Virginia und liegt einige Autostunden südlich von Washington. Der Titel des Songs spielt darauf an, dass sich Menschen im Süden und in ländlichen Regionen häufig von der politischen Elite abgehängt fühlen.
    Das Video von US-Musiker Oliver Anthony wird auf der republikanischen Präsidentschaftsdebatte gezeigt.
    Das Video von US-Musiker Oliver Anthony wurde auf der republikanischen Präsidentschaftsdebatte gezeigt.
    Quelle: Reuters/ Brian Snyder

    Oliver Anthony landet auf Platz eins der Charts

    Oliver Anthony scheint mit seinem Song in den USA einen Nerv zu treffen: Das am 11. August erstmals auf Youtube veröffentlichte "Rich Men North of Richmond" wurde laut dem Branchendienst Billboard in weniger als einer Woche 17,5 Millionen Mal gestreamt und 147.000 Mal heruntergeladen. Der bis dahin eher unbekannte Sänger überholte damit die Megastars Taylor Swift, Morgan Wallen und Olivia Rodrigo in den Charts und landete sofort auf Platz eins.
    Das Einzige, was Oliver Anthony bei dem überraschenden Senkrechtstart seines Stücks gestört habe, sei gewesen, wie es mit Politik vermischt worden sei.
    An der Debatte in Milwaukee im nördlichen Bundesstaat Wisconsin nahmen am Mittwoch Politiker wie Floridas Gouverneur Ron DeSantis oder die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley teil.

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