Letzte Generation: WWF geißelt Farbattacke als "Bärendienst"

    Kritik an Letzter Generation:WWF geißelt Farbattacke als "Bärendienst"

    |

    Die Mitglieder der Gruppe Letzte Generation sehen sich als Klimaaktivisten. Ausgerechnet die Umweltschutzorganisation WWF kritisiert diese jetzt deutlich.

    Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" beschmieren das Denkmal "Grundgesetz 49" in Berlin, aufgenommen am 04.03.2023
    Klimaaktivisten der Letzten Generation schütten Farbe auf das Grundgesetz-Denkmal in Berlin.
    Quelle: Reuters

    Die Umweltschutzorganisation WWF sieht die Farbattacke der Gruppe Letzte Generation auf das Grundgesetz-Kunstwerk im Berliner Regierungsviertel als kontraproduktiv für das Anliegen des Klimaschutzes an. Christoph Heinrich, geschäftsführender Vorstand von WWF Deutschland, sagte den Zeitungen der Mediengruppe Bayern:

    Das ist falsche Symbolik. Hier wird dem Klimaprotest ein Bärendienst erwiesen.

    Christoph Heinrich, WWF Deutschland

    Heinrich fügte hinzu:

    Ich habe die Sorge, dass Klimaschutz durch solche Aktionen im Bewusstsein der Bevölkerung nur noch als Anliegen von Extremisten wahrgenommen werden könnte.

    Christoph Heinrich, WWF Deutschland

    Grundgesetz-Denkmäler zu beschmutzen, wirke, wie das Grundgesetz in Zweifel zu ziehen. "Und das sollte nicht die Botschaft der Letzten Generation sein", mahnte Heinrich.

    Verständnis für Aktionen gegen Autoverkehr

    Am Samstag hatten Aktivisten der Gruppe Letzte Generation eine schwarze Flüssigkeit an die gläsernen Wände der Kunstinstallation "Grundgesetz 49" des israelischen Künstlers Dani Karavan geworfen.
    Mit Pinseln verschmierten sie sie an den Scheiben, auf denen die 19 per Laser eingravierten Grundrechtsartikel des Grundgesetzes stehen. Darüber klebten sie Plakate etwa mit der Aufschrift "Erdöl oder Grundrechte?".
    Über solche Formen könne man "irgendwie noch sprechen". Zudem richteten sich Aktionen wie diese gegen den klimarelevanten Autoverkehr.

    WWF: Nicht immer "bis zum Äußersten vorgehen"

    Strafrechtlich relevante Aktionen lehnte der WWF-Vorstand ab. "Wir arbeiten anders, wir suchen Lösungen, und wir wollen in der Gesellschaft Brücken bauen statt die Gräben noch tiefer aufzureißen", sagte Heinrich. Da könne man nicht immer "mit der Provokation bis zum Äußersten vorgehen".
    Quelle: dpa, AFP

    Mehr zur Letzten Generation